Steinpilz Hutfleisch leicht gelblich?!

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 6.518 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Matzexx.

  • Hallo zusammen,

    Ich als Neuling beim Thema Pilze hätte eine Frage zu einem von mir heute früh gefundenen Pilz.
    Einer der Fichtensteinpilze die ich gesammelt habe hat beim Anschnitt leicht gelbliches Hutfleisch. Handelt es sich trotzdem um einen Steinpilz? Die Huthaut und auch der Stiel waren im Vergleich zu den anderen eher Etwas dunkler (auf dem Gesamtbild der Pilz ganz links).
    Kann mir eventuell jemand weiterhelfen?

    Schon mal vielen Dank :)
    LG Matze

  • Einer der Fichtensteinpilze die ich gesammelt habe hat beim Anschnitt leicht gelbliches Hutfleisch.

    Hallo

    Habe ich selbst so noch nie gesehen. Evtl. ist der Pilz von einem Schimmelpilz befallen. Steinpilze, die anders als normal aussehen, sind nicht für den Verzehr geeignet. Eine Vergiftung wäre möglich.

  • Nein, nur die, die so seltsam aussehen. Nur solltest du sie möglichst schnell zubereiten, ehe sich der eventuelle Schimmel weiter ausbreitet.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Matze,

    ob das ein Fichtensteinpilz war, mag ich nicht beurteilen. Eventuell ist das was anderes, eventuell ein vergammelter Fichtensteinpilz.

    Prinzipiell ist bei Steinpilzen damit zu rechnen, dass bei starkem Regen die Huthaut durchfärbt.

    Ich vermute mal, das kritische Exemplar ist rechts der zweite von unten auf dem Wimmelbild.

    Es hilft ungemein, wenn man nur einen Pilz pro Bild darstellt und den in allen Ansichten zeigt.

    Wenn der oben so schwarz ist, wie das auf dem Wimmelbild aussieht, hätte ich mir das im Wald näher angesehen.

    Das Teil scheint mir zu blauen und kann damit, wenn die Bilder halbwegs korrekt die Realität wiedergeben, kein Steinpilz sein.

    Mit einem Bild mit so heftigen Farbschatten ist jeglicher Bestimmungsversuch fruchtlos.

    Gruß,

    Marcel

  • ob das ein Fichtensteinpilz war, mag ich nicht beurteilen

    Hallo

    Das ist schon ein Fichtensteinpilz. Auffällig ist nur die schwarze Stelle auf der Huthaut. Ausgerechnet darunter ist es gelb. Darum glaube ich auch nicht an die sonst sehr gute Idee von Pablo. Am Messer wird es eher nicht liegen.

  • Hallo zusammen,


    wir sind ein wenig verwundert, dass dieses gilben im Hutfleisch bei B. edulis noch niemand beobachtet hat.

    Für uns nicht ungewöhnlich und wir haben es schon häufig gesehen. B. edulis kommt ja in verschiedenen Habiten vor

    und hat somit auch verschiedene Wachstumsbedingungen, die natürlich auch von äußeren Einflüssen abhängig sind.

    Daraus entstehen dann zwei "verschiedene" Ausführungen derselben Art. Die eine Art hat durchgängig richtig festes Pilzfleisch,

    die andere Art hat eine durchweg andere Konsistenz, sie ist eher weich und pappig. Man merkt den Unterschied besonders deutlich

    beim Schneiden der Pilze in Scheiben. Der gezeigte "Problempilz" ist einer der weichen Kategorie, das kann man auf den Bildern

    recht deutlich erkennen. Genau bei dieser Art kommt das Gilben relativ häufig vor. Der Vorschlag, dass dies durch relativ viel

    Einwirkung von Feuchtigkeit auf die Huthaut verursacht wird, könnte ein Grund sein. Der gezeigte Pilz ist ja nicht alt, wie man an der Farbe der Röhrenschicht

    gut erkennen kann.

    Matze, gut das Du nachgefragt hast! Die Entscheidung war auf jeden Fall richtig und Du solltest es beibehalten, wenn Du Dir unsicher bist.

    Wie gesagt, die gezeigte Verfärbung des Hutfleisches ist nicht neu für uns. An Schimmel glauben wir definitiv nicht, es gibt aber auch andere Meinungen.

    Wir hätten kein Problem mit den von Dir gezeigten Pilzen. Das ist aber nur unsere Meinung und natürlich keine Verzehrfreigabe!

    Bleib weiterhin vorsichtig, dann lebst Du länger g:D


    Beste Grüße von den


    HoBis

  • Hallo zusammen,

    ich sehe da auf dem Bild alle mögliche Farben - unter anderem auch blau - aber so ein richtiges gelb sehe ich da nicht. Höchstens ein gelb-braun.

