Funde - 18.10.2009 und Bestimmungshilfe

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 8.737 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Harry.

  • Moinsen an alle,


    da mein Senf noch fehlt, möchte ich das an dieser Stelle schnellstens nachholen ;)


    Zumindest nach meinem Verständnis, sind die Nummer-4-Pilze eindeutig Maronen. Ich finde durchaus häufiger Maronen, die auf den ersten Blick an Steinpilze erinnern.


    Beste Grüße Charleston.

  • Hallo,


    habe mir etwas Zeit genommen das ganze noch einmal zusammenzustellen:


    M = passend zu Maronenröhrling
    S = passend zu schwarzhütiger Steinpilz


    zu Anis Bild Nr. 4:
    Hut: gewölbt (M+S), dunkelbraun (M+S), schwarze Reflexe (S), trocken (M+S) trocken nach ?Regenperiode? (S), feinsamtig (M+S) nicht filzig (S), matt (M+S) bis matt-glänzend (M), Frasstellen hell (S) und leicht dunkel zugleich (M).
    Röhren: weisslich (S), schliessen nicht mit Hutrand plan ab (S).
    Stiel: dick (M+S), dickbäuchig (S), oben heller ([M]+S), oben Netzansatz (S), unten hellbraun (S) bis mittelbraun (M+[S]), faserrillig (S) bis faserig (M), Frasstellen hell (S), Schnitt weiss (S), eine Stelle abgefasert (M).


    zu Anis Beschreibung:
    Schwamm weiss (S), dicker Stiel (M+S), Fleisch weiss (S), kein Bläuen (S), Netzzeichnung des Stiel schwach erkennbar (S), Frassstelle dunkel (M), feste Konsistens (S), Stielfleisch nicht faserig (S), bei Fichten (M), Jahreszeit und Klima (M).


    VG Georg

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Hi Georg,


    freut mich, dass du dich so intensiv bemühst die Lösung herbei zu führen.


    Wäre schön, wenn die anderen sich noch dazu äußern.


    Danke & Viele Grüße Ani

  • Wie schon erwähnt sind es für mich eindeutig Maronen: Ich sehe da kein Netz; aereus hat für mich einen deutlich "bauchigen" Stiel der zur Basis meist deutlich heller wird; die Hutfarbe passt m.E. überhaupt nicht, da sie hier ganz klar filzig und rotbraun ist, bei aereus aber deutlich ins grauschwarze geht und meist sehr "runzelig" ist; außerdem passt Jahreszeit, Fundort und Wetter nicht so recht dazu.


    LG Bucki

  • naja, wir können hier diskutieren so viel wir wollen.


    wenn ich nach bildern google, sind die pilze eindeutig:


    Boletus aereus


    ob das jetzt ein steinpilz ist oder eine marone? mir egal. von der pilzkosistenz für mich aber viel eher ein steini, habe den schon öfters im fichtenwald gefunden und verspeist.
    maronen wuchsen 100 meter weiter und hatten ein ganz anderes erscheinungsbild.


    gruß


    christian

  • Hallo Forum,


    so, seit dem letzten Versuch der Gehörfindung mittels der Merkmalangaben zu Anis Pilz(en) ist nun einige Zeit vergangen.
    Die erfahrerenen Pilzkenner im Forum hatten Gelegenheit die Diskussion zu verfolgen und sich nötigenfalls zu äussern.


    Da dies nicht der Fall ist muss davon ausgegangen werden, dass es sich bei Anis Pilzen um gewöhnliche Maronenröhrlinge (xerocomus badius) handelt.


    Da ich an der sorgfältigen Beschreibung von Mermalen seitens Ani keine Zweifel gehegt habe (dies hat sich auch nicht geändert) habe ich anhand ihrer Informationen und der eigenen Bildanalyse ihres eingestelleten Fotos einen Bestimmungsversuch gewagt. An dieser Bestimmung würde ich auch weiterhin festhalten wenn nicht die Mehrheit dem durch Wort oder Schweigen wiedersprochen hätte. Es muss also für meiner Seite ein Irrtum in der Bestimmung eingeräumt werden.


