Brauche Hilfe bei der Bestimmung

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 6.824 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pete Longhorn.

  • Hallo Gemeinde..



    Ich benötige mal eure Hilfe bei der Bestimmung eines Pilzes.
    Vorneweg muss ich sagen das ich von Pilzen keine Ahnung habe, jedoch immer die Augen aufhalte am Strassenrand nach Pilzen, da meine bessere Hälfte Pilze sehr mag :)


    Ich beschreibe den mal so gut es geht:


    Weisser Wiesen-Pilz .
    sieht ein wenig aus wie ein Champignon, jedoch ist der Stiel des Pilzes wesentlich dicker und geht ganz oben in den "Pilzhut" nahtlos über.
    Der Schirm des Pilzes ist "krümelig" d.h. wenn man den in die Hand nimmt, dann hat man so leichte Krümel an den Fingern.
    Es ist auch ein sehr "feuchter" Pilz, wenn man ihn "zerdrückt)
    Vom Geruch her kann ich das nicht einschätzen. Riecht wie etwas das ich kenne, aber ich komm nicht drauf was es ist.



    Wenn jemand weiß was das für einer ist, wäre ich für eine Antwort dankbar, denn dann könnte ich meiner Freundin nachher noch eine Freude machen..

  • Hallo Pjenfer,
    erstmal herzlich willkommen im Forum.


    Ich muss dir leider sagen, dass eine Bestimmung ohne Bilder recht schwer ist. Wenn es geht stell doch bitte ein paar Bilder rein. Zeig vorallem auch die Unterseite des Pilzes.


    Grüße


    Dirk

  • Leider geht das mit den Bildern nicht wirklich, da ich hier auf der Arbeit keine Digicam habe und nur ein Fotohandy nutzen könnte *gg*
    Nur das Foto davon bekomm ich ja hier nicht rein.


    Die Unterseite des Pilzes ist faktisch nicht vorhanden, da diese wirklich nahtlos in den Stiel übergeht .
    Sprich es sind definitv keine Lamellen zu sehen..

  • Kleiner Nachtrag noch:


    Hab gerade einmal einen aufgeschnitten:
    Vom Geruch her riecht der wirklich wie ein Champignon.
    Und das ich keine Lamellen sehen kann scheint daran zu liegen das der Pilz keine Lamellen hat*gg*
    Der Kopf besteht nach dem Aussehen nach aus einem einzigen Stück "Fleisch".

  • Hallo pjenfer,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!
    [hr]
    Wie Dirk schon schrieb, wird das ohne Bild sehr schwer. Deiner Beschreibung "Es ist auch ein sehr "feuchter" Pilz, wenn man ihn "zerdrückt" nach zu schließen, könnte es sich um einen Milchling (Lactarius spec.) handeln.


    Das einzige, was mich irritiert, ist die Angabe "Sprich es sind definitv keine Lamellen zu sehen". Das könnte aber darauf zurückzuführen sein, dass entweder die Lamellen abgefressen sind oder es sich eventuell um einen Langstieliger Pfeffermilchling (Lactarius piperatus) handelt, dessen Lamellen im jungen Zustand mit blosem Auge kaum zu erkennen sind. Aber wie gesagt, ohne Fotos sind das nur reine Mutmaßungen...


    Nachtrag: Woran liegt es, dass du die Bilder hier nicht reinstellen kannst? Weißt du nicht, wie man hier Bilder einbindet oder hat das andere Gründe?


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Was mich natürlich in erster Linie interessieren würde ist ob der Pilz essbar ist..


    Die grösse ist bei einigen Exemplaren die ich hier auf der Wiese stehen habe ca 8-9 cm hoch und der Schirm ist ca 5-6cm breit..


    Auch wenn sich das jetzt hier lächerlich liest aber die Form ist ca so:
    ____
    (&&&&&)
    \&&&&/
    \&&/
    |&|
    ____
    Blöde "Zeichnung" aber so in etwa sieht er aus.


    Knollig von oben gesehen mit einem Kelchförmigen nahtlosen Übergang von Stiel zu Schirm.

