was ist dass?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 5.583 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Da_Schwammalmo.

  • Servus gena,


    das sind Babys, daher kaum bestimmbar. Ich würde vermuten, dass daraus mal Lackporlinge werden, z. B. Ganoderma adspersum. Für Perennipora fraxinea sind mir die so jung zu wulstig. Warte ein paar Wochen ab, dann werden wir sehen, was daraus mal wird.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich kenne einen Standort von Ganoderma resinaceum (Harziger Lackporling), an dem die neuesten Fruchtkörper gerade herausgekommen und genau diese Optik haben. Dort ist das Substrat Amerikanische Eiche.


    Beste Grüße

    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Schöner Fund, und es wird sich lohnen, die noch eine Weile weiter zu beobachten. Daß das eine Ganoderma (Lackporling) wird, da bin ich mir ziemlich sicher. Auch, daß das eine der Arten mit einjährigen Fruchtkörpern und harzhaltiger Hutkruste ist. Ob nun Ganoderma resinaceum (Harziger Lackporling) oder Ganoderma lucidum s.l. (Glänzender Lackporling), das muss man mal abwarten, welche Form die Fruchtkörper im weiteren Wachstum annehmen.



    LG, Pablo.

  • Hi, danke für die infos. Ist Interessant, dann werde ich Mal in einer woche wieder am Fundort vorbeischauen und gucken, was sich so entwickelt hat.


    Schöne Grüße, gena

  • Hi, heute Mal wieder ein Bild gemacht.

    Habe Mal mit dem Finger ganz leicht den pilz gefühlt, einmal mit dem Zeigefinger drübergestrichen, fühlt sich voll samtig/weich an.

    Siehe letztes Foto, der Abdruck von meinem finger, starker Abdruck, dafür dass ich nur ganz leicht drüber gestrichen habe.


    Liebe Grüße, gena

  • GriasDi gena,

    tolle Bilder!

    Ich würd meinen, dass das junge Ganoderma resinaceum Fruchtkörper sind.

    Wenn die größer werde, sollte er aussehen, wie ein etwas überdimensionaler Glänzender Lackporling ohne Stiel bzw mit Stummelstielchen. Es wär toll, wenn Du die weitere Entwicklung dokumentieren könntest.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, gena!


    Der abwischbare, bräunliche Flaum auf den Fruchtkörpern ist das Sporenpulver.
    Tolle Dokumentation, und klar, ich würde mich auch freuen, wenn du an den Fruchtkörpern dran bleibst, und bei Gelegenheit nachguckst, wie sie sich weiter entwickeln.



    LG; Pablo.

  • Hallo liebe pilzbegeisterte,

    Bin heute Mal wieder an der Eiche mit dem harzigen lackporling vorbei gekommen und habe natürlich Fotos gemacht. Der obere Fruchtkörper ist ab, vermutlich hat den jemand abgetreten. Ist der pilz nicht so häufig bei uns??, oder wieso ist er nicht in meinem Kosmos Pilzführer (1200 Pilze). Habe die Tage nämlich noch ein paar von denen entdeckt. Und was ist mit einer eiche wo dieser pilz wächst, kann man sagen dass er die Eiche kaum schwächt?


    Liebe Grüße, gena

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, gena!


    Nun ist er ja nochmal ganz schön gewachsen. :thumbup:

    Auch die Pilze wissen: mindestens 10% Schwund ist immer. vermutlich hat er darum gleich zwei Fruchtkörper angelegt.


    Diese Art (Ganoderma resinaceum) ist regional schon ziemlich selten, das ist aber eher nicht der Grund, warum sie im Kosmos fehlt.
    Du schreibst ja selbst: Das Buch enthält nur 1200 Arten, also ungefähr 1% (bis 10%, je nachdem was man unter "Pilz" versteht) der tatsächlich bei uns vorkommenden Pilzarten. Mal so ganz knapp über den Daumen gepeilt: Alleine die drei wohlbekannten und allseits beliebten mykorrhizabildenden Lamellenpilzgattungen Cortinarius (s.l.), Inocybe (s.l.) und Hebeloma (s.l.) sind in Mitteleuropa zusammen mit deutlich mehr als 1200 Arten vertreten.
    Für ein kleines Pilzbuch, daß für den Einblick und Überblick für normal orientierte Pilzfreunde gedacht ist, muss man da eben Abstriche machen, es passt niemals alles rein und wäre auch für einen einzelnen Autor gar nicht zu leisten, die ganze Artenvielfalt zu erfassen und zu kennen.


    Ganoderma sind meines Wissens nicht gerade zimperlich mit ihrem Substrat, wie genau das bei Ganodema resinaceum aussieht, kann ich aber nicht sagen. Es gibt aber Arten, die definitiv wesentlich aggressiver sind, also zB Hallimasch - Arten, Schwefelporling, Rotrandporling (Fomitopsis pinicola) sowie einige Kernpilze (vgl. zB Brandkrustenpilz / Kretzschmaria deusta) oder Phytoparasiten.



    LG, Pablo.

  • Hallo gena,

    Ganoderma resinaceum scheint stark in Ausbreitung zu sein. Früher war die Art wohl überall recht selten, kommt zumindest regional inzwischen aber recht häufig vor. Meine bisherigen Funde waren alle am Fuß lebender Eichen. Leider werden die Eichen zumindest in Parks oder auf Friedhöfen recht bald gefällt, aber die Fruchtkörper erscheinen an den Stümpfen noch mehrere Jahre weiter.

