Perlpilz, Pantherpilz oder Grauer Wulstling?

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 9.540 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Uwe58.

  • ....Wir diskutieren hier also nicht die Gruppe Amanita, sondern Perle versus Panther....

    Hallo Mischa, eben nicht. Wir diskutieren Kostproben. Hier von Amaniten. Und es lesen hier Menschen mit umfangreichem Wissen und es lesen Laien. Und Laien verwechseln nun einmal Rauköpfe mit Pfifferlingen und Laien kennen auch keine Pilzgattungen. Insofern macht es durchaus Sinn, die Risiken von Kostversuchen aufzuzeigen, insbesondere dann, wenn sie nicht zur Wahrheitsfindung beitragen, ob z.B. ein Sprödblättler aufgrund von Bitterkeit oder Schärfe essbar ist, ober ob es sich um das Erkennen eines Gallenröhrlings handelt.

    Zum anderen unterscheiden sich Amaniten geschmacklich nicht so eindeutig - durch Bitterkeit oder Schärfe wie z.B. die Täublinge. Wer Perlpilze nicht anhand der äußeren Merkmale zweifelsfrei erkennen kann, soll sie stehen lassen. Punkt.


    Marcel hat gefragt, ob der die Geschmacksprobe künftig lassen so. Das ist eine gute Frage und sie verdient ein eindeutiges Ja als Antwort.


    Ich weiß nicht, ob ich durch die Pilzprüfung gerauscht wäre, wenn sie als Prüfungsfrage gestellt worden wäre und ich mit nein geantwortet hätte. Ich vermute es allerdings schon. So eine Frage stellen nur Menschen, die sich nicht sicher sind bei der Bestimmung von Amaniten und die sollen sie halt auch nicht in den Mund nehmen, weil die Risiken der Resorption von gefährlichen Giftstoffen über die Mundschleimhaut gegeben ist, wenn versehentlich ein z.B ein Grüner oder Weißer Knollenblätterpilz probiert wird.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo Claudia,

    na gut, dann sprechen wir halt über Kostproben im Allgemeinen. Ich bin ja ganz bei Dir, wenn Du schreibst, dass es unerlässlich ist auf bestehende Risiken hinzuweisen. Ich wende mich doch nur gegen unnötige Übertreibungen.

    Ebenso richtig ist Dein Hinweis, dass viele Laien oft nicht wissen innerhalb welcher Gattung oder Artenaggregat – wie Ihr das wohl nennt – sie sich gerade bewegen. Dann sagst Du ebenso richtig, dass Kostproben bei den Tauben sinnvoll und ungefährlich sind.

    Wenn nun ein kompletter Neuling im Reich der Pilze dies mitliest und eventuell auch die eine oder andere Bestimmungsanfrage bei den Tauben gelesen hat und immer wieder auf die Frage nach dem Geschmack gestoßen ist, was wird der wohl tun, wenn er im Wald einen FK prüft, den er für einen Täubling hält? Wahrscheinlich wird er ihn kosten und wenn er dann aber einer FK der Wulstlinge erwischt hat, befindet er sich laut Dir in Lebensgefahr. Eben dies stelle ich in Abrede, denn dann müsstet Ihr alle Laien konsequenter Weise grundsätzlich von Kostproben abraten.

    Ich kann meine Behauptung, dass bei der notwendigen Umsicht (wie von mir ganz oben beschrieben) selbst bei unseren hoch giftigen Arten keine Gefahr besteht, nicht mit Fakten unterlegen. Sie gründet lediglich auf meine persönliche Erfahrung im Laufe eines langen Lebens.

    Ich halte es ganz persönlich für falsch, durch solche Horrorgeschichten, wie die mit dem kleinen Mädchen, Angst vor Pilzen zu erzeugen. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Respekt und Achtung vor diesen Lebewesen sind da angebrachter und letztlich zielführender.

