Hallo, das ist meine erste Anfrage hier. Eine Nachbarin hat gestern diesen Pilz gefunden in einem Mischwald mit viel Totholz (Berlin, Tegeler Forst). Es hat die letzten Tage etwas geregtnet und da sprießt jetzt so einiges. Leider konte sie keine genaueren Angaben zum Fundort machen, wohl im Erdreich und an Totholz, vielleicht lag auch Totholz im Erdreich. Sie hatte große und kleinere Exemplare davon, sie sahen alle recht ähnlich aus. Der hier hat einen Durchmesser von 15-16 cm und eine Stiellänge von 8 cm und ist ein großes Exemplar. Es gab auch deutlich kleinere, die an den Stielen eng zusammengewachsen waren. Ich habe in drei Pilzbüchern gesucht und auch im Netz, aber keinen gefunden, wo ich sagen könnte, das ist er. Am ehesten scheint er noch dem Mehlpilz nahe zukommen, aber die gescheckte Oberfläche scheint da eher nicht zu passen. Leider habe ich keine Vorstellung, wie frisches Mehl riecht. Ich habe natürlich auch noch einige andere ähnliche gefunden, aber nichts, das sich wirklich mit meinen deckte. Die Oberfläche erinnert sehr an den Parasol, sonst aber nichts. Er riecht angenehm pilzig, heute nach einem Tag etwas säuerlicher, aber immer noch angenehm. Selbstverständlich nehme ich "Bestimmungen" hier nicht als Verzehrfreigabe. Ich würde einfach nur gerne weiterkommen, wo er hingehören könnte. Ich bedanke mich schon mal und hoffe auf Antwort. PS: Selbstverständlich habe ich ihr auch gesagt, sie solle lieber nur einen mitnehmen, wenn sie nicht weiß, was es ist.
Mehlpilz oder was?
- Rumpelstielchen
- Erledigt
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Hallo,
Wenn eindeutig an Holz gewachsen dann glaube ich an den Getigerten Sägeblättling.
Und Willkommen im Forum.
Getigerter Sägeblättling, Getigerter Knäueling, Weidenknäueling (LENTINUS TIGRINUS)
Gruß
Norbert
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Hallo und Willkommen,
das ist nicht der Getigerte, sondern der Schuppige Sägeblättling (Neolentinus lepideus).
Mir gefällt die ausführliche Beschreibung. Behalte das für die Zukunft bei, denn das wird dir die Pilzbestimmung wesentlich erleichtern.
Viele Grüße,
Emil
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Herzlichen Dank für die überaus schnelle Reaktion. In einem Buch von mir (Engel: Pilzwanderungen, 1971) ist der schuppige Sägeblättling tatsächlich enthalten, aber auf dem gemalten Bild dort habe ich ihn nicht erkannt. Ob es nun der getigerte oder der schuppige ist, kulinarisch ist uns da ja wohl nichts entgangen. Meine Nachbarin hatte auch schöne junge rillstielige Seitlinge gefunden, die ja immer köstlich sind.
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Man bestimmt auch Pilze nicht, indem man Bilder vergleicht, sondern indem man die Merkmale überprüft. Hier sind das zum Beispiel: Relativ robuster und dickfleischiger Pilz ohne trichterig vertiefte Hutmitte an Nadelholz und mit diffus säuerlich fruchtigem Geruch (bis hierhin sind das auch Unterschiede zum Getigerten Sägeblättling, alles Folgende sind allgemeine Erkennungsmerkmale beider Arten), cremeweißlich, an Hut und Stiel mit Schüppchen besetzt, Lamellen schartig gesägt.
Viele Grüße,
Emil
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(...) In einem Buch von mir (Engel: Pilzwanderungen, 1971) ist der schuppige Sägeblättling tatsächlich enthalten, aber auf dem gemalten Bild dort habe ich ihn nicht erkannt. (...)
Hallo Rumpelstielchen,
die Abbildung in deinem Pilzbuch ist aber auch, offen gesagt, eher bescheiden und sicherlich nicht geeignet, diesen Pilz zu identifizieren. Der Hut sieht irreführenderweise aus, als sei er von langen, haarartigen Fasern bedeckt. 👩🏼🦳
Wie oben ja schon aus berufenerem Munde gesagt, sollte man immer mehrere Quellen zur Bestimmung heranziehen. Also am Besten verschiedene Bücher, mit Fotos und mit Zeichnungen, vllt. auch ein paar Vergleiche auf geeigneten Internetseiten, und die Beschreibungen genau lesen (wie Emil schon ausführte); wenn man die Pilze essen will, auf jeden Fall zum PSV damit.
Deine Erstanfrage hier hast du jedenfalls (fast) perfekt gestellt. Eigentlich fehlte nur noch ein Schnittbild; wobei es bei diesem Pilz rein makroskopisch tatsächlich eher auf die Lamellenform u. die Hutoberfläche ankommt.