  • Hallo pjenfer,


    also ohne Foto kann ich dir da auch nicht mehr weiterhelfen.
    Die Essbarkeit des Pilzes solltest du mal schnell vergessen, denn ohne Bild hat man überhaupt keine Ahnung, was das sein könnte.


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn


    also ohne Foto kann ich dir da auch nicht mehr weiterhelfen.
    Die Essbarkeit des Pilzes solltest du mal schnell vergessen, denn ohne Bild hat man überhaupt keine Ahnung, was das sein könnte.


    - Dann lass Dir doch einfach folgende Angaben auf der Zunge zergehen und bringe etwas Fantersie mit und berücksichtige auch, dass pjenfer ein Pilzlaie ist:



    - Da hatte ich einen sehr vagen Verdacht !!!
    ------------------------------------------
    - Und der Verdacht hat sich etwas gefestigt, nach folgendem Zitat von Pjenfer:


    Zitat


    Die Unterseite des Pilzes ist faktisch nicht vorhanden, da diese wirklich nahtlos in den Stiel übergeht .
    Sprich es sind definitv keine Lamellen zu sehen..


    ---------------------------


    So, jetz schau Dir nochmals die Fruchtkörperform an:


    - Immer noch keine Idee, welche Pilzgruppe da am wahrscheinlichsten ist ???


    Anmerkung:


    :rolleyes: EIN RÄTSEL für Alle , Mal schauen wer jetzt eine brauchbare Idee entwickelt


    - Natürlich wäre es noch leichter, wenn wir wüßten, wie das Pilzinnere frisch und ausgereift aussehen würde.


    - Klar doch auch, dass damit die Art nicht bestimmbar ist. Aber immerhin: Ich kenne nur eine "Pilzgruppe" auf die die Merkmale zutreffen (könnten)


    Grüße
    Gerd

  • Kannst du mich denn mal aufklären woran du denkst?
    Und wenn du das Rätsel nicht zerstören möchtest, dann auch gerne per PN :)


    Was das Innere des "Kopfes" angeht fällt mir nur ein ekeliger Vergleich ein.
    Und zwar der eines durchgeschnittenen Gehirns, so wie man das aus Serien wie CSI usw kennt.
    Halt so gallertartig, fest aber wenn aufgeschnitten sich auch schnell breiig verändert.

  • Hallo Gerd,


    da sieht man mal, wie man durch etwas unorthodoxe Beschreibungen dermaßen aus der Bahn geworfen werden kann. Aber durch deine Antwort bin auch ich von meiner Leitung aufgestanden ;).


    Also, klar ist für mich jetzt, dass es sich um einen Gasteromyceten (Bauchpilz) im weiteren Sinne handelt. Gasteromyceten, die von der Form her halbwegs in Hut und Stiel gegliedert sind, gibt es eigentlich nur wenige.


    Frage an pjenfer: Wie groß ist der Fruchtkörper?


    Ich habe jetzt schon ein paar mögliche Pilze auf Lager, aber schauen wir erstmal, wie groß der Fruchtkörper war.


    Und danke an dich, Gerd, dass du mir mit deinem Beitrag auf die Sprünge geholfen hast :thumbup:!


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hallo,


    ich habe erst jetzt pjenfers Angabe vom Inneren des Pilzes gelesen. Also das gallertige passt jedenfalls nicht gut zu einem Gasteromyceten, sondern lässt mich eher auf ein Hexenei einer Stinkmorchel (Phallus impudicus) im weiteren Sinne vermuten.


    Frage an pjenfer: Ist das Innere des Fruchtkörpers weiss und grün und riecht der aufgeschnittene Fruchtkörper zufällig nach Rettich?


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Das beispiel das ich höher schon geschrieben habe trifft auf die zu, die ich aufgeschnitten habe.


    Hier haben wir einige auf der Wiese.


    Wenn du mit Fruchtkörper den Hut meinst, dann haben die einen Durchmesser zwischen 3 und 7-8 cm.
    Wie gesagt.
    Wir haben hier mehrere grössen von der selben Pilzart auf der Wiese.

