Im Allgäu habe ich vor 2 Wochen, auf etwa 900 Meter Höhe im Bergwald (Angabe von Baumarten leider nicht mehr möglich), folgende Pilze gefunden. Zunächst hielt ich sie für Netzstielige Hexenröhrlinge, aber ich kenne diese nicht so gut und außerdem irriertiert mich die Netzzeichnung. Wie man zumindest auf dem dritten Bild sieht, ist das Netz eher hell (gelb) auf rötlichem Grund - müsste es beim Netzstieligen Hexenröhrling nicht genau umgekehrt sein?
Netzstieliger Hexenröhrling?
- Menedemos
- Erledigt
Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.268 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Menedemos.
-
-
Hi.
Gut aufgepasst, das ist keine Netzhexe. Ich bin bei den selteneneren Rotporern nicht so fit aber das sollte ein Rubroboletus sein.
Schnittbild hast du ja netterweise gemacht, nur liegt der Pilz falsch rum.
Bitte einmal umdrehen und das Schnittbild zeigen.
LG.
-
Gerne mit Schnittbild:
-
Hallo
Schwierige fall weil :
Diese fall ist ein gutes Beispiel wo Fundortbeschreibung sehr hilft . Wenn nur Nadelbäume ( Fichte ) dann ist Fall leicht bestimmbar .
Auch Problem ist weil Schnittbild ist nicht gleich nach Pflücken gemacht sondern wahrscheinlich nach paar Stunde später zu hause . Gepflückte Pilz nach paar Stunde verliert seine Merkmalle ( Fleisch Verfärbung ist nach zeit nicht so Intensiv wie bei Frische )
Bild ist nicht so Optimal . Ich meine das um Rubroboletus (jetzt Suillellus ) rubrosanguineus gehet . Die Hutfarbe - Töne von kleinere Fk. mich hat überzeugt . Ich hoffe das gehet um falsche Kamera Verfärbung nicht .
Das ist ein fall Rubroboletus rubrosanguineus VS legaliae
LG beli !
-
Hallo,
da siehst du auch ganz prima, dass der nur schwach blaut! Die Netzhexe Hätte sichganz schnell dunkelblau verfärbt!
Gut aufgepaßt!
LG Sandra
-
Also erst einmal vielen lieben Dank für eure Mühe!
Den Weinroten Purpurröhrling (Rubroboletus rubrosanguineus) hatte ich auch schon im Visier, aber drei Dinge passen m.E. nicht so recht:
1. Die Höhenlage. Der Fund war definitiv höher als 730 m. Also mindestens 850.
2. Die Hutoberfläche war weniger rötlich als auf dem Foto bei wikipedia.
3. Das Stilnetz ist eben eher hell, auf dunklerem Grund. Oben am Stil auf jeden Fall.
Farblich haben die Fotos übrigens keinen Stich, entspricht genau der Realität.
Sicher wäre es besser, wenn ich auf die Bäume geachtet hätte, sorry. Also es war halt ein normaler Bergwald, Fichten und Tannen hauptsächlich. Ich kann aber nicht ganz ausschließen, dass da nicht irgendwo auch ein Laubbaum irgendwo rumstand.
-
Salve!
Rubroboletus rubrosanguineus (Weinroter Purpurröhrling) passt schon; in diesem Fall wäre das aus meiner Sicht sogar mal ein einigermaßen typischer und eindeutiger Fund.
Wie Beli schon schrieb: Die größe Ähnlichkeit bestünde zu Rubroboletus legaliae, da aber ist die grundfarbe des Stieles unter dem Netz eher ein hübsches, nettes Orange, und im unteren Stielteil geht das Netz eher in eine rötliche Beflockung über. Der Hutfilz (also die Filzschicht über dem rosarötlichen Untergrund) ist bei legaliae heller, jung fast weiß (daher mehr ähnlichkeit zu Rubroboletus satanas).Zu deinen Fragepunkten, Menedemos:
1) ist egal. "730 Meter" ist ein völlig willkürlicher Wert. Keine Ahung, wer sich sowas ausdenkt, aber ebensogut kann man zwei Pilzarten anhand der Windrichtung unterscheiden.Sinn macht bei sowas immer nur eine "von - bis - Angabe", und auch da muss man einen Variationsspielraum einrechnen. In dem Fall (Rubroboletus rubrosanguineus) wäre zb möglich: "Vorkommen im Bereich zwischen 0m üNN und 1600m üNN (zB Sizilien); jeweils +/-200m". Wobei ich jetzt davon ausgehe, daß die Kollektionen im thermophilen Laubwald schon konspezifisch mit denen aus montanen Nadelwäldern sind.
2) "das Foto bei Wikipedia" ist keine valide Quelle, weil erstens gibt ein Foto nicht die möglichen Variationsbreiten wieder, zweitens ist Wikipedia eben keine valide Quelle. Auf der Suche nach belastbaren Abbildungen von Dickröhrlingen (also wo auch gesichert ist, daß Name und Abbildung zusammen passen) wäre >hier< eine erste Anlaufstelle.
3) Das Stielnetz ist rot. Im oberen Stielteil eher blass, erscheint aber heller durch den Kontrast zur dort helleren Untergrundfarbe.
Für die Präsentation hast du alles richtig gemacht, die Bilder sind gut und aussagekräftig, die ökologische Amplitude der Art eben variabel, darum ist das auch nicht entscheidend in dem Fall. Das Schnittbild ist idealerweise beim ganz frischen Fund zu machen, aber man sieht schon, daß der hier eben zu den schwach blauenden Röhrlingen gehört und nicht zu den stark blauenden (Imperator, Suillellus).LG; Pablo.
-
Servus beinand',
ich denke auch, dass das ein recht typischer Rubroboletus rubrosanguineus ist. Der wächst bei uns in den Kalkalpen recht häufig. Funde in Höhen von 1300m sind ganz normal.
An liabn Gruaß,
Werner
-
Hallo
Wegen Meereshöhe
Kartierte AMIS Funde in Bayern Hemmersuppenalm liedt an ca. 1300 m ü NHN ( siehe Pilzdatenbank DE )
LG beli !
-
Noch einmal vielen Dank für eure Hilfe!