Neuer Gartenfund - bitte Bestimmungshilfe!?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.383 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gena.

  • Ich hab mal wieder was im Garten entdeckt. Mittlerweile habe ich mich pilztechnisch mit Kursen und Büchern weitergebildet und schon diverse Arten im Garten gefunden. Unter anderem freue ich mich jedes Jahr über zahlreiche Schopftintlinge.

    Bei diesem bin ich mir eigentlich sicher, dass es ein Champignon ist, ich bekomme ihn nur nicht eindeutig bestimmt!

    Er wuchs im Schatten der Hecke aus frisch hingekippter Erde. Anfangs kleine braune Kugeln, dann hellbraune Kappen nun etwas aufgeplatzt wie auf dem Bild zu sehen.

    Keine Verdickung am Stielende.
    Sporen habe ich noch nicht gesammelt.

    Blätter sind dunkelrosa, Stiel und Hut innen fest und weiß!

    Hutgröße ca. 6cm, Stieldurchmesser 1,5 cm.

    Vom Geruch riecht er nach einem typischen Champignon am ehesten könnte ich Anis hineininterpretieren.

    Auch geschmacklich würde ich auf Champignon tippen.
    keine Verfärbung bei Druck an Stiel und Hut.
    meine Bücher haben allerdings nur weiße Wiesenchampignons oder Waldchampignons, die aber im Fleisch rot anlaufen sollen.
    mir kommen die eher wie die braunen Champignons aus dem Supermarkt vor!?==zucken


    vielen Dank schon mal für Tipps

  • Hansirakete

    Hat den Titel des Themas von „Neuer Gartenfund“ zu „Neuer Gartenfund - bitte Bestimmungshilfe!?“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hansi!


    Der dürfte in die Gruppe um den Gegürtelten Egerling (Agaricus subperonatus s.l.) gehören.
    Noch ein Tip: Gute Dokumentation, vor allem auch wegen dem Schnittbild, das in der Gattungnie fehlen darf. Aber: Die Stielbasis gehört zum Schnittbild mit dazu. Also idealerweise den kompletten fruchtkörper wie auf Bild 4 zu sehen längs durchschneiden wie auf dem Bild danach, dann ist die Stielbasis mit dabei und man sieht, ob da im Schnitt vielleicht noch was INteressantes passiert.



    LG, Pablo.

  • Ahoj, Hansi,


    mir kommen die auch wie braune Zuchtchampis vor.

    Indes hast Du uns die Stielbasis unterschlagen.

    Kannst es ja nachholen.

    Bitte Bild von Stielbasis außen und im Schnitt.

    Ärger die auch mal und riech' dran.


    LG

    Malone

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

    Link: Verzehrfreigaben gibt es online nicht

    Galerie: Pilzfotos "zum Anfassen"/Stereobilder

    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Danke Pablo, Danke Malone


    Mist, anscheinend habe ich meine Antwort gelöscht!?

    Auf jeden Fall hab ich noch mal einen heraus gedreht auch wenn mein Opa das immer verboten hat. Und einen gegessen hab ich auch!

    Ich hab auch überall geschnuppert, riecht alles lecker nach Schwammerl, am ehesten eben Anis!?

    Vielen Dank schon mal an alle und liebe Grüße aus Bayern,

    Jörg

  • Hallo Hansirakete,

    obwohl sie wirklich wie Zuchtchampis daherkommen, war es bei dieser Restunsicherheit jedenfalls ganz schön mutig, einfach einen zu essen...wenn nicht sogar unvorsichtig. :gschock:

    Liebe Grüße

    Grüni/Kagi  ==Gnolm7


    120 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24)


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    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Ich weiß, vielleicht sogar dumm. Aber ich habe wirklich 2 Tage recherchiert und nichts gefunden was meiner Theorie widerspricht.

    Und selbst Steinpilze schauen ja nicht immer aus wie im Bestimmungsbuch, dieses Risiko bleibt ja irgendwie immer beim Pilzesammeln.
    Auf jeden Fall habe ich erst lange recherchiert und dann gegessen, nicht umgekehrt, vielleicht macht das diese Dummheit dann doch zum leichten Übermut!?

