Amanita beckeri?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 2.260 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo liebe Pilzgemeinde, bin gerade im Wald unter einem pilz ( aus Holz ) und trinke gemütlich eine Tasse Tee. Ahja und ich habe gerade einen neuen Pilz ( für mich ) entdeckt, den ich als Amanita beckeri ( hellflockiger streifling ) bestimmt habe bzw stark vermute, was meint ihr?? Ich finde es passt, lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Da ich gelesen habe das der Pilz stark gefährdet ist, habe ich ein bisschen schlechtes Gewissen, da ich einen Fruchtkörper ( den größten) zur Bestimmung, aus dem Boden entnommen habe. Dafür habe ich den Hut dann etwas höher platziert damit er gut seine Sporen fliegen lassen kann :) bei dem früchtkörper den ich entnommen habe , ist ein Großteil der volva, oder wie dass heißt, in der Erde geblieben, aber man sieht noch ein rest, dranhängen. Und bei den jungen kleinen sieht man die Scheide auch ganz gut, denke ich. Schöne Grüße, gena

  • Servus beinand',

    mit dem weißen Stiel und dem weißen Velum glaub ich hier auch nicht an Amanita fulva. Grundsätzlich sind wohl nur wenige Scheidenstreiflinge makroskopisch sicher anzusprechen. A. beckeri kennt ich nicht, ich denk aber, dass das ein interessanter Scheidenstreifling ist, den ich wohl noch nicht hatte.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    die Rostflecken auf der Volva unten sprechen schon für A. fulva aus meiner Sicht. Natürlich können auch Volvareste auf dem Hut sein; bei jedem Scheidenstreifling. Bei der einen Art ist dieses nur etwas flüchtiger als bei den anderen. Ich hatte schon btw genug Funde von A. fulva mit Velumresten auf dem Hut.


    Ansonsten ist natürlich in jedem Fall so, dass im Zweifel die Scheidenstreiflinge immer mikroskopiert werden sollten.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Servus beinand,


    dass Amanita beckeri ausscheidet, ist ja schon allen klar - das Velum universale ist da nicht häutig, sondern zerfällt in viele, kleine Teile. Der Stiel ist auch viel zu glatt dafür. gena: wie kamst du eigentlich auf den Namen?


    Amanita fulva schließe ich ebenfalls völlig aus. Da müsste die Volvainnenseite gelblich gefärbt sein. Rostflecken (außen) alleine sagen da nichts. Was eher passen könnte ist Amanita romagnesiana. Die Art hatte ich aber noch nicht selber in der Hand – die würde ich gerne mal finden. Scheidenstreiflinge sind schwierig, vor allem nur nach Foto.


    Auf alle Fälle sieht der Fruchtkörper sehr interessant aus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hi, und vielen Dank für eure Antworten.


    Auf Amanita beckeri bin ich gekommen, weil ich mir so einige streiflinge, auf 123pilze angeguckt habe, und beim Erlenstreifling, ist er als potentielle Verwechslungsgefahr angegeben. Naja und die weißen velumresten auf dem hut, haben mich vorschnell überzeugt.


    Amanita fulva, finde ich des öfteren, auch schon im Mischgericht verzehrt. Aber das ist irgendwie ein ganz anderer vom Erscheinungsbild.


    Amanita romagnensia, sagt mir nichts bzw finde kaum was, laut Wikipedia wächst der in Ostasien?


    Also bleibe ich erstmal bei interessanter streifling.


    Viele Grüße, gena

    • Offizieller Beitrag

    Auf Amanita beckeri bin ich gekommen, weil ich mir so einige streiflinge, auf 123pilze angeguckt habe

    äähm 123Pilze ist eine gute Seite zum Gewinnen des allgemeinen Überblicks über das Thema Pilze, wie auch über den ersten Eindruck einer dir unbekannten Art. Ab einem gewissen Punkt birgt die Seite auch Gefahren von Bestimmungsfehlern, denn bei vielen Pilzportraits sind Bilder von anderen Arten hinterlegt, zudem sind auch die Angaben auf der Seite fehlerhaft. Gerade bei komplizerten Gattungen, wie z.B. Risspilzen, Tintlingen, Scheidenstreiflingen etc. haben sich dort einige Fehler eingeschlichen. Für valide Informationen solltest du dann andere Quellen nutzen.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Auf Amanita beckeri bin ich gekommen, weil ich mir so einige streiflinge, auf 123pilze angeguckt habe, und beim Erlenstreifling, ist er als potentielle Verwechslungsgefahr angegeben. Naja und die weißen velumresten auf dem hut, haben mich vorschnell überzeugt.

