Waldspaziergang letzte Woche im Laubwald !!

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 4.847 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von wrdaniel.

  • Hallo liebes Forum,


    war letzte Woche auch mal wieder unterwegs. Die Pilze sprießen nur so und neben einigen "altbekannten" waren auch diese Unbekannten dabei. Bei der Bestimmung bräuchte ich ein wenig Hilfe. Gefunden habe ich sie allesamt in einem reinen Laubwald (überwiegend Buchen und Eichen):


    1. = Nebelkappe?
    Hut: flach, grau (gefleckt), 8 cm breit
    Lamellen: weiß, dichtstehend, am Stiel angewachsen
    Stiel: grau mit Netzzeichnung, gleichmäßig dick, unten leicht keulig, faserig, hohl, ohne Ring
    Fleisch: weiß, mit unbeschreiblichem Geruch (parfumartig süß)


    2.
    Hut: konvex bis halbkugelig, gelb mit Schuppen, 6 cm breit
    Lamellen: gelblich, sehr dicht stehend, nicht am Stiel angewachsen
    Stiel: gleichmäßig dick, leicht kniend, ebenfalls schuppig gelblich, ohne Ring
    Fleisch: weißgelblich, nicht unangenehmer Geruch
    Vorkommen: wuchs büschelweise an einem Laubholzstumpf


    3. = grünblättriger Schwefelkopf?
    Hut: halbkugelig bis flach, gelb, 1-5 cm breit
    Lamellen: grünlich schimmernd, dicht stehend, am Stiel angewachsen
    Stiel: gleichmäßig dick, leicht schuppig, gelb-rötlich ohne Ring
    Fleisch: gelb, unbedeutender Geruch
    Vorkommen: wuchs in großer Zahl an einem Laubholzstumpf


    4. = rehbrauner Dachpilz?
    Hut: dunkelbraun, halbkugelig-flach, 5 cm breit
    Lamellen: weiß, dicht stehend, nicht am Stiel angewachsen
    Stiel: weiß, gleichmäßig dick mit weiß-braunen Schuppen, kein Ring
    Fleisch: weiß, Geruch muffig-erdig
    Vorkommen: an einem Laubholzstumpf


    5. = Stockschwämmchen?
    Hut: halbkugelig, gelblich-rötlich, 3 cm breit
    Lamellen: weißlich-schmutzig, nicht am Stiel angewachsen
    Stiel: gerade herablaufend mit weißen Schuppen
    Fleisch: weiß, unbedeutender Geruch
    Vorkommen: büschelweise an einem Laubholzstumpf


    6.
    Hut: trichterförmig, orange-bräunlich, 4 cm breit
    Lamellen: gleiche Farbe wie der Hut, mäßig dicht stehend, nicht am Stiel angewachsen
    Stiel: gleichmäßig dick, gerade herablaufend, ebenfalls orange-bräunlich
    Fleisch: braun, leicht erdiger Geruch
    Milch: weiß, milder Geschmack


    7.
    Könnte dies ein schwarzblauender Röhrling sein? Hat mich nur gewundert, dass er so massenweise aufgetaucht ist und der Hut bis 18 cm breit wurde.


    Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe.


    Gruß gfmtobi

  • Hallo Tobi,


    ich rate mal bis die Kenner kommen,


    1. sieht mir irgendwie nicht nach Nebelkappe aus
    2. evtl. Goldfellschüppling oder anderer Feuerschüppling
    3. für mich eher der grau/rau-blättrige (Wie war der Geschmack?)
    4. würde ich auch sagen
    5. eher kein Stockschwämmchen
    6. für mich orangebrauner Milchling
    7. wäre möglich


    LG Bucki


  • 3. für mich eher der grau/rau-blättrige (Wie war der Geschmack?)
    LG Bucki


    Das würde ich höchstens bei Täublingen fragen, man soll nicht bei allen Pilzen geschmacksproben machen.


    Hallo zusammen,


    4. ist der Rehbraune Dachpilz
    5. Schwefelkopf, aber ganz sicher kein Stockschwämmchen


    Gruß Benny

    Pilze muss man kennen "lernen" das ist ähnlich wie bei Freundschaften... ;)


    Onlinebestimmungen sind nur als Bestimmungshilfen/Tipps anzusehen, sie ersetzen NIE
    den Gang zum Pilz-Sachverständigen! Keine Essensfreigabe im Forum!

  • Das würde ich höchstens bei Täublingen fragen, man soll nicht bei allen Pilzen geschmacksproben machen.


    Meiner Meinung soll man selbst von den allergiftigsten Pilzen eine Kleinigkeit zwischen den Fingern zerreiben,und mit der Zungenspitze probieren können.Soviel ich weiß ist das relativ ungefährlich.Versuchen muss ich das aber nicht unbedingt.Vielleicht weiß es ja jemand besser.