  • Naja, ist ja diesmal nicht in die Hose gegangen==Gnolm7, Raketenhansi. Aber Champignons genau zu bestimmen ist ziemlich schwer. Wichtig ist halt, dass Du ausschließt, einen der giftigen zu haben. Anisduft ist da schon eine ganz gute Hausnummer.

    Ein Tipp, wenn Du auf Pilze stehst, schaff dir ein gutes Pilzbuch an. Zwei Champignonarten sind bissi wenig. Der Karbolchampignon, der zwar nicht immer gelb anläuft, wie er soll und auch nicht immer nach Chemie (Karbol) stinkt, wie er soll, müsste in einem Pilzbuch eigentlich abgebildet sein. Zumindest eine Idee, dass es da auch giftige Arten gibt, sollte vermittelt werden.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hansi!


    ich denke noch immer eher an einen Gegürtelten egerling, erstens wegen der groben Hutschuppung, zweitens weil da schon zumindest ein ausgeprägtes Velumband unterm Ring nahe der stielbasis noch zu sehen ist. Agaricus subperonatus rötet auch schwach bis gar nicht, Zuchtchampis (Agaricus bisporus) dagegen meistens schon deutlicher - wass man natürlich bei "Supermarktfunden" nicht mehr beobachten kann, weil die immer schon einen Transport hinter sich haben. Wenn man sie frisch anschneidet, direkt nach dem trennen vom Mycel, kann man normalerweise schon eine recht deutliche Rötung beobachten.


    Anyway: Tu dir den Gefallen, Hansi, und widme dich dem kulinarischen genuss mit etwas mehr Vorsicht. Zur Not doch lieber auf die gekauften Champis ausweichen, das Risiko ist viel geringer. Wenn es wilde Pilze sein sollen, >hier< wäre unten eine Linkliste mit Anlaufstellen, wo man Funde direkt und sicher beurteilen lassen kann, so daß ein/e Expert/in auch eine Verzehrempfehlung aussprechen kann.



    LG; Pablo.

  • #1: Bei diesem bin ich mir eigentlich sicher, dass es ein Champignon ist, ich bekomme ihn nur nicht eindeutig bestimmt!

    ...

    #2: mir kommen die eher wie die braunen Champignons aus dem Supermarkt vor!?==zucken

    Hallo Hansi,


    zu #2: mir auch, ich würde da auf Agaricus bisporus, also den Supermarkts-Champignon in seiner Wildform, tippen. Für A. subperonatus wären mir die zu blass, gerade junge A. subperonatus sind laut Literatur kräftig braun. Ich vermag da auch am Stiel keine umlaufenden Velumgürtel zu erkennen, das sieht mir eher wie punktueller Dreck aus, und das Röten nach Anschnitt kommt mir obendrein zu schwach vor.


    zu #1: du hast geschrieben, du warst schon auf Kurs(en?). Da solltest du aber schon gelernt haben, dass man nur das isst, was man eindeutig bestimmt bekommt. Zumindest sollte man einen unbekannten Pilz nicht im Forum anfragen, wenn man ihn schon verknuspert hat, das ist immer ziemlich peinlich.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Servus Hansi, servus beinand,


    der Zuchtegerling, wenn es denn einer ist, wäre anhand des Rings gut eingrenzbar. Der Ring hat eine eigentümliche Besonderheit, die sonst nur noch Agaricus subfloccosus zeigt: er ist relativ dick am Stiel, aber nach oben hin nicht mit dem Stiel verwachsen, sondern zeigt da eine kleine Lücke. Man kann ihn insgesamt gut nach unten abziehen (die Abziehrichtung des Rings ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal bei den Egerlingen). Das Teilvelum (das nach oben abziehbar wäre), ist hinfällig.


    Ich habe es mal (leide rnicht optimal - ist rausvergrößert, daher etwas unscharf - ich hatte damals noch zu wenig auf Details beim Fotografieren geachtet) bei Agaricus subfloccosus fotografiert:


    Die beiden gelben Pfeile sollen den Bereich zeigen, an dem der Dicke Ring parallel zum Stiel nach oben geht, aber nicht mit dem Stiel verwachsen ist. Parra hat das in seiner Monographie der Gattung sehr schön gezeichnet.

