Servus beinand',
nach den Regenfällen hab ich heut kurz für zwei Stunden im benachbarten Schleißheimer Wald gschaut, ob sich schon was tut.
An Großpilzen ist noch nicht viel, der Helmlingsaspekt ist aber schon voll da.
Beim Bilder beschriften kam mir die Idee Euch daran teilhaben zu lassen und auch mal einen Exkursionsbericht zu verfassen.
Unterwegs war ich in einem Mischwald (hpts. Fichte, Kiefer, Buche, Linde) an einen Lohwaldrest der Münchner Schotterebene angrenzend.
Durch den Kalkschotter trocknet der Boden relativ schnell aus.
Aber nun ein paar der heutigen Funde:
Besonders gefreut hat mich Limacella (delicata var.) vinosorubescens, obwohl mir die Abgrenzung zur var. glioderma nicht leicht fällt.
Die bei Gminder (ZMykol 60/2, 1994) erwähnte graugrüne KOH-Reaktion der Huthaut war deutlich festzustellen.
Beim Absuchen eines alten Haselbusches fielen mir diese schwarzen Pünktchen auf, die sich beim Betrachten mit der Lupe als Spaltlippen herausstellten.
Evtl. die an Birke und Eiche so häufige Hysterium pulicare oder H. angustatum, oder ganz was anderes.
Was Banales, das aber selten fotografiert wird. Bjerkandera adusta, Angebrannter Rauchporling. Hier an einem Fichtenstumpf.
Das ist wohl einer der häufigsten Trichterlingen bei uns in der Nadelstreu auf Kalkschotter.
Einer der kleinen, giftigen, weißen Trichterlinge. Kenntlich am ranzigen Geruch nach "nassem Huhn".
Clitocybe phaeophthalma, Ranziger Trichterling. Mikroskopisch fallen die großen blasigen Zellen in der Huthaut auf.
In der Nadelstreu Marasmius scorodonius, Echter Knoblauchschwindling, mit dem typischen Rosatouch am Hut.
Noch zwei der vielen Helmlinge, die schon zu finden waren.
Zuerst Mycena viridimarginata, Grünschneidiger Helmling. Nach Schwimmbad riechend und Nadelholz besiedelnd. Zusammen mit den olivgelben Farben an Hut und
Stiel auch makroskopisch gut anzusprechen.
Mycena stylobates, Postamenthelmling. Ein kleiner grauweißer Helmling mit Basalscheibchen meist einzeln an Blättern, hier ein Lindenblatt.
Dunkel geratene "Rehbraune Dachpilze" an Nadelholz sollte man doch genauer anschauen. Manchmal wird daraus dann der Schwarzschneidige Dachpilz, Pluteus atromarginata.
Ein sehr häufiger Rindenpilz an Esche. Peniophora limitata, (Begrenzter) Eschen-Zystidenrindenpilz.
Zur Bestimmung sind die dunklen Ränder wichtig, die z.B. P. lycii, die auch oft an Esche vorkommt, fehlen.
Und zum Schluß noch ein Baby von Panus conchatus, dem Laubholzknäueling. Im Alter verliert er die lila Farben fast komplett.
Er wuchs an einem Buchenstumpf.
An liabn Gruaß,
Werner