    Gruß Detlef


  • Das würde ich höchstens bei Täublingen fragen, man soll nicht bei allen Pilzen geschmacksproben machen.


    Warum nicht? Muss man sicher nicht, wenn man es so eingrenzen kann. Wenn ich mir absolut unsicher bin und einen Pilz unbedingt bestimmen will, dann probiere ich auch ein Stück. Wenn man ein kleines Stück kurz ankaut und direkt wieder gründlich auspuckt, was soll dann passieren?


    Auch auf die Gefahr hin, dass mich einige für diese Aussage steinigen wollen:
    Selbst beim grünen Knolli würde die, über die Mundschleimhaut absorbierte Gift-Menge, nicht für eine Vergiftungsymptomatik ausreichen.


    Gerade bei den Schwefelköpfen ist der grünblättrige, wenn man sich unsicher ist, durch seinen extrem bitteren Geschmack zu erkennen.


    Anderes Thema wären Bandwürmer und Co. Wobei dabei ja auch nicht nachgewiesen ist, dass Beeren und Pilze Hauptverbreiter sind. Da sind es wohl eher Haustiere. Daher "probiere" ich auch eigentlich nur vom "Inneren" des Pilzes und beiße nicht einfach so ein Stück ab.


    Vorsichtig muss man sicher sein, aber dann kann eigentlich nichts passieren. Trotzdem würde ich keinen Giftpilz, den ich als solchen erkenne, grundlos probieren. Auch probiere ich nie vor Kindern oder absoluten Laien Pilze, da diese das falsch interpretieren könnten und nächstes mal einfach rohe Pilze essen könnten.

  • Hallo gfmtobi,


    zu No. 5:
    Benny hat recht, das ist kein Stockschwämmchen!


    Da die Verwechslungsgefahren beim Stockschwämmchen so gravierend sind zitiere ich hier aus Literatur und Forumsbeiträgen:


    mögliche Verwechselungen mit Giftpilzen: Gifthäubling (sehr bis tödlich giftig) sowie Grünblättriger Schwefelkopf (giftig bis stark giftig)
    Wichtigstes und auch das fast einzige Unterscheidungsmerkmal ist der komplette Stiel:
    Stockschwämmchen: oberhalb des Rings gelbbräunlich, unterhalb mit feinen dunkelbraunen Schüppchen, Basis dunkelbraun.
    Gifthäubling (auch "trügerich" Nadelholzhäubling): oberhalb des Rings bereift, unterhalb weiss längs gefasert.
    Grünblättriger Schwefelkopf: neben schwefelgelb - grünen Lamellen, Stiel oben schwefelgelblich, unten gelb- bis röstbräunlich


    Ich halte es für möglich, dass es sich hier um den Rauchblättrigen Schwefelkopf handelt? Dieser wäre dann essbar. Aber mal sehen, ob diese Vermutung von den anderen bestätigt oder verworfen wird.


    Gruss Georg[hr]
    zu No. 1:


    ??? die beschriebenen und zu sehenden Merkmale passen mit der Ausnahme des hier nicht eingerollten Hutrandes auf den Wasserfleckigen Röteltrichterling (lepista gilva) ???


    Vielleicht hilft es ja weiter?

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Hallo Tobi!


    Nr.1: meine Gedanken gehen in Richtung Lepista panaeolus (Marmorierter Rötelritterling), der Standort passt aber nicht recht. Für L. flaccida/gilva (Fuchsiger Rötelritterling) passt die Farbe nicht. Für die Nebelkappe gefallen mir die Wasserflecken nicht, man müsste nur einmal dran riechen können!;


    Nr.2: Pholiota (Schüppling), mehr kriege ich nach Bild nicht hin;


    Nr.3: naja, wenn die Lamellen grünlich schimmern und der Standort Laubholz ist, dann passt Hypholoma fasciculare (Grünblättriger Schwefelkopf). Nach den Farben auf dem Bild wäre ich da allerdings nicht draufgekommen. War denn die Stielspitze seidig glänzend, grüngelb?


    Nr.4: ein Pluteus (Dachpilz), vielleicht der Rehbraune (Pl. cervinus), wäre mir aber beinahe etwas zu klein für die Art.


    Nr.5: für meinen Tipp würden Substrat und Lamellenhaltung überhaupt nicht stimmen, deshalb lasse ich es;


    Nr.6: wenn er zur Eiche gehört, würde ich wieder mal auf Lactarius quietus (Eichenmilchling) tippen, der mit dem wanzigen Geruch (ich weiß schon, du hast erdig geschrieben);


    Nr.7 : was anderes als der Schwarzblauende Röhrling (Boletus pulverulentus) fällt mir da nicht ein, was aber nichts bedeuten muss.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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