    Agaricus subperonatus hätte einen nach oben abziehbaren Ring (Teilvelum ist hier dominant beim Ring), Agaricus bisporus und A. subfloccosus eben nach unten.


    Ich wüsste aber nicht, wie man Agaricus bisporus makroskopisch sauber von Agaricus subfloccosus trennen soll. Dann gibt es eben den Zuchtegerling auch im viersporigen Wildtyp, der gesichert nur genetisch von Agaricus subfloccosus bzw. über Nuancen klassisch abtrennbar ist.


    Zum Verzehr Hansirakete - wenn du sicher in der Gattung warst und nach Geruch (pilzig-würzig) die ganzen Karbolegerlinge ausschließen konntest, dann ist das nichts anders, als es ein Pilzberater getan hätte. Ich kenne nur sehr wenige Mykologen, die sich sicher trauen, Egerlinge makroskopisch auf die Art zu bestimmen. Und wenn es jemand glaubt, das zu können, dann heißt das nicht, dass es geht. Nach Parra kann man viele Arten gar nicht klassisch bestimmen, darunter auch häufige.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    Ich kann am Foto nicht Agaricus bisporus sicher erkennen. Mir fehlen die Details zum Ring.

  • Hallo und vielen Dank für all die hilfreichen Informationen und Antworten. Ich möchte das Fass nicht neue Aufmachung und weiß dass es wichtig ist darauf hinzuweisen nur eindeutig bestimmte Pilze zu essen.

    Vielleicht habe ich auch etwas unglücklich formuliert, ich habe mich durchaus vorher schlau gemacht und zunächst Knollenblätter Pilze und anschließend durch drücken schneiden und riechen die Karbolegerlinge ausgeschlossen.

    Damit war ich mir eigentlich relativ sicher, dass es sich um genießbar Pilze handeln sollte.
    ich habe hier im Forum auch nicht deshalb nachgefragt, sondern um zu wissen was genau da eigentlich in meinem Garten wächst. Es handelte sich einfach Interesse, ich möchte auch gerne etwas dazu lernen.

    Scheinbar kamen die Pilze aus der gekauften Erde, sie wachsen mittlerweile auch in den Tomaten und anderen Topfpflanzen.

    Sobald ich wieder ein größeres Exemplar finde, werde ich mich noch mal intensiv dem Ring Whitman und auch gerne einige Bilder hier einstellen. Ich kann lediglich sagen, dass alle Pilze einen deutlichen Ring hatten, der sich ziemlich leicht abstreifen ließ. Auf die Richtung habe ich dabei nicht geachtet. Also an alle noch mal ganz herzlichen Dank und liebe Grüße, Jörg

  • Ich habe bis vor ein paar Jahren geglaubt, dass es nur 'den' Wiesen Champignon, bei weißem Hut und braunen Lamellen gibt und er eigentlich nur mit einem weißen Knollenblätterpilz verwechselt werden kann. Nur wenn man sich intensiv damit beschäftigt, geht einem das 'Licht' auf. Ich könnte ja mittlerweile mit der Champignons Regel leben, die will ich jetzt nicht genau darlegen, sollte ja jeder kennen, der Champignons sammelt, aber mich beschäftigt hier schon auch, dass es mittlerweile Doppelgänger wie den Falschen Waldegerling (Agaricus Freirei) und den Falschen Wiesenegerling (Agaricus Pseudopratensis) gibt, wenn auch scheinbar sehr selten. Da muss man sich schon auch fragen, ob ein Amateur überhaupt noch Champignons sammeln kann.

  • Ich habe bis vor ein paar Jahren geglaubt, dass es nur 'den' Wiesen Champignon, bei weißem Hut und braunen Lamellen gibt und er eigentlich nur mit einem weißen Knollenblätterpilz verwechselt werden kann

    Mit der Meinung stehst Du wahrlich nicht allein da. Otto-Normal-Pilzesser kennt nur "den" Champignon, das erlebe ich immer wieder. Wenn man dann erklärt, dass es in Mitteleuropa mindestens ca. 70 verschiedene Champis gibt, wird man oft mit erstaunten, oder sogar ungläubigen Augen angeschaut.

    Da gibts noch viel Aufklärarbeit zu leisten.


    Beste Grüße

    Harald