Hallo Pilzfreunde
Eigentlich wollte ich gestern nahe Passau eine kleine Runde am Inn drehen. Doch scheinbar muss ich irgendwo in Persien raus gekommen sein.
So viele PersEr(*) hatte ich noch nie...
Hier eine kleine Auswahl der gefundenen Arten.
Gleich ganz am Anfang eine schöne Gruppe Behangener Faserlinge (Psathyrella candolleana Agg.)
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Während der gesamten Tour kamen mir ständig weitere Exemplare davon in allen erdenklichen Altersstufen unter.
Auch Gestreifte Teuerlinge (cyathus striatus) waren zumindest während der ersten Kilometer des öfteren zu entdecken.
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Dann ging es los mit den ersten Röhrlingen. Der Gelbporige Raufußröhrling (Leccinellum crocipodium (*)) wurde schon das eine oder andere Mal vorgestellt. Unter anderem diesen schönen Pilz wollte ich unbedingt mal selbst finden. Tja, nun stand ich mitten davor... Edit: ...oder auch nicht. Hier handelt es sich eher um Hemileccinum depilatus, Blasshütiger Röhrling. Doch auch das wäre ein Erstfund.
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Nur wenige Meter weiter stand eine Gruppe, die ich von oben erst für etwas komisch gewachsene Brennende Rüblinge (Gymnopus peronatus) hielt. Einen Pilz entnommen und umgedreht, schon erkannte ich Erlengrüblinge (Gyrodon lividus (*)).
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Zwischendurch kam dann eine größere Gruppe Kinder mit ihren Begleitern vorbei. Neugierig visitierten die etwa Acht- bis Zehnjährigen meinen Korb und wurden auf den Grüngefelderten Täubling (Russula virescens, ohne zugehöriges Bild) aufmerksam. Natürlich erklärte ich ihnen die entscheidenden Merkmale. Man will es nicht glauben, aber es gibt tatsächlich noch Kinder, die sich für die Natur brennend interessieren. Zum Schluss bedankten sie sich artig und setzten ihre Wanderung fort, meine Augen wanderten wieder gen Bodennähe. Lange dauerte es nicht, da kam ein Teil von ihnen zurück getrabt. Sie hätten einen riesengroßen Pilz gefunden. Groß war er tatsächlich, und auch dementsprechend alt. Selbstverständlich bedankte ich mich trotzdem bei ihnen und erklärte, dass dieser alte Gelbporige Raufuß (Edit: wohl auch eher Blasshütiger Röhrling) nicht mehr zum Verzehr geeignet ist.
Weiter ging es dann für mich weg vom Inn, etwas bergauf in die meist eher etwas saueren Gebiete. Hier war deutlich zu erkennen, dass weniger Feuchtigkeit vorhanden ist. Nach einiger Zeit kamen mir dann zwei nette Damen entgegen, die mich beim Anblick meines Pilzkorbes auf eine Stelle wunderschöner "Eierschwanmerl" hinwiesen. Voller Vorfreude stapfte ich dann weiter, bis schließlich ein Paar mit einem Hund an der Leine. Freudestrahlend präsentierten mir sie mir jede Menge schönster Pfifferlinge in einer Tüte (naja...). Sie hätten nichts dabei gehabt und so musste die Hundetüte herhalten. Mir blieb nichts anderes mehr über, als freundlich zu grinsen. Den Hund hats schwerer erwischt. Er musste es sich den ganzen Weg lang verdrücken...
Weiter oben in grasigen Stellen gabs dann doch noch einige Amethystschuppige für mich.
Dann fiel mein Blick plötzlich auf kleine graue Pilzchen im Moos. Auf der Hutunterseite waren wenige Leisten mehr oder weniger nur angedeutet. Bestimmt wurden sie von mir als Krause Kraterelle (Pseudocraterellus undulatus (*)). Ich bitte die miese Qualität des Bildes zu entschuldigen.
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Zum Schluss noch ein Täubling, den ich vor einiger Zeit schon mal in irgendeinem Thread gesehen hatte. Damals fand ich ihn schon wunderschön und erkannte ihn sogleich an der kräftig gelben Farbe in der Hutmitte und dem starken Ausblassen zum Hutrand hin sofort wieder.
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6b hier sind die Querverbindungen in den Lamellen gut zu erkennen.
Der Geschmack soll "teils extrem scharf" sein. Nur gut, dass ich ein wohl etwas milderes Exemplar erwischt hatte.
6d hier noch im Querschnitt. Gut zu erkennen ist der wattig-hohle Stiel.
6e Gleich nebenan noch ein jüngeres Exemplar vom Sonnentäubling ( Russula solaris (*))
6f und noch ganz kleine Exemplare. Diese könnte man auch ganz gut für andere gelbe Täublinge halten (z.B. R. claroflava).
So. Das war jetzt eine kleine Auswahl meiner gestrigen Funde. Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und gute Nacht.
LG Matthias