Auwaldfunde

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 5.366 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo.


    Hier die heutigen Funde aus dem Auwald. Würde mich freuen, wenn man mich bestätigen oder korrigieren könnte bei manchen Vermutungen. :)


    1. Xerocomellus porosporus. Leider älteres Modell.





    2. Sollte ein ausgeblasster Hortiboletus rubellus sein.






    3. Mit den Stäublingen habe ich mich noch nicht groß beschäftigt. Ich würde den Bovista plumbea nennen wollen. Auf einer Wiese am Waldrand. Größter ist 3,5cm im Durchmesser. Ungestielt. Pilziger Geruch. Ist glaube ich ein Erstfund. Einwände? Mikropflichtig?





    4. Der kleine stand daneben. Panaeolus sp. würde ich meinen.




    5. Gebuckelte Conocybe spec.




    6. Der ist einfach. Laetiporus sulphureus in alt.



    7. Der hier war noch bei den Bovisten. Würde ich Agaricus campestris s.l. nennen. Geruchlich leider schon nicht mehr so dolle aber trotzdem schön. Hatte ich erst einmal.






    8. Verwirrt haben mich dann die hier. Die sehen eigentlich auch nach der campestris-Gruppe aus aber die standen im Laubwald. Weiß nicht ob die das dürfen daher mal Agaricus spec. Das Schnittbild ist leider verunglückt aber die waren wahrscheinlich eh schon zu alt um was sagen zu können.





    9. Noch ein Agaricus. A. xanthodermus s.l. in dem Fall.




    10. Eine Clitocybe mit unangenehmen Geruch. Weiß leider nicht was als ranzig einzuordnen wäre, aber vlt. ist's das. Auffällig viel Myzelfilz. Bestimmunsgmäßig nix weiter zu machen oder?


    Standort:



    Vergesellschaftet mit Scleroderma sp.



    11. Gymnopus peronatus.



    12. Zum Abschluss noch ein Bouquet von Cerioporus squamosus. :)



    Danke fürs reinschauen, korrigieren. :)


    LG,

    Schupfnudel

    Bin lediglich fortgeschrittener Anfänger.
    Posts sind nicht als Essensfreigabe zu verstehen. :-]

  • GriasDi Schupfnudel,

    warum sollte es sich bei den beiden Filzröhrlingen nicht um H. engelii handeln? Der erste ist zwar echt düster und blaut auch leicht, hat aber auch so orange Flecken im Stielfleisch, auch wenn die nicht in der Basis sind. Beim zweiten fehlt halt komplett das rot. Das würd doch viel besser zu H. engelii passen.

    Wenn der Trichterling ranzig (nasses Huhn)gerochen hat, könnte es C. phaeophthalma sein. Der hat so große blasige Zellen in der Huthaut, und ist bei uns ziemlich häufig.

    Mit der Unterscheidung von Bovista plumbea und B. nigrescens hab ich auch immer ein Problem, wenn keine alten Fk dabei sind.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Ungefähr das Gleiche dachte ich auch gerade zum ersten Filzer:
    Die Farben im Schnitt passen nicht zum Falschen (Xerocomellus porosporus). Der kann zwar auch rot im Stielfleisch, aber nicht orange.
    Was das aber nun sein soll, das könnte schwer zu ergründen sein bei einem einzelfruchtkörper, der schon etwas über den zenit ist. Einen Eichenfilzer würde ich da aber auch nicht ausschließen wollen.



    LG, Pablo.

  • Huhu!

    Danke euch beiden schon mal.

    Mit der Unterscheidung von Bovista plumbea und B. nigrescens hab ich auch immer ein Problem, wenn keine alten Fk dabei sind.

    Danke. Dann packe ich mir ein cf. dran und gucke ob ich mal alte Fruchtkörper finde.


