Makroskopische Artbestimmung Champignons

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.349 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Morgen an die Champignon-Kenner unter euch!


    Da es unter den Egerlingen einige giftige gibt: Habt ihr Tipps, wenn ich anfangen möchte, sie zu Speisezwecken zu sammeln?

    Welche Arten lassen sich makroskopisch einwandfrei bestimmen? Bisher traue ich mich noch nicht...


    Ich schaue mir gefundene Arten gerne genau an und habe schon bemerkt, dass es u.a. Unterschiede in den Verfärbungen bei Verletzung gibt (Geruch finde ich immer so eine Sache...), allerdings weiß ich nicht, wie eindeutig dieses Merkmal ist, wenn es um die sichere Artbestimmung geht.


    Oft erwähnt wird der Karbol-Egerling, was die Giftigkeit betrifft, aber es gibt ja vermutlich noch andere Champignons, die nicht verspeist werden sollten?


    Freue mich auf eure Antworten!

    Liebe Grüße!

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    na ja außer den Wiesenchampis esse ich gar keine (mehr). Die Anisegerlinge sammeln Cadmium noch und nöcher; fallen aus dem Grund raus. Cadmium ist ein sehr starkes Nierengift.


    Bei den Karbolis verfärbt sich die Knolle im Schnitt meist chromgelb, kann aber auch mal ausbleiben. Der typsiche Geruch kann, wie du bereits festgestellt hast, auch ausbleiben.


    Stadtchampis finde ich meist nur dort, wo auch Hunde ihr Geschäft verrichten und entlang stark befahrener Straßen.


    Wichtig bei Champis sind die Form und Ausprägung des Ringes, die Verfärbung der Trama im Schnitt und makrochemisch als Makroskopische Bestimmungsmerkmale. Der Rest geht dann nur noch mikroskopisch und mit Sequenzen.


    Und ein kleiner Nachtrag zu oben. Ja mir ist bewusst, dass es mit Agaricus pseudopratensis einen potentiell giftigen echten Doppelgänger des Wiesenchampis in Deutschland gibt, der allerdings noch sehr selten ist.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,


    danke für deine schnelle Antwort und die Hinweise bezüglich der Schadstoffakkumulation. Wiesen-Champignons habe ich dieses Jahr schon mehrmals finden können und mMn auch sicher bestimmt, es mit dem Verzehr aber dennoch vorerst sein lassen...


    Wie sieht es denn mit den rötenden Wald-Champignons aus? Gibt es andere (giftige) rötende Vetreter?


    Bezüglich der Karbol-Egerlinge: Hatte vor ein paar Tagen den Verdacht, ein ganzes Massenvorkommen von denen entdeckt zu haben (werde zeitnah einige Fotos ins Bestimmungs-Unterforum einstellen), konnte aber nur einen schwach unangenehmen Geruch feststellen. Mag aber auch Einbildung gewesen sein. Sofortige Gelbfärbung an Stielbasis und Hutrand waren vorhanden. Der Neugier halber warf ich zwei Exemplare - ein junges und ein relativ altes - in die Pfanne, da sich der Geruch durch Hitze intensivieren sollte -> Der Geruch war schon intensiv und nicht unbedingt appetitlich, aber für mich nicht so unangenehm (oder nach etwas, das ich mit "Medizinschrank" o.Ä. assoziiert hätte), dass ich sie nie hätte essen können. Aber vielleicht handelte es sich ja doch nicht um den Karbol-Egerling.


    Liebe Grüße!

    • Offizieller Beitrag

    Meine Antworten zu deiner Frage stehen oben im zitat. Für mich war das in dem Fall günstiger direkt zu antworten.


    l.g.

    Stefan

  • Vielen Dank Stefan! Dann würde ich mich auch auf die Wiesen-Champignons beschränken und diese auch noch einige Male bestimmen, bevor ich mich dranwage.

    Kann man sich innerhalb der Gattung auch stark / tödlich vergiften oder beschränkt es sich auf Erbechen, Durchfall und solche Geschichten (also weniger dramatische Konsequenzen), falls man sich doch mal vertut?


    Lieben Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank Stefan! Dann würde ich mich auch auf die Wiesen-Champignons beschränken und diese auch noch einige Male bestimmen, bevor ich mich dranwage.

    Kann man sich innerhalb der Gattung auch stark / tödlich vergiften oder beschränkt es sich auf Erbechen, Durchfall und solche Geschichten (also weniger dramatische Konsequenzen), falls man sich doch mal vertut?


    Lieben Gruß

    Hi,


    na ja, direkt tödlich nicht; allerdings ist das Cadmium bei den Schafchampis auf Dauer schon ein sehr großes Problem...


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.