Pilzurlaub

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.915 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Hallo zusammen,

    ich habe in den ersten beiden Oktoberwochen erzwungenen Resturlaubbau von letztem Jahr <X und wollte 2-3 Tage davon mal nutzen um wieder mal richtig Pilze zu suchen.

    Ich will natürlich niemand seine Fundorte klauen, aber ich habe überhaupt keine Ahnung wie die Wälder in Deutschland so aussehen. Ich kenne Hundsrück und Taunus, gerade wohne ich in Gießen, aber ich wollte mal in sowas richtig "uriges" gehen. Ich kenne Wälder aus Österreich die sind so schön da bleibt einem echt der Atem weg. So ohne Menschen, Wertholzlagerstätten und alle 500m Jägersitz. Welches Landkreis/Gemeindebezirk in Dtl würdet ihr empfehlen in dem man massig mit Pilzen rechnen kann? Ich bevorzuge Nadelwälder mit viel Moos. Nichts ausgefallenes, Röhrlinge, Schirmpilze, Hallimasch. Wenn es geht zwischen Hannover und Ulm, ist nicht so weit weg dann. Ich weiss manchmal gibt es Jahre da hat man einfach Pech, aber gehen wir mal von dem Durchschnitt aus. Das wäre echt hilfreich!

    Gruß,

    Andi

  • Hallo Andi,

    worauf bist du denn genau aus? Speisepilze, Mykologische Raritäten, Erweiterung der persönlichen Artenkenntnis?

    Du kannst auch mal auf die Bodenfeuchteprofil-Karte auf der Seite dwd.de, Rubrik "agrowetter" schauen (am besten drei Tage bevor du losziehen willst), wo es in Deutschland genug Feuchtigkeit hat, dass Pilze wachsen. Die vom Potential besten Wälder sind nix, wenn es nicht genügend Feuchtigkeit hat.

    Edit: z. B. erkennt man, dass es momentan in Südbayern recht gut sein muss, darüberhinaus in der Ulmer Gegend, im ehemaligen Dreiländereck BRD/DDR/CSSR ebenfalls und dann noch im südlichen Bayerwald und ganz im Norden in Schleswig-Holstein. Dagegen herrscht in dem von dir angegebenen Gebiet momentan flächendeckend ziemlich tote Hose. Aber das kann sich bis Oktober ja noch ändern.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • gerade wohne ich in Gießen, aber ich wollte mal in sowas richtig "uriges" gehen. Ich kenne Wälder aus Österreich die sind so schön da bleibt einem echt der Atem weg. So ohne Menschen, Wertholzlagerstätten und alle 500m Jägersitz. Welches Landkreis/Gemeindebezirk in Dtl würdet ihr empfehlen in dem man massig mit Pilzen rechnen kann? Ich bevorzuge Nadelwälder mit viel Moos. Nichts ausgefallenes, Röhrlinge, Schirmpilze, Hallimasch. Wenn es geht zwischen Hannover und Ulm

    Hallo Andi,


    nichts liegt mir ferner, als dein Weltbild zu zerstören, aber in Deutschland sind die urigsten Wälder nicht die pilzreichsten. Vor allem die vielfach vorhandenen "moosigen Nadelwälder" sind so ziemlich das Gegenteil von urig bzw. naturnah, das sind im Prinzip künstlich angelegte Holzplantagen, die daher auch im naturkundlichen Sinne nicht "Wald", sondern "Forst" genannt werden. Und die vom Klimawandel besonders stark negativ betroffen sind bzw. in denen sich Baumschädlinge rasend schnell verbreiten. Die österreichischen Nadelwälder, die sind wirklich urig, aber aus naturwissenschaftlicher Sicht etwas völlig Anderes als die zwischen Hannover und Ulm.


    Die urigsten Wälder zwischen Hannover und Ulm, die ich gesehen habe, findest du im nördlichsten Zipfel Hessens (google mal nach dem Begriff Sababurg), im westlichen Thüringen (google mal nach den Begriffen Eichsfeld oder Hainich) und auf der Schwäbischen Alb. Es handelt sich um Wälder mit Jahrhunderte alten Buchen und Eichen. Speisepilze gibt es da lange nicht so viele wie in Nadelbaumforsten. Vor allem die Kalkbuchenwälder auf der Schwäbischen Alb sind sehr speisepilzarm, obschon extrem urig und naturnah.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • "Notorische Spaßbremse" Haha.


    Danke für die Information. Ich suche Speisepilze aus naturverbundenheit. Vermutlich kommt daher der Zwiespalt das ich gerne Natur und Pilze zusammen hätte. Ich mache mir viele Sachen selbst, zum Beispiel Bärlauchpesto, Holunderblütensirup, und im Herbst konzentriere ich mich normalerweise auf die Pilze. Zum Beispiel eingefrorene Schirmpilze sind extzrem schnell im Ofen heiß gemacht und gar nicht matschig. Sonst schneide ich die Pilze klein und friere den Überschuss ein und lege es zum Beispiel auf Pizza und das kommt dann in den Ofen zusammen.


    Mit der Wetterkarte ist ein guter Tipp, wäre ich nie drauf gekommen.

    Ja stimmt wohl das man sich entscheiden muss. Ich dachte nur etwas uriges zu finden ist schwerer als einen Fichtenforst, so dass wenn ich etwas uriges habe ich direkt nebendran wahrscheinlich auch Kulturwälder finden werde. Also für zum Beispiel Braunkappen müsste ich dann auf einer Waldkarte gucken wo viele Nadelwälder stehen in Verbindung mit dem Agrowetter und dann sollte man ganz gute Chancen haben zumindest irgend welche Röhrlinge zu finden? Das Problem hier in der Gegend ist das die Wälder nicht "tief" genug sind. Sprich, die Bäume sind zu jung und zu licht. Überall Brombeeren und sonstiger Unterwuchs. Zumal man auf Google Maps nicht sieht in welchem Zustand der Nadelwald gerade ist, viele sind extrem schwer geschädigt, da findet man dann auch nicht so viel denke ich.


    "findest du im nördlichsten Zipfel Hessens" Das höre ich gerne, vermutlich arbeite ich nächstes Jahr in Kassel.

  • Hallo Andy, guck doch mal im Forum, welche Fundberichte Dir besonders gut gefallen und schau nach, wo die Leute wohnen, die die Berichte gepostet haben. Da sollte sich doch sicher etwas Geeignetes finden lassen==Gnolm13. Ich kann im Moment das Thüringische Schiefergebirge wärmstens empfehlen. Da steppt der Pilzbär. Die Wälder sind kaputt, aber es hat ausgiebig geregnet.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.