    Dass die Numero uno zu Diskussionsbedarf führt dachte ich mir schon fast aber ihr habt denke ich Recht, dass das nicht X. porosporus ist. :)

    Die Fruchtkörper sind immer auffallend klein (erreichen kaum die Taschenmessergröße) und stark rissig auf dem Hut deshalb hatte ich die immer zu den Rotfüßen gepackt. Aber H. engelii ist gar keine üble Idee nur eben so mickrig?


    Hier nochmal ein paar Bilder.


    #1 Hut und Größenvergleich:


    Nochmal Nummer 1 Schnittbild: Karottenrot einfach verrutscht?


    Nummer 1 neben Nummer 2 (gleicher Wald aber anderer Standort): Sieht schon etwas anders aus aber vlt. in der Variabilität.


    Nummer 2 Hutoberfläche nochmal größer: Da ist schon ein bisschen rot dabei in Natura (Mitte um die Verwachsung und an den Rändern) aber zugegebenermaßen nicht viel.


    Und jetzt nochmal eine weitere Kollektion von heute. Leider wieder alte Schlappen, aber man sieht, dass die wieder so kleinwüchsig sind. Aber die haben schon viel Ähnlichkeit mit dem ersten und da würden die karottenroten Punkte und die Hutfarbe auch gut zu H. engelii passen:




    Also wohl Kommando zurück und mindestens aus Nummer 1 machen wir H. engelii. Umso besser, der fehlte mir noch oder ich habe bisher immer schon Rotfüße draus gemacht. :)

    Nur bei Nummer 2 schwanke ich doch arg zwischen H. engelii und einem ausgeblassten H. rubellus.


    LG.

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  • Ach und den Trichterling ganz vergessen.


    Ja, ranziger Trichterling war auch so meine Idee aber wenig fundiert weil ich in der Gattung mangels Mikro nicht viel reißen kann. Könnte sein reicht mir da in der Gattung schon.

    Die Geruchsbeschreibung nasses Huhn finde ich sehr gut. Ich werde mich mal auf die Suche nach einem begeben um das vergleichen zu können. ^^

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  • Hallo Schupfnudel,


    zu deinen Funden kann ich nicht viel sagen außer daß ich bei den Wiesenstäublingen die selben Probleme habe wie Werner. Wenigstens weiß ich jetzte wohin mein Taschenmesser, welches ich seit einiger Zeit vermisse, verschwunden ist :glol: .


    VG Jörg

  • Hallo Schupfnudel,


    zu deinen Funden kann ich nicht viel sagen außer daß ich bei den Wiesenstäublingen die selben Probleme habe wie Werner. Wenigstens weiß ich jetzte wohin mein Taschenmesser, welches ich seit einiger Zeit vermisse, verschwunden ist :glol: .


    VG Jörg

    Wenn dann hat es meine Freundin dir geklaut. Ist eine Leihgabe von ihr, da ich meine in schöner Regelmäßigkeit im Wald liegen lasse. Seitdem ich ihres nutze, schaue ich doppelt so genau ob's noch in der Tasche ist, sonst gibt's daheim Ärger. Bisher funktioniert das. :huh:


    Bei dem Zwergbovist hatte ich erst sogar einen ollen am Wickel. Als ich den aufschneiden wollte kam mir gelber Glibber entgegen und ich habe einen anderen fürs Schnittbild genommen. Hätte ich das gewusst, dass man alte braucht, hätte ich den doch noch ordentlich zerschnibbelt. Ist ja nicht mein Messer. :gpfeiffen:
    Da ich ein, zwei Stück mitgenommen habe, könnte ich ihn vlt. auch einfach im Kühlschrank liegen lassen und in ein paar Tagen nochmal schauen. Würde das funktionieren oder gammelt der da nur weg ohne Bodenkontakt?



    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Die Idee mit dem "verrutschten karottenrot" im Stiel der Filzröhrlinge finde ich ganz gut.