    LG Karl

  • Nabend liebe Pilzgemeinde und danke für eure Beiträge. Irgendwie kam mir in den Sinn, das der eichenprozessionsspinner evtl ein großer Faktor für das erhöhte aufkommen des lackporlings ist. Den davon gibt's bei uns die letzten Jahre ziemlich viele und die schwächen ja die Eichen, dann hat der porling es leichter. Macht das Sinn?


    Liebe Grüße, gena

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gena!


    Der Schädigungsmechanismus dürfte da noch ein anderer sein, so daß die beiden sich nicht bedingen: Die Prozessionsspinner sind ja auch die Blätetr scharf und greifen da an, die Lackporlinge interessieren sich nur für das Holz des Stammes. Da die Prozessionsspinner die Rinde des Baumes nicht verletzen, schaffen sie da keine Angriffsmöglichkeiten für den Pilz. Wenn allerdings ein Baum durch Prozessionsspinnerbefall stark geschwächt ist (weil kahl gefressen und keine Photosynthese mehr möglich), dann dürfte natürlich auch seine generelle Abwehrkraft sinken.
    Die zunehmende Verbreitung von Ganoderma lucidum dürfte aber vorwiegend durch andere Faktoren bedingt sein, wie zB eine verbesserte einstellung des Pilzes auf veränderungen: In der Phase, wo naturnahe eichenwälder verschwunden sind, wurde die Art hier seltener. Nachdem G. resinaceum sich darauf eingestellt hat, Sekundärbiotope (alte Bäume in Parks, Gärten, Friedhöfen usw.) zu besiedeln, und dabei auch andere Substrate anzunehmen (in meiner Gegend auch an Platanen, Linden, Rotbuchen und sogar Weiden), breitet er sich wieder aus.
    Da der Pilz es anscheinend gerne warm mag, dürfte der Klimawandel ein weiterer Faktor sein, der seine Ausbreitung begünstigt.



    LG; Pablo.

  • Hi, danke für eure Beiträge. Was mir noch eingefallen ist, dass die eps zwar nicht die rinde beschädigen aber indirekt wird die rinde durch den Menschen beschädigt. Beim Versuch die EPs zu beseitigen. Mit kränen, Leiter, feuer... Alles schon gesehen. Da wird bestimmt auch die ein oder andere rinde vom baum verletzt, wenn auch nicht beabsichtigt.


    Liebe Grüße, gena

  • Und was ist mit einer eiche wo dieser pilz wächst, kann man sagen dass er die Eiche kaum schwächt?

    Relativ.

    Jeder Baumpilz erzeugt im Hintergrund im Holz entweder Weiß- oder Braunfäule, wo halt der Pilz das Holz "auslutscht". Das beeinträchtigt die Standsicherheit, weswegen im Stadtgebiet befallene Bäume dann häufig gefällt werden.

    Die Eiche würde vermutlich selbst noch lange weiterleben, damit leben, drumherumleben, den Befall womöglich sogar abschotten.


    Irgendwie kam mir in den Sinn, das der eichenprozessionsspinner evtl ein großer Faktor für das erhöhte aufkommen des lackporlings ist. Den davon gibt's bei uns die letzten Jahre ziemlich viele und die schwächen ja die Eichen, dann hat der porling es leichter. Macht das Sinn?


    Ich denke auch, das das nicht unmittelbar zusammenhängen wird, es sind so gesehen zwei getrennte Krankheiten, die allerdings in der Summe mit anderen Schwächungen schon fatal sein können.


    Was den Eichenprozessionsspinner angeht: der Wart eines Sportplatzes hat den Befall mit einem fast beschämend einfachen Mittel dieses Jahr verhindern können: Meisenkästen. Die Meisen haben das ganze Gewürm beizeiten in ihre Jungen gestopft.

    Beschämend? Ja, finde ich. Bei all dem Futterüberschuss überall dort, wo die Prozessionsspinner auftreten finden die Nützlinge keinen Wohnraum. Was fehlt da? Sind die Anlagen zu steril? Keine Sträucher? Keine natürlichen Baumhöhlen für Meiskes? Das müssen wir Menschen uns ankreiden lassen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gena!


    Schade, daß solche Fruchtkörper irgendwann immer abgerissen werden...
    Dabei hilft das dem Baum überhaupt gar nicht, denn das Mycel bleibt ja beim Entfernen des Fruchtkörpers unbehelligt.
    Die Art wächst im Stadtbereich Mannheim auch hier und da, an allerhand "Parkbäumen", da sind es allerdings wohl oft spielende Kinder, die die Fruchtkörper abbauen, um damit rumzuspielen. Nicht weiter schlimm, auch in deinem Fall nicht, denn die Fruchtkörper sind ja stattliich ausgewachsen und haben reichlich Sporen produziert. :thumbup:



    LG; pablo.

  • Hallo


    Gerne sieht man solche Fruchtkörper dann wieder irgendwo in der Herbst/Winterdeko verbastelt. Ich finde es eine nette Idee und dem Pilz an und für sich schadet es ja in der Regel nicht.


    LG Matthias

    107 Chipse vor APÄ 2022

    ./. 15 Chipse Meldebüah 2022

    + 6 Chipse beinahe Punktlandung

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    = 88 Chipse

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    = 93 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.