Apothezien, bedeckt von Hyphengeflecht

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.223 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von PhilEsc.

  • Grüezi


    Ich habe letzte Wochen auf einer Alp unter einem Fels auf nackter Erde hunderte rasig wachsende FK gefunden die von einem Hyphengeflecht überzogen sind. Ich komme nicht dahinter was das ist bzw. gewesen ist. Die Asci sind J- aber ich weiss nicht wie verlässlich die Aussage ist denn eigentlich sind die sowieso alle futsch. Farbe des Apotheziums, Setae und manche Sporen würden einigermassen zu Trichophaea woolhopeia passen aber das ist eine ziemlich vage Vermutung. Andere Sporen sind zerknittert, mir fehlt grad das richtige Wort. Furchig? Keine Ahnung ob die reif sind oder einfach deformiert weil gammlig oder von einem Parasit befallen. Interessant ist, dass das Hyphengeflecht Septen und Schnallen aufweist was bei Ascomyceten ja nicht vorkommt. Leider sind meine Bilder dürftig und ich habe auch nicht mehr viel Material übrig das ich noch untersuchen könnte aber ich werde dort so bald wie möglich nochmals vorbeigehen. Vielleicht hat trotzdem jemand eine Idee was das sein könnte. Vielleicht einfach ein vergammelter Pilz, den man einfach weitergammeln lassen sollte statt ihn lange zu untersuchen? 8o



    Sporen


    Haare


    Hyphengeflecht

  • Servus Philipp,

    auch hier liegst du meiner Meinung nach wieder richtig.

    Sporenform, Größe und Haare sprechen deutlich für Trichophaea woolhopeia.

    Andere Sporen sind zerknittert, mir fehlt grad das richtige Wort. Furchig? Keine Ahnung ob die reif sind oder einfach deformiert weil gammlig oder von einem Parasit befallen.

    Deine zerknitterten Sporen kommen daher, dass sich die Sporenhaut zusammen zieht wenn sich der Innendruck verändert, das kommt oft bei abgestorbenen Sporen, sowie bei Zugabe von Baumwollblau und/oder Kongorot vor.

    Gerade bei Trichophaea hab ich das schon sehr oft gesehen.


    Hier ein Bild von mir in Baumwollblau


    Der Hyphenüberzug stammt vermutlich von einer Vernässung der Fruchtkörper durch die sich dadurch einfach ein Schimmel breit macht.

    Was das ist ???


    Grüße

    Felli

  • Danke für deine Antwort.


    Dass Milchsäure manche Ascosporen verformt hab ich auch schon gesehen. Bisher sah ich aber immer nur eine grosse Delle. Weil ich schon zwei mal über Stephanoma strigosum gestolpert bin hab ich gemerkt, dass man manchmal auch den Parasit bestimmen kann. Darum bin ich neugierig geworden. Als Parasit an T. woolhopeia ist in Ellis&Ellis aber nur Didymopsis helvellae aufgeführt...

  • Weil ich schon zwei mal über Stephanoma strigosum gestolpert bin

    Den such ich seit Jahren bei mir vergebens!

    dass man manchmal auch den Parasit bestimmen kann.

    Ob der schimmelige Überzug auf deinen Bildern ein Parasit oder nur ein Zersetzer abgestorbener Fruchtkörper ist weiß ich nicht.


    Was ich noch anzubieten hätte, wäre eine Cf. Sebacina die sich um und auf der Trichophaea befindet.

    Ob das aber Parasitismus ist ?


    Grüße

    Felli

  • Ich war nochmals dort. Sieht immer noch gleich aus und es ist kein Fruchtkörper zu finden der noch frisch ist. In der Umgebung ist auch nichts ähnliches zu finden. Der Pilzbestimmerobmann im PV will da unbedingt eine Scutellinia sehen. Glaube ich aber überhaupt nicht.

    Egal. Man muss nicht jeden gammligen Pilz bestimmen. Vielleicht wirklich T. woolhopeia aber im Verbreitungsatlas werde ich den nicht eintragen. :S