    Das könnte wirklich sein. Hortiboletus engelii ist schon ein sehr variables Pilzchen und kommt in einer ganzen Reihe von Farbformen vor, auch der Habitus kann je nach Fundort sehr unterschiedlich sein. Die Grenzen sowohl auf der einen Seite zu Hortiboletus rubellus als auch auf der anderen zu Hortiboletus bubalinus sind ein wenig "schwammig", aber immerhin bei deinen Funden hier kann man rubellus und bubalinus makroskopisch ausschließen, und wenn es die Gattung ist, dann muss es engelii sein.



    LG, Pablo.

  • Hi.


    Super, Dankeschön. Ich gucke mir da mal noch ein paar von an, vlt. gibt's ja auch mal ein paar frischere Exemplare. Die hier lege ich dann erstmal als cf. engelii ab.


    Dann fehlt mir von den Hortiboleten nur noch bubalinus.

    Und ja, die Abgrenzung finde ich teilweise auch schwierig. Selbst wenn ich mikroskopieren würde, weil zumindest bei H. bubalinus gibt's da auch widersprüchliche Angaben über den Sporenquotienten in der Literatur als ich da mal reingelesen hatte.


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Schupfnudel!


    Beim Vermessen der Sporen bei so ziemlich allen Röhrlingen spielt die Reife des gesamten fruchtkörpers zum Zeitpunkt der Entnahme vom Mycel eine wesentliche Rolle.

    Nimmst du einen eher jungen fruchtkörper vom Mycel, bekommst du von dem zwar einen schönen Sporenabwurf - aber die Sporen werden durchschnittlich kürzer sein, als bei einem voll ausgereiften Fruchtkörper. Die längsten Sporen scheinen erst gegen Ende der Reifephase gebildet zu werden, am Anfang immer mehr kürzere Sporen, wogegen die Breite weniger zu schwanken scheint. Dadurch vermutlich die wiedersprüchlichen Angaben (abgesehen von der grundsätzlichen, natürlichen Variationsbreite), bzw. das Problem, daß junge Fruchtkörper beim Schlüsseln nach Sporenquotienten wohl oft falsch eingeschätzt werden.



    LG; Pablo.

  • So ich war heute nochmal los.


    Leider waren 90% der Filzer mit Goldschimmel befallen oder uralt.


    Das hier waren noch die vorzeigbarsten.

    Problem ist, die fangen mit rötlichem Hut an und blassen dann in diesen Braunton mit rötlichen Anteilen aus. Da standen einige wirklich rote rum, die ich von oben für H. rubellus gehalten hätte. Aber durch diese Zwischenformen bin ich mir nun gar nicht mehr sicher, tendiere aber dazu, dass die H. engeliis bei mir einfach gerne mal rötlich sind. Das wenige rot am Stiel würde wohl auch dafür sprechen.


    Was meint ihr - ist das nun H. engelii oder H. rubellus?

    Sieht irgendwie ein wenig aus wie Hortiboletus rubengelii für mich. X/


    Der untere hier zum Beispiel ist arg rot. Selber Standort. Der unten links zeigt den Übergang.





    Nach ein paar Minuten leichtes Blauen oben im Hut.


    Würdet ihr die auch H. engelii nennen?


    LG.

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    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Grundsätzlich ja - wenn da nicht das Problem mit den älteren rubellus - fruchtkörpern wäre. Da verschwindet das Rot nämlich gerne mal:

    ...und zwar auch am Stiel. Die hier auf dem Bild waren drei Tage zuvor noch richtig schön rubellus - rot.

    Andere merkmale (Stieloberflächentextur, Habitus, Wuchsort) sind bei beiden Arten leider recht variabel, darum hat man gelegentlich tatsächlich Kollektionen, die sich wohl nur noch mit Sequenz absolut sicher zuordnen lassen (oder auch nicht?).

    Engelii kann allerdings auch mal +/- rothütig auftauchen, dann aber normalerweise mit dunklerem Farbton, also mit einer beimischung von dunklem Braun.
    Diese engelii - Kollektionen erinnern dann (jung!) von der Hutoberfläche gerne mal an Xerocomellus pruinatus.



    Lg; Pablo.