  • Das aufgeschnittene innere ist rein weiss und riecht nach Champignon.
    Wenigstens riechen so die Champignons die sich meine Freundin ab und zu mal im Supermarkt kauft.


    Das mit dem gallertartig kann evt. auch an den momentan etwas schlechten Witterungsbedingungen liegen.
    Kann sein das es bei absolut trockenem Wetter fest bleibt..

  • Hallo pjenfer,


    danke für die vielen Angaben :thumbup:.


    Also, nachdem du geschrieben hast, dass das Innere rein weiss ist, kommen doch wieder Gasteromyceten in die engere Wahl. Hexeneiern von der Stinkmorchel im weiteren Sinne, vom Tintenfischpilz im weiteren Sinne oder von der Hundsrute im weiteren Sinne wären innen grün bzw. rötlich.


    Die exakte Art ohne Bild heraus zu bekommen wird aber denke ich trotzdem noch sehr schwierig, da es viele körnige, weisse Gasteromyceten gibt. Für mich wäre jetzt eine Art aus der Gattung Calvatia (Stäublinge) am wahrscheinlichsten (vielleicht C. utriformis?).


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Wenn ich nach Gasteromyceten google, dann komme ich gerade im Bezug auf Stäublinge zu den Ergebnissen das man die "zerdrücken" kann und dann kämen die Sporen aus dem Pilz raus.
    Also quasi ein hohler Pilz danach..



    Das ist bei diesen Exemplaren hier aber nicht der Fall.


    Aber schonmal danke für die vielen Antworten..

  • Hallo Gernot #11 &12


    Zitat von Pete Longhorn


    Also, klar ist für mich jetzt, dass es sich um einen Gasteromyceten (Bauchpilz) im weiteren Sinne handelt. Gasteromyceten, die von der Form her halbwegs in Hut und Stiel gegliedert sind, gibt es eigentlich nur wenige.


    - Exakt, daran habe ich auch gedacht: Und bei mir ist der Knoten peplatzt, als ich "weiß", "krümelige Oberfläche" mit "Stiel nahtlos in Hut übergehend" kombinierte.


    ---> So schlecht ist doch die Beschreibung nicht gelungen, wenn ich mir vorstelle, was mir da von anderen Anfängern schon päsentiert wurde. Den Vergleich mit einem Champignon habe ich schlicht überlesen.


    Schöne Grüße vom Querdenker
    Gerd


    - Und schnell noch ein paar Bilder, die einen Eindruck über "Stäublinge" vermitteln:


    Bild1: Lycoperdon perlatum (Flaschenstäubling)



    ---------------------------


    Bild 2: Lycoperdon pyriforme (Birnenstäubling)



    -------------------------


    Bild 3: Handkea exipuliformis (Beutelstäubling)



    ------------------------------


    Bild 4: Lycoperdon mammiforme (Flocken-Stäubling)


  • Hallo pjenfer,


    Zitat von pjenfer


    Wenn ich nach Gasteromyceten google, dann komme ich gerade im Bezug auf Stäublinge zu den Ergebnissen das man die "zerdrücken" kann und dann kämen die Sporen aus dem Pilz raus.
    Also quasi ein hohler Pilz danach..



    Das ist bei diesen Exemplaren hier aber nicht der Fall.



    - Da hast Du etwas missverstanden:


    (1) Im Jugendzustand ist das Innere "dicht wattig weiß"


    (2) Später färbt sich (wenn die Sporen anfangen zu reifen) das Innere gelbgrünlich bis oliv-grün. In diesem Zustand ist das Innere +- "matschig"


    (3) Bei Sporenreife ist das Innere +-trocken, je nach Art +-dunkelbraun oder schwarz) und wenn Du dann den Fruchtkörper zerdrückst, dann entweicht dem fruchtkörper eine kräftige gut sichtbare Sporenstaubwolke.