    Schade, dass trotz aller Mühe des Vorbringens von Charakteristika zu den betreffenden Pilzen und des Engagements von Ani, die ja schleisslich die einzige Person ist die den Pilz in der Hand hielt, die vorgebrachten Argumente nicht wissenschaftlich entkräftet wurden.
    Es wurde nur, und das wohl zu Recht, zu Bedenken gegeben, dass Jahreszeit, Klima und Wetter nicht für die von mir, Ani und Popp77 vermutete Art sprechen würden.
    Da auf der Seite von Ani und ihren Unterstützern (Popp77 und meine Person) ein soch starkes Engagement zu beobachten war, wären das explizite Aufzeigen von Fehlannahmen oder der Ignorierung von wissenschaftlichen Fakten indiziert gewesen.
    Beispiele:
    "Normalerweise sind beim Maronenröhrling die Röhren zwar nicht weiss, aber es sind schon derartige Beobachtungen dokumentiert worden"
    "im Buch xy findet man aber den Hinweis, dass der Stiel nicht nur dick sondern auch bauchig sein kann"
    "Ani, kann es sein, dass die Röhren vielleicht nicht weiss, sondern cremefarben sind? Ist da wirklich eine feine Netzzeichnung zu sehen?"
    "In der Forschung werden vom Maronenröhrling mittlerweile Varianten beobachtet, die hier vielleicht vorliegen könnten"
    "Georg, bist Du Dir wirklich sicher?"
    etc.


    Schade, denn nur so lernt man.


    Es tut mir darüber hinaus leid, dass ich Ani auf eine falsche Fährte geführt habe und sie in ihren Zweifeln mehr als nur gestärkt habe.


    ich verbleibe in Hochachtung zum Pilzforum mit Gruss


    Georg v/o JORGE

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

    Einmal editiert, zuletzt von Jorge ()

  • Hallo Georg,


    In solchen Fällen sollte man Bild und Ideen doch im PilzePilze-Forum posten. Da sind doch wesentlich mehr Röhrlings-Experten unterwegs als hier. Da kann man dir/euch wahrscheinlich weit mehr Fakten liefern als hier. Desweiteren kennt sich z.B Andreas sehr gut mit Röhrlingen aus und er hat ja auch geschrieben, dass es für ihn Maronen sind. Ich bin leider kein Experte und kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.
    Ich denke trotzdem, dass die Diskussion schon was gebracht hat, zumindest haben sich alle Beteiligten ausführlich mit Maronen und dem schwarzhütigen Steinpilz beschäfftigt. Was gelernt haben wir daher schon.


    LG Bucki

  • Hallo Georg,


    Das sollte ein Schwarzhütiger Steinpilz (Boletus aereus) sein. Habitus, sowie der Standort unter Eiche (auf dem Bild zu erkennen) sprechen für diesen Röhrling, der zugleich der seltenste unter den Steinpilzarten ist. In wärmebegünstigten Regionen, z.b. Italien kommt diese Art noch recht häufig vor und ist dort auch bei Esskastanien zu finden.


    Bei uns ist Boletus aereus eine gefährdete und seltene Art, jedoch gab es in den vergangenen Jahren auch schon reichere Vorkommen. Trotzdem sollte der Schwarzhütige Steinpilz nicht gesammelt werden.


    schöne Grüße,
    Andreas

  • Hallo Andres,


    ich sammele meine Boleti aerei in Luxembourg, da dort der Pilz nicht von einem Sammelverbot betroffen sein soll.


    In Deutschland habe ich den Pilz bislang nur einmal gefunden, in Luxembourg jedoch mehrfach (jedoch nur in einem Areal an der belgischen Grenze) und ich hoffe, das an der Stelle an der ich sie bislang gefunden habe es jedes Jahr welche gibt.
    Geschmacklich finde ich, dass er sich nicht wesentlich von den anderen Steinpilzen unterscheidet, jedoch ist das Fleisch fester (wie bei der flockenstieleigen Hexe) und bislang nie vermadet.


    Gruss Georg (Jorge)

    Genieße jeden Tag, aber nicht jeden Pilz, es könnte sonst Dein Letzter sein

    100 Pilzchips

  • Hallo zusammen,


    beim Stammtisch der Pilzfreunde Saar-Pfalz e.V. hat mich Jorge auf diesen Thread aufmerksam gemacht.


    Die Pilze die ich Georg damals bestimmt hatte waren eindeutig Schwarzhütige Steinpilze. In den hier umstrittenen Nr. 4 Pilzen sehe ich wie viele andere auch Maronenröhrlinge. Kräftige an Dickfussröhrlinge erinnernde Stiele kommen beim Maronenröhrling schon mal vor und Marmorierungen am Stiel sollte man nicht mit Netzzeichnungen verwechseln.


    Sorry Georg, es sind halt " nur " Maronenröhrlinge.


    Gruß
    Harry