Wie korrekt Höckersporen messen?
- Suillus B.
- Erledigt
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Hallo Lukas, von kompetenter Seite wurde mir gerade geraten, mir ein Kästchen um die Sporen herumzudenkenn und dann zu messen. Die Höcker sollen mit einbezogen werden.
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Danke!
...und sorry, dass ich deinen vorangegangenen Beitrag nicht aufmerksam genug gelesen habe, denn genau da wird es ja thematisiert.
Ich finde es trotzdem schwierig, da zu reproduzierbaren und validen Ergebnissen zu kommen, da die Lage der Sporen, zumindest bei denjenigen mit relativ wenigen und sehr exponierten Höckern, m.E. einen entscheidenden Einfluss auf die Messungen haben kann. Daran würde sich die nächste Frage anschließen: Sollte die Lage der Sporen i.d.S. beachtet werden, dass man nach Möglichkeit die tatsächlich längste Entfernung zwischen zwei Höckern der Spore als Länge misst, oder sollte man die Sporen als Fläche so messen wie sie zufällig liegen?
Ich habe keine Ahnung, wie man ersteres mit einem Lichtmikro bei vertretbarem Aufwand bewerkstelligen sollte, messe die einzelne Spore, nachdem ich sie etwas (mit leichtem Druck aufs Deckgläschen) bewegt habe jedoch tw. extrem unterschiedlich. Und genau genommen müsste die "Sporengröße" ja die maximale Ausdehnung der Spore meinen....
Grüße....
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Servus Suillus B.,
über Sporenmessung wird und wurde viel diskutiert, teils sogar sehr emotional. Es gibt aber auch zahlreiche Publikationen zu dem Thema. Im Prinzip geht es ja darum,. reproduzierbare Ergebnisse zu erhalten. Deshalb misst man nur Sporen, die auf der Seite liegen. Das erkennt man an der Lage des Apikulus.
Extrem ausgedrückt: eine lang ellipsoide Spore würde von hinten betrachtet einen kreisförmigen Umriss haben.
Sind Sporen nicht rotationssymmetrisch (manche sind in Bauch oder Rückenlage breiter, die haben dann z. B. die Form eines Melonenkerns), dann misst man auch Sporen in Bauch- bzw. Rückenlage und gibt die Maße dann mit drei Werten an (Länge, Breite in Seitenansicht, Breite in Rückenansicht).
Sporen mit Ornament sind schwieriger. Hier hat man sich darauf geeinigt, das Ornament selber nicht zu messen, sondern dessen Höhe unabhängig auszumessen und anzugeben. Das geht gut bei stacheligen Sporen oder auch bei warzigen.
Sehr schwierig wird es, wenn Sporen unregelmäßig geformt sind (eventuell plus Stacheln wie bei manchen Tomentella-Arten oder Stachelingen).
Bei grob eckigen Sporen wie bei Entoloma nimmt man die Kastenmehtode und bei Risspilzen ist meist auch nicht zwischen Zapfen und Ornament unterscheidbar. Dann misst man da eben auch die Zapfen mit, indem man den Kasten annimmt und dessen Länge und Breite misst. Dadurch schwanken die Messwerte stärker, da ja mal so ein Zapfen in der einen, mal der anderen Richtung liegt, mal voll in die Breite mit reingeht, mal schräg nach oben schaut... Man muss dann einfach mehr Sporen messen und sich dessen bewusst sein, dass dann die Sporenmaße nur relativ grob ermittelbar sind. Es gibt ja weitere Bestimmungsmerkmale als die Sporenmaße. Und grob bekommt man die auch da schon hin.
Liebe Grüße,
Christoph