    (4) Im Alter, wenn die Sporen +-komplett entwischen sind bleibt bei Stäublingen nur noch ein wattigen (steriler) Stielrest und ein Teil der Huthaut über. Derartige Fruchtkörper kann man dann bis zum Frühjahr des Folgejahrs noch finden.


    Ich kann Dir nur empfehlen, die Fruchtkörperweiter zu beobachten und Du wirst dann alle Reifestadien nachvollziehen können.
    ----------------------------------------------------------


    Was es es denn nun für eine Art ?


    - Ich kommentiere einmal meine Bilder:


    (1) Aufgrund der von Dir genannten Hutgröße schließe ich "Birnen- und Flaschenstäubling" (wachsen übrigens an morschen (oft auch vergrabenem) Holz aus.


    (2) Auf Grund der körnigen Oberfläche schließe ich den Flocken-Stäubling auch aus


    (3) Am ehestens (kann es ohne Bild nicht definitiv beurteilen) dürfte es sich um einen "Beutel-Stäubling" handeln.


    (4) Weitere große "Stäublinge" mit gut ausgebildetem Stiel fallen mir auf die Schnelle nicht ein.


    Grüße
    Gerd

  • Zitat von pjenfer


    Ich glaube auf Grund der ganzen Tipps hier habe ich ihn gefunden:


    Flaschen-Stäubling – Wikipedia


    Der könnte es sein.
    Die Form stimmt, die Beschreibung auch, nur die "stacheln" sehen in Natura eher wie kleine Körnchen aus..


    Glaube ich eher nicht.


    Für mich käme da eher der Beutelstäublling (Handkea exipuliformis) in Frage:


    - Diese Art hat eine ähnliche Fruchtkörperform und wird deutlich größer als der "Flaschenstäubling"


    - Darüberhinaus sind bei dieser dieser Art die Stacheln kürzer/pyramidenartig und natürlich auch abwischbar.



    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gernot,


    Zitat von Pete Longhorn

    Also, nachdem du geschrieben hast, dass das Innere rein weiss ist, kommen doch wieder Gasteromyceten in die engere Wahl. Hexeneiern von der Stinkmorchel im weiteren Sinne, vom Tintenfischpilz im weiteren Sinne oder von der Hundsrute im weiteren Sinne wären innen grün bzw. rötlich.


    Die exakte Art ohne Bild heraus zu bekommen wird aber denke ich trotzdem noch sehr schwierig, da es viele körnige, weisse Gasteromyceten gibt. Für mich wäre jetzt eine Art aus der Gattung Calvatia (Stäublinge) am wahrscheinlichsten (vielleicht C. utriformis?).



    :P Über "Hexeneier" habe ich keine Sekunde nachgedacvht. Dafür war die "Beschreibung der Hutoberfläche einfach zu exakt.


    - Und den Hasen-Stäubling (Calvatia utriformis = Handkea utriformis), kenne ich sehr gut, habe ich gleich wegen der "beschriebenen Form (mit Stiel)" des Fruchtkörpers auch ausgeschlossen.
    ---> Diese ist Stiellos, an der Basis faltig zusammengezogen, hat selten einen sehr kurzen Stiel und reißt schnell "feldrig" auf.


    Hier ein Bild:



    Grüße
    Gerd

  • Hallo pjenfer, hallo Gerd,


    pjenfer: Der Flaschen-Stäubling (Lycoperdon perlatum) hat nicht immer so spitze Stacheln, das kannst du auch gut an Gerd's Bild erkennen. Trotzdem glaube ich, gleich wie Gerd, dass L. perlatum aufgrund der Größe nicht in Frage kommt.


    Gerd: Tolle Dokumentation, die alle häufigen Gasteromyceten im Überblick zeigt :thumbup:.


    Zitat von Gerd

    Über "Hexeneier" habe ich keine Sekunde nachgedacvht. Dafür war die "Beschreibung der Hutoberfläche einfach zu exakt.


    Das war auch nur ein Gedanke, als pjenfer den Inhalt des Pilzes als "wie Gehirn" beschrieb. Über die Fruchtkörperoberfläche habe ich nicht wirklich nachgedacht.


    Schöne Grüße
    Gernot