Funde - 18.10.2009 und Bestimmungshilfe

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 8.759 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Harry.

  • Hallo zusammen,


    trotz, dass wir die Woche schon Frost hatten bin ich heute wieder los. Ich war doch positiv überrascht, was der Wald noch alles zu bieten hat.


    Freue mich über Bestimmungshilfe:


    1.) Dachte an Reizker?


    001.jpg


    002.jpg



    2.) Hatte mich schon gefreut, dass es Pfifferlinge sind, deshalb nahm ich ein paar mit. Zu Hause habe ich dann im Pilzbuch gelesen, dass es wohl doch Falsche Pfifferlinge sind, oder?


    003.jpg


    004.jpg



    3.) Kann das eine Ziegenlippe sein? Teilweise war der Stil etwas rötlich


    005.jpg


    006.jpg



    4.) wenigstens 4 Steinis :)


    007.jpg



    5.) Und wieder jede Menge Maronen und eine Hand voll Rotfüße


    008.jpg



    Stelle mir jetzt die Frage, wenn die Pilze schon Frost abbekommen haben, ob diese trotzdem noch genießbar sind? Woran erkenne ich das am besten?


    Also die Steinis sind noch schön fest, kommen mir aber sehr dunkel vor für die Größe, wobei der Schwamm noch schön weiß ist.


    Bei den Maronen muss ich in Ruhe noch aussortieren. Ist es schlimm, wenn das Fleisch nicht mehr soooo fest ist, wenn ich sie trocknen möchte?


    Vielen Dank & liebe Grüße Ani

  • Hallo Ani,


    Zitat

    3.) Kann das eine Ziegenlippe sein? Teilweise war der Stil etwas rötlich


    Gehört zum Formenkreis der Ziegenlippen (Ein Schnittbild wäre hier nicht schlecht ;) )


    Zitat

    4.) wenigstens 4 Steinis


    Du meinst wohl Maronen ?! ;)


    Zitat

    Stelle mir jetzt die Frage, wenn die Pilze schon Frost abbekommen haben, ob diese trotzdem noch genießbar sind? Woran erkenne ich das am besten?


    Man weiss halt nicht wie lange die Pilze schon standen und wir oft sie schon gefroren und wieder aufgetaut wurden. Im schlimmsten Fall kann man sich durch die fortschreitende Zersetzung eine Lebensmittelvergiftung zuziehen. Solche Pilzen können beispielsweise schon muffig und unangenehm riechen und haben sehr weiches Fleisch, die Poren bzw. Röhren sind bei diesen Pilzen sehr dunkel und bräunlich. Wenn du also nach mehreren Frostperioden solche Pilze findest, lieber stehen lassen ;)


    liebe Grüße,
    Andreas

  • Hallo Ani,


    1. Ist ein Krempling, vermutlich der Kahle. Reizker haben rote Milch.


    2. Vergkeiche mal mit Lepista flaccida.


    3. Irgendwas um die Ziegenlippe wird's sein.


    4. Haben die ein Stielnetz? Ich glaube auch hier an Maronen.


    5. Mindestens die Hälfte Deines Fundes hätte im Wald bleiben müssen. Wenn der Hut auf Fingerdruck nachgibt und nicht "zurückspringt", sind die Maronen zu alt, da kann man sich schon mal den Magen verderben.


    Gruß
    Jürgen

  • Zitat


    Gehört zum Formenkreis der Ziegenlippen (Ein Schnittbild wäre hier nicht schlecht ;) )


    Leider nicht mehr möglich, da ich ihn schon entsorgt habe.


    Zitat

    Du meinst wohl Maronen ?! ;)


    Ich bin mir absolut sicher, dass es Steinis sind. Der dicke Stil passt so garnicht zu meinen üblichen Maronen. Das Fleisch ist auch schön weiß und es blaut auch üerhaupt nicht. Die Netzzeichnung ist nur noch schwach erkennbar und ich denke, dass die Farben sich verändert haben, evtl. durch den Frost.


