Verpackungskünstler

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.122 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hassi.

  • Hallo zusammen,


    wir waren heute auf einem Halbtrockenrasen bei Ehingen und erfreuten uns an der Vielfalt und Vielzahl wuseliger Wesen. Endlich mal was los.


    Auf einmal bemerkte ich, wie eine Honigbiene scheinbar in der Luft hängen blieb. Der zweite Blick offenbarte ein kunstvolles Netz und dessen Besitzerin, eine Wespenspinne (Argiope bruennichi), die nach dem ersten Giftbiss sofort damit begann, ihre Beute einzuwickeln. Als ich nach etwa 5 Sekunden die Kamera schussbereit hatte, war das Abendessen schon halb verpackt.



    Hier sieht man -leider im Unschärfebereich- wie die Spinnfäden von den Spinnwarzen aus zur Beute gespannt sind.

    Mit den Vorderbeinen dreht die Spinne ihr Fresspaket um dessen Längsachse (Gyros ;) und korrigiert mit den Hinterbeinen bei Bedarf den Verlauf der Fäden.






















    Die ganze Aktion hat nicht länger als anderthalb Minuten gedauert.


    Zum Abschluß war offenbar noch ein kräftiger Biss ins Cerebralganglion erforderlich.


    Ihr könnt die Bilder bei Bedarf noch größer klicken.


    Das folgende Habitusbild ist von 2006, das wurde noch mit der ollen coolpix995 geknipst


    Liebe Grüße

    Ralph

  • Hallo Ralph,


    herrrliche Aufnahmen und faszinierende Tiere die Spinnen... ;)

    Das erinnert mich an ein Ereignis, was ich voriges Jahr im Garten hatte. Ebenfalls Wespenspinne-da hatte sich gerade eine dicke Fliege im Netzt verfangen und zappelte noch wie wild. Spinne lag noch auf Lauerstellung. Dann kam Hornisse vorbei, sah die Fliege und dachte sich: leckere Mahlzeit. Riss der Spinne die Fliege aus dem Netz und flog damit in den nahe gelegenen Fliederbaum, setzte sich auf einen Ast, legte mit den Vorderbeinen die Fliege noch zurecht und begann sie genüßlich mit den verbundenen Geräuschen - Hornissen können verdammt laut ratscheln (nagen) - zu verspeisen (habe bei mir im Garten so gut wie keine Umweltgeräusche - nur die puren Naturgeräusche) - natürlich zuerst brutal Kopf ab. Es blieben nicht einmal die Flügel übrig. Die Spinne hat dabei den Hauptgewinn, weil nämlich Netz total kaputt und Essen weg.

    Das ging auch relativ schnell und ehe ich mit den nicht ganz sauberen Gartenhänden das Handy gezückt hatte - war alles schon vorbei.

    Aber das war für mich ein tolles Erlebnis, was ich auch nicht so schnell vergessen werde.


    LG aus der Lausitz

    Ute

  • Hallo Ralph,


    toll, vielen Dank für die sehr gelungenen Bilder meiner Lieblingsspinne! Ich hoffe jedes Jahr, dass sich mal eine auf der Wildblumenwiese in meinem Garten häuslich einrichtet - bisher vergeblich.

    Zumindest die Hauptnahrungsquellen sind schon reichlich vorhanden. Kommt Zeit, kommt Wespenspinne...


    Viele Grüße aus Oberfranken

    Andreas