Wiesenchampignon?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.090 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von frank2507.

  • Hallo zusammen!


    Nach den Regenmengen letzte Woche habe ich heute voller Hoffnung einen kleinen Waldspaziergang gemacht, leider war der Wald weitgehend pilzleer. Auf dem Rückweg konnte ich im Vorbeifahren ein paar helle Flecken auf einer kleinen Wiese im Ort entdecken, die sich als Champignons herausstellten.


    Aber welcher Champignon?


    Mit den Pilzen ist es ja wie mit der Kernphysik; je genauer man hinschaut, desto komplexer wird es. Bei den Champignons ist das nicht anders. In meinem unwissenden Leichtsinn habe ich den aufgefundenen Exemplaren den Arbeitstitel "Wiesenchampignon" gegeben.


    Hutdurchmesser bis ca. 11 cm, Stieldurchmesser 1-2 cm, keine Knolle, keine Gelbverfärbung, kein Karbolgeruch, kein Anisgeruch. Fundort 63939 Wörth am Main, Weinbauklima, Lehmboden auf Buntsandstein, keine Bäume in der Nähe.


    Mikroskop habe ich leider nicht, könnte aber evtl. ein paar chemische Farbreaktionen machen (z.B. FeSO4, KOH, Anilin und HNO3), wenn es denn zur näheren Eingrenzung taugt. Da ich aber reichlich Fruchtkörper in allen Reifestadien gefunden habe, kann man vielleicht schon anhand der Fotos eine Eingrenzung vornehmen?


    Viele Grüße,


    Frank

  • Hallo Frank,

    Nach allem was man sieht und was du schreibst hätte ich den selben Arbeitstitel.

    Aber halt Champignons........

    Gruß

    Norbert

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    Pilzchips = 100 -5 APR 2015 +12 APR 2016 = 107 -7 Für APR 2017 = 100 + 5 APR 2018 =105 +5 APR 2019 =110+6 APR 2020=116+5+4 APR2021=125

    -15 für APR 2022 = 110. -15 für APR 2024 = 95

    Pilzbestimmung im Netz ist keine Essfreigabe

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  • Hallo Frank, so richtig kann ich auch nicht zur Wahrheitsfindung beitragen. Du schreibst es selbst, schwierig, schwierig. einen Hinweis hätte ich schon. Die Wiesenchampignons die hier wachsen, haben eine schlankere Stielbasis und duften angenehm -für mich nussig, aber Geruchsexpertin bin ich auch nicht. In sofern sehen Deine Pilze ein bisschen anderes aus als meine Wiesenchampignons.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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    • Offizieller Beitrag

    Servus!

    ich finde die Form der Stielbasis hier ganz passend für Agaricus campestris s.str.
    Bei den jüngeren fruchtkörpern zylindrisch, bei den älteren auch etwas verjüngt. Man darf sich nicht irritieren lassen: Wo Erde dran klebt, sieht es etwas verbreitert aus, ist aber so minimal, daß das noch unter "zylindrisch" einzuordnen ist. Ebenfalls markant und ein gutes merkmal für campestris s.str.: Der schüttere, eher vergängliche Ring, teils nur in unvollständigen Bändern als Ringzone bei voll aufgeschirmten Fruchtkörpern erhalten bleibend und die fein wattig - faserige bis teils sogar wollig - faserig aufschuppende Huthaut. Zusammen mit Verfärbungen = 0 (höchstens Stielspitze im Schnitt etwas rötlich und Stielbasis blass ockergelb fleckend) und Geruch = 0 (also schon vorhanden, aber unbedeutend, weder nach Jod noch nach Marzipan, auch nicht beim Rubbeln an der Stielbasis) kommt mir das Gesamtbild schon sehr passend vor für einen echten Wiesenchampi.
    Der übrigens ein ganz passables Jahr zu haben scheint, da hatte ich auch schon einige Funde in diesem Jahr.



    LG; Pablo.

  • Hallo und Danke für die Rückmeldungen. Jetzt ist nur noch eine Frage offen: kann man das mit chemischen Reagenzien noch näher eingrenzen bzw. mögliche Doppelgänger ausschließen? Makroskopisch passt das recht gut, Mikroskop habe ich leider keines, PSV ist auch gerade nicht greifbar, da fällt mit spontan die Chemie ein. Es gibt eine "Schaeffer-Reaktion", bei der man Anilin und Salpetersäure auf die Huthaut gibt, gibt es weitere Nachweisreaktionen?


    Gruß,