    Zitat

    Man weiss halt nicht wie lange die Pilze schon standen und wir oft sie schon gefroren und wieder aufgetaut wurden. Im schlimmsten Fall kann man sich durch die fortschreitende Zersetzung eine Lebensmittelvergiftung zuziehen. Solche Pilzen können beispielsweise schon muffig riechen und haben sehr weiches Fleisch, die Poren bzw. Röhren sind bei solchen Pilzen schon sehr dunkel und bräunlich. Wenn du also nach mehreren Frostperioden solche Pilze findest, lieber stehen lassen ;)


    Danke für die Erklärung, werde mir nachher alle nochmal genau anschauen und nur die "guten" dann Trocknen. Muffig riechen sie nicht. Teilweise ist das Fleisch etwas weicher. Lecker riechen tun sie zumindest.
    Aber du hast schon recht, die in meinen Augen zu alten lasse ich auch immer stehen. Nur bin ich mir manchmal nicht sicher, ob sie schon ungenießbar sind oder nicht, aber die Übung machts ;)


    Liebe Grüße Ani[hr]

    Zitat


    1. Ist ein Krempling, vermutlich der Kahle. Reizker haben rote Milch.


    Du hast recht, habe es kurzzeitig vergessen, dass Reizker rote Milch haben :shy:


    Zitat


    2. Vergkeiche mal mit Lepista flaccida.


    Das passt, danke.


    Zitat


    4. Haben die ein Stielnetz? Ich glaube auch hier an Maronen.


    Ja das haben sie, wenn auch nur noch schwach erkennbar.



    Danke & Viele Grüße Ani

    Keine Essensfreigabe bei meinen Tipps!


    Pilzchips: 95 :cool:

    Einmal editiert, zuletzt von ani883 ()

  • Hallo Ani,
    ich sehe auch nur Maronen, keine Steinpilze.
    Die Fraßstellen am Hut sollten weiß sein und nicht dunkel eingefärbt.


    Wir schneiden bei den Maronen immer die braunen Stellen weg, ansonsten versaut man sich die ganze Mahlzeit. Bei gefrorene hat man ja auch braune Stellen, aber vielleicht sollte man sie lieber stehen lassen.



    bis dann,
    Nando

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.

  • Leute ich habe mich von den dicken Stilen täusche lassen, ihr habt wohl Recht, glaube inzwischen auch, dass es Maronen sind, SORRY...


    @ Nando: Du meinst, wenn die Fraßstellen schon braun sind, waren sie vielleicht schon mal gefroren (also im Wald)? Habe ich dich da richtig verstanden?

  • Ich denke im alter werden die Fraßstellen am Hut auch beim Steinpilz leicht dunkler, aber bei der Marone kommt die Färbung der Fraßstelle dazu. Das war ein Gedanke von mir ...


    Dazu ist aber Expertenmeinung gefragt. ;)

    Seit Ende 2009 bei der Naturfotografie. Aktuelle Kamera: Canon PowerShot SX40 HS, Marumi DHG Achromat +3 Nahlinse und Slik Sprint PRO II. --- Pilzfotos
    -> Bei Beiträgen mit vielen Bildern, hilft oft der Klick mit der mittlere Maustaste auf die Bilder zum Öffnen mehrerer Tabs im Browser.

  • ich bin mir da nicht so sicher, von wegen maronen oder steinies.
    gehe in einem fichtenwald sammeln, da gibt es viele maronen, aber meiner meinung nach auch fichten steinpilze.


    die unter punkt4 aufgeführten exemplare finde ich auch öfters und bezeichne die eher als fichtensteinies:


    unterschiede zu maronen:


    dunklerer hut, andere oberfläche
    bläuen nicht
    sehr dicker stiel, hut bricht oft ab
    geschmack völlig anders
    röhren viel flacher.
    wachsen immer an der gleichen stelle


    also, ihr könnt die nennen wie ihr wollt, normale maronen sind es nicht.


    gruß


    christian

  • Hallo Christian,


    schön noch eine andere Meinung zu lesen.


