Suche Hilfe bei Bestimmung und: Schimmel?

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.336 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Schludi.

  • Hallo zusammen,


    war gerade das erste mal für dieses Jahr auf der Suche und hatte sogar schon etwas finden können. Bin mir allerdings sehr unsicher, was ich hier gefunden habe. Ironischerweise war ich mir sehr sicher, den Pilz bestimmen zu können, da ich meine, die verschiedenen Merkmale gut erkennen zu können, mir den Standort gemerkt habe, der Pilz gut erhalten ist und ich Besitz eines Pilzschlüssels bin. Doch tatsächlich waren meine Versuche unerfolgreich. Auch meine (sehr fragwürdige) Pilzeapp hat ihn nicht erkannt.

    Zum Pilz: er hat strahlend gelbe Röhren (auch die jüngeren Exemplare, scheint vermutlich nicht an der Sporenreife zu liegen) , die untere Hälfte des Stiels ist leicht rötlich, die obere gelb. Ein Schnitt in diesem Bereich lässt den Pilz etwas rosa verfärben. Es ist gut zu erkennen, dass sich der Pilz im Bereich der Madengänge rot verfärbt. Allerdings scheint dies langsam zu geschehen, da ich vor ca. drei Stunden)den Stiel quer durchgeschnitten habe (siehe Bild). Dort ist der Pilz etwa orange verfärbt. Der Hut ist braun. Die Röhren verfärben sich ziemlich schnell grün und etwas bläulich, aber nicht stark, während das Hutfleisch im Querschnitt ebenfalls gelb ist. Die Pilze standen in der Nähe von einer Eiche, mehreren Buchen und einem Ilexstrauch. Normalerweise finde ich dort Steinpilze, Maronen, Rotfußröhrlinge, flockenstielige Hexenröhrlinge und Perlpilze. Vielleicht gibt das dem ein oder Anderen noch Aufschluss über den Boden oder dergleichen. Die restlichen Merkmale sind hoffentlich den Bildern zu entnehmen.


    Könnte mir weiterhin jemand sagen, ob es sich bei der Verfärbung auf dem Hut des Steinpilzes um Schimmel handeln könnte?


    Hoffe, dass die Informationen hinreichend sind. Bin über jeden Tipp dankbar. Vielen Dank und liebe Grüße

    Schludi

  • Hallo


    Fehlt die wichtigste , ein ganzes schnitt . Per Form glaube das um Butyriboletus appendiculatus gehet


    LG beli !

    Hallo beli,


    Vielen Dank für deinen Tipp. Leider war mir nicht bewusst, dass ein Längsschnitt so wichtig ist. Wieder was gelernt... Da die Pilze madig waren, hatte ich gedacht, dass das beste wäre, die madigen Stellen rauszuschneiden. Daher sind nun wahrscheinlich relevante Komponenten einfach weg. Ein kleineres Exemplar hatte ich allerdings (fast) ganz gelassen. Das reiche ich morgen mal nach. Auf dem ersten Blick kommt deine Schätzung dem Pilz mindestens sehr nahe, wenn du nicht sogar schon liegst. Ich werde noch etwas weiter recherchieren.


    LG Schludi

  • Servus Schludi,


    dein Steinpilz ist unscharf, da kann man leider nicht erkennen, was die Bereifung oben am Hut sein könnte.


    Zum anderen Röhrling: wenn du eine unbekannte Art bestimmen möchtest, dann bitte niemals die Stielbasis wegputzen. Du nimmst damit doch Bestimmungsmerkmale weg. Was die Makroskopie und die Beschreibung angeht (verfärbende Poren, Standort) bin ich auch beim Anhängselröhrling, Butyriboletus appendiculatus. Der geht auch auf saure Böden, man kann ihn aber auch auf Kalk finden. Es ist eine seltene und schonenswerte Art. Er ist übrigens gesetzlich geschützt und darf genauso wenig wie Orchideen zu Speisezwecken (streng genommen auch nicht zu anderen Zwecken ohne Ausnahmegenehmigung) gesammelt werden. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo

    Hallo Christoph,


    Danke für deine Tipps. Leider musste ich auch schon feststellen, dass diese Art geschützt ist. Wenigstens standen noch ein paar dort.


    Ich habe mal versucht, den Längsschnitt zu rekonstruieren. Hoffe, dass es hilft :)

    LG Schludi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Schludi!


    Danke. :thumbup:

    Ein Anhängselröhrling ist das auf jeden Fall, wobei das Schnittbild jetzt halt schon sehr wenig blau zeigt. Es gibt da zwei Arten, nämlich Boletus appendiculatus (+/- stark blauend im wärmebegünstigten Laubwald) und Boletus subappendiculatus (gar nicht bis ganz wenig blauend im Bergnadelwald auf sauren Böden).
    Ich denke aber, wenn der Fruchtkörper schon eine weile vom Mycel getrennt war, dann ist das mit dem Blauen eben nicht mehr ganz so ausgeprägt.



    LG, Pablo.

  • Hallo Schludi,

    mir scheint das Blauverhalten dieses Anhängselröhrling ziemlich typisch: er blaut nach Anschnitt nur an den Röhren und im Hutfleisch direkt darüber. Andere ähnlich aussehende Röhrlinge blauen entweder gar nicht, oder wenn, dann im gesamten Hutfleisch und teilweise sogar im Stielfleisch. Also nach deinem nachgelieferten Schnittbild gibt es mMn nur die Möglichkeit Anhängselröhrling.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Bin völlig d'accord. B. subappendiculatus kann auch mal so blauen (meist macht er das nicht), aber da passt weder das Habitat noch die Hutfarbe. Auch für mich ganz klar. B. appendiculatus s. str.


    Liebe Grüße,

    Christoph