Mallocybe leucoloma?

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  • Hallo zusammen (oder Ditte ;) )


    Ich habe hier wieder einmal einen alpinen Risspilz, bei dem ich mir eine Bestimmungs-Bestätigung erhoffe.


    Angaben zum Fund:

    - Hut 10-20 mm, die beiden Fruchtkörper waren aber nicht ganz ausgewachsen

    - Oberfläche weisslich überfasert

    - Stiel fast weiss genattert, jung mit wolliger Ringzone, die rasch weniger wird

    - Fleisch einheitlich bräunlich (nirgends gelb) und nicht verfärbend

    - Geruch sehr schwach, ich würde ihn irgendwo zwischen fruchtig und pelargoniumartig ansiedeln

    - Fundort: Nufenenpass CH, 2500m in Geröllhalde mit alpiner Vegetation (Salix)

    - Sporen: 7.8-10.1 (10.6) x 4.7-5.7 (6) µm, Mittelwert 9.1 x 5.3 µm

    - Cheilozystiden: 21-26 x 8-9 µm


    Die älteren Schlüssel führen mich zu I. aghardii oder I. leucoblema, die es aber beide eigentlich nicht sein können.

    Hingegen scheint mir Mallocybe leucoloma recht gut zu passen.

    Dazu fehlen mir aber vernünftige Literaturnachweise. Die Darstellung bei Ludwig erscheint mir fragwürdig, und basiert auf einem Einzelexemplar.

    Die Original-Diagnose von Kühner in Documents Mycologiques 74 passt gut, soweit ich es mit meinem eingerosteten Latein beurteilen kann.

    Dann habe ich noch eine amerikanische Arbeit (Cripps et al.) aus dem Jahr 2010 gefunden, wo sie ebenfalls erwähnt wird.


    Liege ich da mit Mallocybe leucoloma richtig? Wäre schön, denn im Schweizer Verbreitungsaltas ist die Art nicht einmal drin...





    Cheilozystiden:



    Kaulozystiden:


    Viele Grüsse

    Raphael

  • Hallo, Raphael, ich wüsste nicht, dass die leucoloma fruchtig riechen würde, außerdem kenne ich die anders. Dagegen steht es bei der Mallocybe subannulata ausdrücklich dabei. Außerdem würde der Name weit besser passen und die Mikros passen auch. Wichtig ist übrigens immer ein Schnittbild vom Stiel bei den Mallocyben, auch eben, um zu sehen, ober nun hohl oder voll ist. Das steht nicht bei dir.

    Ob sie das nun aber ist, bleibt solange die Gattung nicht gut bearbeitet ist und ohne DNA-Analyse derzeit offen.

    Herzlich, Ditte

  • Hallo Ditte


    Das ist interessant, die M. subannulata hatte ich ausgeschlossen weil sie laut Kühner und Bon keine bzw. sehr wenig Cheilozystiden hat.

    Ich hatte keine Mühe welche zu finden, allerdings waren sie auch nicht im Überfluss vorhanden wie bei manch anderer Art.

    Ob dieses Merkmal konstant ist und für eine Unterscheidung taugt, weiss ich nicht.


    Das Schnittbild habe ich zwar gemacht, aber im Thread unterschlagen :|.

    Der Stiel ist wohl enghohl, leider waren beide Exemplare bewohnt.

    Der Geruch war wie gesagt sehr schwach, nur nach Reiben des angeschnittenen Pilzes mit Mühe wahrnehmbar.


    Ich habe sie getrocknet - falls du Interesse hast sie anzuschauen.


    Lg, Raphael

  • Guten Morgen, Raphael, also solche Angaben von wegen keine Cheilozystiden findest du beispielsweise in früherer Litertaur häufig bei Mallocyben, das ist nicht wörtlich zu nehmen. Und vor allem, das ist wichtig, ist so eine einzelne Angabe, wenn alles übrige passt, sowieso zu vernachlässigen. Es ist IMMER der Gesamteindruck, die Mehrheit der passenden (oder eben nicht passenden Angaben), denn es gibt meistens eine oder zwei, die nicht so gut passt(passen). Die Kunst ist es zu entscheiden, ob die nicht passende(n) nun wichtig ist (sind) oder nicht. Was dein Beispiel angeht, so passen - wie es aus der Ferne scheint - die Mehrheit der Angaben und das mit den Zystiden ist unwichtig. Im hochalpinen Bereich kann das mit der Witterung zusammenhängen, wenn es mal wenig gibt oder die irgendwie sonderbar deformiert sind (wie auch die Sporen).

    Nein mir ist das Exemplar zu verwurmt, und Sinn hätte das in dem Fall nur dann, wenn man die gut sequenzieren könnte....

    Herzlich Ditte