    Du schreibst der Geschmack ist anders. Wie meinst du das genau? Meinst du der Geschmack dieser Pilze ist anders im Vergleich zur Marone?


    Isst du diese Art trotzdem?


    Vielen Dank & Grüße Ani[hr]
    Mich macht es immernoch etwas stutzig, habe eben alle (die nicht matschig waren) sauber gemacht und in Scheiben geschnitten (zum Trocknen). Der Stil der Pilze (Nr. 4) hat eine ganz andere Konsistenz, diese kenne ich wirklich nur von Steinpilzen. Maronenstile sind meiner Meinung nach eher faserig/brüchiger als diese hier.


    Und vor allen Dingen blauen sie nicht.


    Viele Grüße Ani

    Keine Essensfreigabe bei meinen Tipps!


    Pilzchips: 95 :cool:

    Einmal editiert, zuletzt von ani883 ()

  • morgen!


    ich sammel in meinem fichtenwald sowohl maronen wir unsere unbekannten.


    allein beim abschneiden sind diese unbekannten völlig anders, der fuß ist fester, nicht so fasserig wie bei einer marone.
    vom fleisch viel fester. nicht so wässerig wie ältere maronen.


    klar esse ich die. sehr lecker mit speck und zwiebeln sahne.
    habe letzte woche an die 10 stück, zum teitl noch sehr kleine an meiner lieblingsstelle gefunden.


    mich erinnern diese von der konsistenz schon sehr stark an steinies.


    gruß


    christian

  • Moien erst mal,


    meine Augen sind zwar nicht die besten, aber:


    zu den 2 Pilzen unter Nr. 4:


    jetzt hänge ich mich mal ein bischen aus dem Fenster heraus; die beiden Pilze haben sehr viel Ähnlichkeit mit 2 Pilzen, die ich vor einpaar Wochen vom Pilzberater als "schwarzhütige Steinis" identifiziert bekommen habe. Gerade die sehr feste Konsistenz dürfte dies untermauern; und ich sehe eigentlich genetzte Stiele.


    Gruss Georg

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • die kappe ist auch viel dunkler als bei den maronen, die im gleichen wald gesammelt werden.


    gut ist auch das foto 5, da sieht man eine menge maronen und oben die 4 unbekannten. da sieht man auch die unterschiede.
    wie gesagt ist der stiel sehr fest, bauchig, und der hut bricht sehr schnell von stamm ab. passiert bei einer marone durch die faserung und das fleisch eigentlich nie.


    ach ja, sehr lecker sind diese auch!


    gruß


    christian

  • Hallo Christian,


    ja die sind mA nach leckerer als die "klassischen" Steinis; der Hut ist mir auch jedes Mal abgegeangen.


    Übrigens:
    Schwarzhütiger Steinpilz, (weisser) Bronzeröhrling
    Boletus Aereus
    Hutfarbe: schwarzbraun, kastanienbraun, aber auch heller bronzefarben, trocken , feinsamtig-matt, polsterförmig, fleischig


    Georg



    PS
    Christian: gut ist auch das foto 5, da sieht man eine menge maronen und oben die 4 unbekannten. da sieht man auch die unterschiede.


    genau !!!

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Hi ihr beiden,


    danke für die schöne Diskussion und die scheinbare Aufklärung des schwierigen Falles.


    Nun habe ich nochmal meine Bücher gewälzt und nach dem schwarzhütigen geschaut.
    Ich muss sagen, das passt soweit.


    Nur mit einem Punkt stimme ich nun wieder nicht überein.
    Vorkommen: in Laubwäldern unter Buchen


    Mmh, blöd, dass meine Knaben im Fichtenwald standen. Wobei ein Laubwald (Buchen) in angrenzender Nähe war.


