Hallo zusammen,
gestern Abend habe ich eine kleine Runde auf dem Duisburger Waldfriedhof gedreht. Dort war es zwar sehr trocken und entsprechend waren fast keine Großpilze zu finden. Das Gebiet an sich scheint aber Potential zu haben und entsprechend werde ich mir da auch nach Regen mal genauer anschauen. Aber auch ohne Wasser gab es einen Täubling, den ich euch zeigen möchte.
Makroskopisch fiel der unten gelbliche gefärbte Stiel auf. Der Geruch ging Richtung Camembert-Täubling, der Geschmack war mild. Die Stiel färbte sich unten mit 20% KOH sofort dunkelrot, während das Stielfleisch mit KOH nicht reagierte. Mit Ammoniak gab es an der Stielbasis auch eine rot-orange Verfärbung. Die Reaktion mit Guajak war mäßig, mit Eisensulfat gab es eine schwach rosa Reaktion. Begleitbaum war Quercus robur.
Wenn ich an der Stelle aufgehört und geschlüsselt hätte, wäre ich wahrscheinlich direkt bei Russula insignis gelandet. Aber ich mußte ja unbedingt mit dem Mikroskop reinschauen. Dort zeigten sich in der Huthaut deutlich krustierte Elemente, die in Sulfovanillin leicht gelblich erschienen und sich mit Karbolfuchsin gut anfärben ließen. Also habe ich dann schlüsselmäßig bei Arten gesucht, die inkrustierte Primordialhyphen aufweisen... Zum Glück hatte ich meine Fotos in der Zwischenzeit aber auch bei FB gepostet und da hat Karl dann in Sekundenbruchteilen das Rätsel für mich gelöst. Was sich da auf dem Hut findet, sind also Velumsreste und keine inkrustierten Primordialhyphen.
Huthaut in Kongorot
SV
Karbolfuchsin
Sporen
Björn