Russula exalbicans

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  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    eigentlich wollte ich euch ja heute meine R. insignis vorstellen, sie ist jetzt aber im Forum schon mehrmals gezeigt worden und deshalb habe ich umdisponiert und zeige euch R. exalbicans die ich in der Nähe und am gleichen Tag gefunden habe.


    Ehrlich gesagt hätte ich mir das Schüsseln mit dem EINHELLINGER ab S.311 oben bei so einem markanten Pilz zielführender vorgestellt. Einteils verlangt er ab diesem Abzweig Nadelbäume, ist ja noch ok wenn man Birken dazu rechnet und dann nicht noch zu den Laubbäumen abbiegt, dann aber gleichzeitig auch "Stiel typisch rosa, rot oder violett".

    Auf einer anderen Stelle zu exalbicans Seite 76 schreibt er "rosa Stiele kommen vor, wenn auch wesentlich seltener".

    Den Stiel typisch rosa hat mein Pilz jedoch nicht.


    Diese Birke sollte schon da sein, ohne Birke kein R. exalbicans. Da wollen wir nur hoffen dass meine Bestimmung auch ok ist.

    Na gut, hier erstmal die Funddaten, die wurden später ergänzt mit den chemischen Reaktionen und der SpP Farbe zum Pilz.


    R20-016 exalbicans

    12.07.2020 - 15:25

    Arbeits - Name: unbekannt

    Anz. Exemplare: 3


    Haupt Baumpopulation: Fichte

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    RUSSULA FUNDORT, Mischwald, Nadelwald, Waldrand, Moos, feucht, Kollin 400 - 800 m

    BÄUME 20m UMKREIS, Buche (Fagus), Fichte (Picea), Kiefer (Pinus), Lärche (Larix), Birke (Betula)

    EXEMPLARE, jung, mittel, paarweise

    HUT GRÖSSE, 7 - 10 cm

    HUT FARBE, violett/purpur, creme/weiss, braun/schwarz, gefleckt

    HUT OBERFLÄCHE, gedrückt/vertieft, matt, samtig

    HUT MITTE, dunkler, br/gr/sw

    HUT RAND, gerieft

    PEELING, 1/3 abziehbar

    UNTER HUTHAUT, weisslich

    LAMELLEN, spröde, weiss bis creme, beige bis ocker, Stiel-gabelig

    STIEL OBERFLÄCHE, weisslich/creme, grau/schwarz, runzelig/geriffelt

    STIEL KONSISTENZ, weich, fest, voll, wässrig

    STIEL VERLETZUNG, ins bräunliche, ins grau/schwarze

    GERUCH, neutral, schwach

    GESCHMACK, mild, verzögert, leicht scharf, scharf

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    FeSo4: neg falb

    Guajak: neg, erst nach 5sec schwach gn

    Phenol: neg

    KOH: neg

    SV:

    NH3:


    SpP Farbe: IIIa - b


    Sonst. Angaben: rel. groß, junge Exemplare deutlich scharf, älteres Exemplar später zu Hause mehr olivlich-beige

    manueller WP

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    1) schöner Waldweg, links Laubbäume recht Nadelbäume


    2) wir sehen alles Nadelbäume... und, sieht jemand die verlangte Birke?


    3) der steckt aber drin


    4) scheint einen langen Stiel zu haben


    5) ja, langer zylindrischer Stiel mit allerlei Wurzelwerk daran


    6) Lamellen beige bis leicht ockerfarben, Stielgabelig


    7) stark grauende Stieloberfläche mit gelblicher zugespitzter Basis


    8) markanter rosa Hutrand, blass und die Mitte irgendwie dunkel braun-grün


    9) Huthaut zu 1/3 abziebar, darunter weisslich


    10) Kongo, Dermatozystiden


    11) kongo, teils sehr lang


    12) Kongo, überwiegend zylindrisch


    13) Kongo, und 0 - 2x septiert


    14) in SV gut und markant markiert


    15) SV


    16) KF, keine Incrustationen zu sehen


    17) Melzer, Sporen teilnetzig, aber auch mit vielen isoliert stehenden Warzen


    18) Melzer, Warzen bis ca 0,8mü hoch


    Was meint ihr? Kann man den Pilz als Russula exalbicans abheften?

    Danke für eine Antwort.


    Grüsse

    claus

  • Hallo Clus,

    die Birke auf dem Birkensuchbild befindet sich links oben.

    R. exalbicans würde ich dir bestätigen. Sie ist u. a. makroskopisch an der Huthaut mit feinen, eingewachsenen, radial verlaufenden Äderchen zu erkennen, welche man an ausgeblassten Exemplaren besonders gut sieht.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Servus beinand,


    noch ein "Funfact": genauso wie die sehr nah verwandte Russula gracillima bildet R. exalbicans nur zusammen mit Lactarien aus der Lacxtarius-torminosus-Verwandtschaft Mykorrhizen. Sprich, der Täubling wächst in die Birkenreizkermykorrhiza hinein. Möglicherweise sind beide genannte Täublinge Parasiten. Geziegt hat das Ludwig Beenken in seiner Dissertation über die Mykorrhizen und Rhizomorphen von Täublingen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,

    ein sehr interessanter Fact. Davon ist ja dann wohl auch L. pubescens betroffen?

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Ja, sowohl Lactarius pubescens als auch L. torminosus. Und wohl auch L. scoticus, aber da wurde es noch nicht gezeigt.


    Liebe Grüße,

    Christoph