    Ich hatte ein wenig darauf gehofft, das ein PSV oder Mykologe hier mitliest, der auf einen Link zu einer wissenschaftlichen Studie verweisen kann, in welcher, vereinfacht ausgedrückt, steht, wie viel Fruchtmaterial eines grünen Knolli, durchschnittlich etwa X-Gramm Toxine enthalten. Und wie viele mg dieser Toxine pro kg Körpergewicht bei einem Homo sapiens, zu ersten Vergiftungssymptomen führen.

    Ich kenne leider solche Studien nicht und kann sie deshalb hier auch nicht anführen, aber ich wette 20 Chips, dass die Menge so groß ist, dass sie bei einer vorsichtigen Geschmacksprobe nicht inhaliert werden kann. Wer hält dagegen?==Gnolm7

    LG Mischa

  • ...

    Hier war doch die Ausgangsfrage Perle oder nicht Perle.

    Die Verwechslungspartner sind – und das dürfte doch allgem. Konsens sein – der Graue Wulstling und der Panther. In ersten Fall würde sich lediglich eine geschmackliche Enttäuschung einstellen(meine Geschmacksempfindung), aber im zweiten Fall könnte sich je nach zugenommener Menge und Individuen ein Drama abspielen. ... Wir diskutieren hier also nicht die Gruppe Amanita, sondern Perle versus Panther.

    Hallo zusammen,


    für mich stellte sich der Ausgangsfall so dar:

    Es hatte jemand den bekundeten Verdacht, einen Perlpilz vor sich zu haben, war sich aber nicht sicher, ob es auch wirklich einer war. Dass er in der Gattung Amanita unterwegs war, dürfte ihm einigermaßen klar gewesen sein. Mehr als das aber wahrscheinlich nicht, insbesondere konnte nicht automatisch davon ausgegangen werden, dass das Problem sich für ihn auf die Entscheidung zwischen Perle und Panther reduziert.

    So jetzt, was macht der gute Mann: eine Geschmacksprobe! Frage 1: was genau wollte er damit ermitteln? Geschrieben hat er zumindest nicht, was das Ergebnis seiner Geschmacksprobe war. Jede Amanita schmeckt einigermaßen gleich, mit marginalen Aromaunterschieden (Gelber Knolli: Kartoffelkeller, Panther: Rettich, Grüner Knolli: Honig, Perli: ja, nach was schmeckt der eigentlich?). Zumindest ist es nicht so, dass giftige Amanitas klar anders schmecken als ungiftige, insbesondere ist es nicht so, dass es eine konkrete Geschmacksrichtung gibt, die bei Amaniten auf Giftigkeit hindeutet. Deine persönlichen Geschmacksempfindungen spielen hier für diesen Fall - pardon - keine Rolle, da niemand weiß, wie fein die Geschmacksempfindung des Anfragers ist. Frage 2: was hätte, wenn es dumm gelaufen wäre, passieren können? Eine Geschmacksprobe an einem übel giftigen Pilz vorgenommen und dabei eine sicher beschränkte, doch schwer mengenmäßig abschätzbare Dosis Gift inhaliert. Dein persönliches Problembewusstsein schlägt in einer solchen Situation keinen Alarm, aber auch das spielt - pardon - keine Rolle, wenn es darum geht, dass sich jemand anderes potenziell vergiften könnte.

    Für den Pilzberater geht es in der Beratung auch in keinster Weise um sein persönliches Problembewusstsein, sondern um objektiv vorhandene Probleme, die in Haftungsfragen münden könnten. Grundsätzlich geht es in der Pilzberatung auch darum, den richtigen Umgang mit Pilzen an Ratsuchende zu vermitteln, z. B. ob Kostproben während des Pilzesuchens im Wald etwas bringen oder nicht. Wer keinen Rat sucht, muss sich freilich auch an keinen Pilzberater wenden oder hier im Forum eine Anfrage stellen, und kann stattdessen seinen Whisky trinken. Aber wer einen Rat doch sucht, bekommt den Rat, egal ob er dann gefällt oder nicht. Gefällt der Rat nicht genug, kann man nächstes Mal einen anderen Berater suchen oder auch ganz auf die Beratung verzichten. Es gibt weder eine aktive noch eine passive Beratungspflicht.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    4 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Eben dies stelle ich in Abrede, denn dann müsstet Ihr alle Laien konsequenter Weise grundsätzlich von Kostproben abraten.

