Hallo liebe Pilzler!
Diese Scutellinia habe ich in einem dauerfeuchten Erlenbruch auf durchfeuchtetem, bereits stark vermorschtem Holz gefunden (vermutlich Erle.) Da mir Ralf netterweise ein Objektmikrometer geliehen hat, kann ich nun endlich erste Versuche in der Sporenmessung starten. Ich habe die Sporen mit Ralfs Asco-Sporentechnik abwerfen lassen (angehauchten Objektträger auf die Scutellinia gelegt und warme Lampe drüber. Hat prima geklappt, danke Ralf!) Ich habe die Messung jetzt erst mal mit sehr wenigen Sporen gemacht, es dauerte auch so schon gefühlte Ewigkeiten, die Balken im "Makroaufmaßprogramm" genau dort hin zu bekommen, wo ich sie haben wollte. Denkt Ihr, die Meßbalken habe ich so richtig angelegt? Ich habe natürlich versucht, die Sporenornamente nicht einzubeziehen, bin mir aber etwas unsicher ob die Anlage so ok ist.
Und dazu gleich eine weitere Frage: gibt es im Makroaufmaßprogramm eine Möglichkeit, eine Rechtwinkligkeit der Balken zu erreichen? So hab ich jetzt mal einfach alles nach Augenmaß gemacht, aber das ist natürlich eigentlich halbgar... Und in dem Programm gibt es einen Radiergummi-Button, mit dem man "markierte Messung löschen" kann. Wie aber markiere ich eine der zahlreichen Meßlinien, weiß das zufällig jemand? Ich habe auch leider keine Bedienungsanleitung/Handbuch für das Programm gefunden, gibt es wohl irgendwo eine?
Die Kalibrierung der Maße scheint gut gelungen zu sein, ich bekomme konsistente Werte bei allen Fotos mit unterschiedlichen Vergrößerungen und auch der Rückcheck mit Mikrometermaßen war erfolgreich.
Jetzt aber zu der Scutellinia:
Größe des Fruchtkörpers ca. 3mm, die Färbung auf dem Foto entspricht gut der Originalfärbung.
Sporenmaße: Durchschnitt aus 7 Messungen in H20 19,78µm x 13,5µm, Q 1,47. Bei einer Referenzmessung an einer anderen Sporengruppe waren es bei 6 Sporen
19,85x13,4µm und Q 1,46.
(Helft Ihr mir bitte, wie ich das (auch mit den Ausreißern) fachgerecht aufschreibe?)
Die Randhaare hatten eine Länge von minimal 272 und maximal 657µm bei natürlich stark variierender Breite (wo muß ich denn da eigentlich messen?) zwischen 20,7 bis 35,2µm. Die Haarwanddicke betrug zwischen 3,5 und 4,7µm. Ich habe 4 bis 15 Septen gezählt. Die Haarbasen waren oft bifurkat bis komplex gegabelt.
Die Sporenornamente habe ich in mit H2O verdünntem Baumwollblau ungestackt fotografiert (BWB nicht erhitzt.)
Mit dem mir zur Verfügung stehenden Schlüssel (Fungi Quebec) komme ich zu keinem eindeutigen Ergebnis, bisher paßt Scutellinia olivascens var. minutispora m.E. aber bisher am besten.
Für ein wenig Bestimmungshilfe und konstruktive Kritik im Sporenmeßstolperfeld wäre ich sehr dankbar =o))
LG, Beate.