    Das Bild ist offensichtlich nicht farbecht. Da ist es sinnlos über die Farbtöne zu diskutieren.

    Bei mir kommen z.B. die Röhren eher zartrosa rüber.

    Gruß,

    Marcel

  • Hallo Marcel,


    niemand diskutiert über die Farbtöne. Die von Dir angegebenen Farben scheint ja auch niemand sonst so wahr zu nehmen.

    Die Bilder kommen hier ziemlich farbecht rüber. Zartrosa Röhren würden ja auch auf einen ganz anderen Pilz in diesem Altersstadium hindeuten, der es aber nicht ist.

    Wie auch immer, alle möglichen Farben sieht man auf den Bildern nicht.

    Was Simons Antwort angeht, sollte man Ihm schon Glauben schenken. Er kennt sich gut aus und wir haben eine über 30-jährige Pilzerfahrung, was diese Boleten angeht.

    Wenn das nicht reicht...


    Beste Grüße von den


    HoBis :gwinken:

  • Hallo Hobis,

    Ihr schreibt: "niemand diskutiert über die Farbtöne".

    Komisch und ich dachte dem Threadersteller ginge es darum, ob es möglich sei, dass das Fleisch bei Steinpilzen gelb gefärbt sei und ob man solche Exemplare noch verzehren sollte.

    Macht bitte mal das zweite Bild des Threaderstellers im Detail auf und schaut Euch den rechten Hutrand an. Wenn ich meinen Bildschirm falsch halte erscheint er fast weiß, bei geeignetem Winkel deutlich blau. Alle anderen "Weißanteile" haben bei mir einen sehr deutlichen Rosastich.

    Wegen des weißen Netzes kann das insbesondere bei den Röhren aber nicht die natürliche Farbe sein.

    Die Farbtöne sind aber leider nicht so unwichtig. Ich finde nämlich ebenfalls seit Jahren immer mal wieder Steinpilze, bei denen von der Stielbasis ausgehend oft weit in den Stiel hinein intensiv gelbe Verfärbungen zu sehen sind. Die verlaufen aber nicht flächig, sondern in "Kanälen". Sieht fast so aus, als arbeite sich da ein Lebewesen durch. Bei diesen Teilen habe ich Stiele mit solchen Verfärbungen nicht verwendet. Zu diesem Thema gab es auch schon einmal einen Thread, aber auch da konnte niemand sagen, was die Ursache ist.  

    So etwas sehe ich auf den Bildern aber nicht und zwar weder vom Farbverlauf, noch von Farbton.


    Hingegen finde ich immer Mal Steinpilze mit rot-bräunlichen Fleischfarben unmittelbar unter der Huthaut. Das würde vom Farbverlauf her passen, aber der Farbton stimmt eben ebenfalls nicht genau. Ich habe in solchen Fällen noch nie etwas gelbliches gesehen.

    In beiden Fällen würde mich interessieren, was andere Leute so beobachten. Da ist es natürlich interessant, ob das, was ich auf dem Bildschirm sehe, auch das ist, was der Threadhersteller sieht. Auch die Beobachtungen von Simon sind natürlich wichtig und interessant und ich käme in keiner Art und Weise auf den Gedanken, das in Zweifel zu ziehen.

    Die Erfahrung zeigt aber leider, dass sich das Farbempfinden von Menschen sowohl zwischen den Kulturkreisen als auch innerhalb eines Kulturkreises deutlich unterscheidet.

    Gruß,

    Marcel

  • Auch im Steinpilz finden sich Derivate der Pulvinsäure, welche gelbliche Farben hervorrufen.

    Siehe dazu:


    Steffan, B., and W. Steglich: Die Hutfarbstoffe des Maronenröhrlings (Xerocomus badius). Angew. Chem. 96, 435 (1984); Angew. Chem. Int. Ed. Engl. 23, 445 (1984).


    Steglich, W., Furtner, W., & Prox, A. (1968). Neue Pulvinsäure-Derivate aus Xerocomus cbrysenteron (Bull, ex St. Amans) Quél, und Untersuchungen zur Frage des Vorkommens von Anthrachinonpigmenten bei Boletaceen, Zeitschrift für Naturforschung B, 23(8),

  • Hallo zusammen,

    bitte entschuldigt die vielleicht etwas unglücklichen Aufnahmen. Ich muss beim nächsten mal versuchen etwas besser zu fotografieren. Blautönte konnte Ich Jedenfalls keine erkennen.

    Sollte ich an diesem Platz nochmals auf derartige Steinpilze treffen werde ich nochmal ein paar bessere Bilder nachreichen.
    soweit schon mal vielen herzlichen Dank für die schnellen und informativen Beiträge.

    Grüße Matze