    Genau das tue ich auch: Laien sollten grundsätzlich keine Kostproben an Pilzen vornehmen, außer es geht ausnahmsweise um die Fälle, die ich explizit aufgezählt habe: Gallenröhrling, Schönfußröhrling, Grünblättriger Schwefelkopf, Habichtspilz, Täublinge und Milchlinge. Was hingegen immer gemacht werden darf, sind Riechproben, da Pilzgifte nicht über die Atemwege aufgenommen werden. Zum Beispiel sind Riechproben gerade bei Amaniten sinnvoll. Und über eine Geschmacksprobe kann man Amaniten nicht mehr Informationen erhalten als über eine Riechprobe.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • hi


    Ich Frage mich wirklich welchen Sinn eine geschmacksprobe von irgend einem Wulstling bringt? Es mag ja Pilze geben wo es Sinn macht aber bei Wulstlingen da bin ich klar bei Oehrling und Claudia. Ich würde nie auf die Idee kommen mir Pilze in den Mund zu legen die mich töten oder ernsthaft schaden könnten. Es gab Zeiten da hab ich giftpilze nur angeschaut. Perlpilze esse ich mittlerweile auch ohne Probleme. Aber diese Thematik hier geht glaub ich langsam zu weit.


    LG Tomas

  • ...und wenn er dann aber einer FK der Wulstlinge erwischt hat, befindet er sich laut Dir in Lebensgefahr.

    Hallo Mischa, kannst Du bitte belegen, wann ich die Aussage getroffen haben soll, dass er sich „in Lebensgefahr„ befindet? Wir wollen doch bitte sachlich bleiben.
    Ich sprach von der Blutveränderung Bei einem Mädchen aufgrund einer Lamelle im Mund und Allgemein von (gesundheitlichen) Risiken wegen der Resorption gefährlicher Giftstoffe über die Mundschleimhaut. Man muss sich deshalb nicht in Lebensgefahr begeben.

    Noch einmal: es gibt keinen vernünftigen Grund das zu tun.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • Hallo


    Jetzt iss aber langsam wieder gut.

    :gzwinkern:

    Die Diskussion driftet tatsächlich ein bisschen ab.

    g:(


    Liebe Grüße Matthias

    98 Chipse vor APÄ 2023

    ./. 10 Chipse Meldebüah APÄ 2023

    + 3 Chipse weil am nächsten bei 200

    + 3 Chipse Sozial-Phal Hiasls Berührungsängste beim Spitzschuppigen Stachelschirmling

    + 2 Chipse Phor-Pfeld-Phal Teller mit Gulasch kurz vorm Würzigen Tellerling

    ./. 3 Chipse an ipari fürs Aufspüren des brillenwürdigen Phales

    ./. 10 Chipse Meldebüah 2024

    = 83 Chipse



    Ohne den Pilz selbst in der Hand gehabt zu haben, ist eine 100%ige Bestimmung nie möglich. Keine Verzehrfreigabe übers Internet. Die gibt es nur beim Pilzsachverständigen/-berater/-kontrolleur vor Ort.

  • Jetzt iss aber langsam wieder gut.

    :gzwinkern:

    Die Diskussion driftet tatsächlich ein bisschen ab.

    g:(

    Hallo

    So ist es.

    Es gibt überhaupt keinen Grund eine Amanita beim Pilze sammeln zu probieren. Die Amanitas haben so viele eindeutige Merkmale, die können eindeutig über Aussehen und Geruch bestimmt werden!