    Servus gena,


    o.k., alles klar ==18

    Ich habe die Fotos auf 123 mal angeschaut. Die Seite (123) schnappt sich Fotos, die kein Copyright haben und kompiliert die jeweils zusammen. Das Foto des jungen Fruchtkörpers mit auf dem Hut noch intaktem Velumrest hat dich vermutlich an deinen Fund erinnert.


    Unabhängig davon, welche Arten auf 123 richtig oder falsch bestimmt sind und welche Fotos gut und welche unytpisch sind, kann man Scheidenstreiflinge auf die Art nicht wirklich bestimmen. Besser ist es, du besuchst Seiten von Spezialisten wie z. B. Amanita romagnesiana - Amanitaceae.org - Taxonomy and Morphology of Amanita and Limacella - ich habe speziell mal Amanita romagnesiana rausgegriffen. Amanita beckeri findest du da auch: Amanita beckeri - Amanitaceae.org - Taxonomy and Morphology of Amanita and Limacella

    Es sind zwar keine oder wenige Bilder zu finden, aber Texte, auf die man vertrauen kann. Tulloss ist ein Weltspezialist für die Gattung Amanita.


    Bei Scheidenstrefilingen ist makroskopisch z. B. die Konsistenz des Velums (total bröckelig, bleibt intakt, ist aber dennoch sehr brüchig, etwas zäh bis total zäh), die Stieloberfläche - bei Amanita beckeri mit Velumresten, die recht weit den Stiel hochgehen, oben etwas längsstreifig, bei deiner glatt(!) und nur ganz unten mit Velumresten - dann natürlich Farben, Größe usw.


    All das wirst du wenig beachten, wenn du nur nach Bildvergleich gehst. Das ist aber bei den meisten Pilzen so. Daher bitte nie nach Bilderbuch bestimmen, sondern lieber schlüsseln. Oder wenn nach Bild, dann vorher den Pilz in allen Merkmalen sich selber beschreiben und das dann mit erklärenden Texten vergleichen.


    Zu Wikipedia - vermutlich hast du die Seite von Amanita fulva angeschaut. Da steht nur, dass Amanita orientifulkva und A. aporema ostasiatisch sind. Danach kommt ein "sowie", was einen unabhängigen Satzteil beginnen soll. Die danach aufgeführten Arten sind europäisch. Das ist da aber in der Tat unglücklich ausgedrückt worden.


    Wenn ich deine Fotos öfters anschaue, erscheint mir die Volva vielleicht doch etwas bröckelig. Das würde Amanita romagnesiana ausschließen (und auch Amanita fulva, wobei es die ja wie gesagt eh nicht sein kann). Für Amanita beckeri ist mir aber der Stiel zu glatt.


    Wie gesagt: sieht interessant aus, aber so nicht sicher bestimmbar ==7


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke erstmal für die ganzen Tipps. Ja, da bin ich nur kurz bei Wikipedia drübergeflogen, da ist ja auch noch der grauhäutige scheidenstreifling in der liste, wo ich angeblich, gelesen habe dass die nur im Osten Asien wachsen. Und der kommt ja auch bei uns vor. Mein Fehler... Nunja, werde mir die Stelle merken und immer Mal wieder vorbei schauen, sowieso, und evtl kann ich ihn ja nächstes Jahr bestimmen :) Grüße, gena

  • Hallo zusammen,

    um das Thema abzurunden zeige ich hier mal meinen einzigen als A. beckeri bestimmten Eigenfund, der hoffentlich auch vor Christoph´s Augen bestand hat. ;)
    Dieses Bild war auch der Grund für meine Aussage, dass ich keine Übereinstimmung mit dem Fund von gena sehe. Vergleiche mal mit fulva, war ein spontaner Gedanke, von dem ich mich inzwischen dank Werner und Christoph verabschiedet habe.

    LG Karl

  • Servus Karl,


    der ist jetzt sowas von typisch - da habe ich keinerlei Zweifel ==Pilz24


    Ein wunderschönes Exemplar!


    Liebe Grüße,

    Christoph