    Liebe Grüße Ani

  • Hallo,


    Ani:
    "Nur mit einem Punkt stimme ich nun wieder nicht überein.
    Vorkommen: in Laubwäldern unter Buchen
    Mmh, blöd, dass meine Knaben im Fichtenwald standen. Wobei ein Laubwald (Buchen) in angrenzender Nähe war."


    dazu:
    1. Laubwaldnähe oder
    2. in manchen Büchern steht vorwiegend Laubwald oder
    3. ich habe selber diesen Pilz schon im Fichtenwald gefunden oder
    4. es gibt bei den Steinpilzen viele Varietäten, vielleicht auch bei dem "schwarzhütigen"?


    Gruss G.

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Hallo zusammen,



    Zitat

    super, dann haben wir es ja jetzt :)


    Zitat

    Boletus Aereus ist absolut richtig.


    Das ist dieser Pilz:


    Sorry, aber ich sehe hier im Thread nicht einen einzigen Steinpilz und schon gar nicht Boletus aereus - es sind alles Maronen ;)


    Maronen und auch Steinpilze unterscheiden sich je nach Standort in Größe, Form etc. Das das Fleisch bei euren Maronen nicht blaute bedeutet nichts denn nicht alle Maronen müssen blauen und das der Stiel so dick ist, hat eben auch nichts zu sagen. Man sieht hier den braunen Stiel und die kastanienbraune/braune, filzige Kappe. Steinpilze (Fichtensteinpilze) haben einen weißlichen Stiel und eine dunklere braun -braunrötliche speckige Kappe. Der Schwarzhütige scheidet schon mal ganz aus, denn dieser hat eine grauschwärzliche Kappe mit hellbraunem Stiel und feinmaschiger brauner Netzzeichnung die fast den gesamten Stiel bedeckt. Ausserdem wächst er unter Laubbäumen in klimatisch begünstigten Regionen und wäre für diese Jahreszeit (weil wärmeliebend) schon sehr sehr spät dran ;)


    viele Grüße,
    Andreas

  • Hi Andreas,


    wenn auf diesem Bild Schwarzhütige zu sehen sind, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass meine auch solche waren:


    Bild
    (nochmal aus Chrisitians Beitrag raus kopiert)



    Viele Grüße Ani

  • Hallo Andreas,


    vergleiche doch bitte mit z.B. Dähnke, 1200 Pilze. 2.Aufl. 2009, S. 78.
    "Stiel: ockerlich, mattbraun, faserrillig mit feiner brauner Netzzeichnung in der oberen Hälfte"


    weiterhin: mein Fund war ebenso, Pilzberater -Harry- war mein Gutachter


    Georg

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Zitat

    weiterhin: mein Fund war ebenso, Pilzberater -Harry- war mein Gutachter


    Vielleicht meldet er sich hier noch zu Wort, ich bezweifel aber ganz stark das eure hier gezeigten Pilze Schwarzhütige Steinpilze sind ;)


    viele Grüße,
    Andreas

  • Das wäre schön, wenn Harry sich noch dazu melden würde. Bin gespannt, denn ich bin jetzt mehr als unsicher... Getrocknet werden sie trotzdem und ob Steini oder Marone, über kurz oder lang landen sie auch in meiner Soße ;)


    P.S. Ihr hattet Recht, ich hätte einige von meinem Fund im Wald stehen lassen können. Nächstes Mal werde ich im Wald noch besser vor sortieren.


    Viele Grüße Ani

  • Hallo Andreas,


    entschuldigung, aber ähneln sich nicht alle 3 Abbildungen?


    übrigens: es geht mir hier nicht um Rechthaberei (bestimmt auch nicht bei den anderen), sondern um "ein Ringen nach Erkenntnis" ;).
    ich liege schon mal daneben, dann sehe ich es auch ein und ziehe mich schnell zurück, was ich auch tun werde wenn ich Unrecht habe :shy:


    Liebe Grüsse und eine schönen Tag noch, bleibe am Ball

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips