Zwei Saftlinge, ein Helmling und ein Kompostverwerter

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.918 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • Hallo zusammen


    Gestern war ich man wieder im leeren Fichtenwald unterwegs.

    Während die Wälder praktisch leer waren, gab es doch auf den Lichtungen und an den Waldrändern etwas Kleinzeug.


    1) Atheniella flavoalba:


    2) Hygrocybe cf. glutinipes

    Da bin ich noch etwas vorsichtig, weil das typische "Auge" auf dem Hut kaum sichtbar war (beim Exemplar unten recht kann man es aber erahnen).

    Der Stiel war deutlich schleimig-klebrig. Mit diesem Lamellenansatz und der Sporengrösse finde ich nichts was besser passt.

    Die Hyphen des Lamellentramas waren so lang dass man sie kaum messen konnte.


    3) Hygrocybe acutoconica

    Ich weiss, es sind keine Musterexemplare. Ich war froh um alles was ich fand.


    4)

    Das hier ist gar nicht meine Welt, aber naja... Ich halte es für Cheilymenia theleboloides.

    Die wuchsen in Scharen auf einem alten Komposthausen (Grünabfälle). Die grössten Becherchen waren ca. 6 mm gross.


    Lg, Raphael

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Raphael!


    Die aktuelle Ausgabe vom Boertmann für die Saftlinge hast du, oder?

    Ich denke schon, daß du mit beidem richtig liegst, mit schmierigem Stiel kämen noch schmierstielige und gelbe Formen von Hygrocybe insipida in Frage - aber die haben ja eine kurzzellige Lamellentrama.

    Schicke Funde, und obwohl ie angeblich so häufig sein sollen, finde ich nur ganz selten Mal Arten aus dem persistens - acutoconica - Aggregat.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo


    Danke fürs Bestätigen.

    Ja, den Boertmann habe ich. Ohne den würde ich mich an keinen Saftling trauen. Sehr spannend finde ich die Liste der Falschdarstellungen in anderen Büchern, die er ganz vorne bringt. Da sieht man wie unsicher und schwierig diese Gattung ist.


    Lg, Raphael

  • Hi Raphael,


    die glutinipes ist auch aus meiner Sicht sehr eindeutig, selbst makroskopisch würde ich meinen. Habe glutinipes seit Jahren bei mir im Garten in großer Zahl wachsen und die sehen exakt so aus. Die Lamellentrama beseitigt dann, wie Pablo ja schon sagt, endgültig jeden Zweifel.


    Bei der Cheilymenia müsstest Du mal die Sporenornamente reifer Sporen in Baumwollblau anschauen. Diese sollten gestreift sein:


    Unreife Sporen sind auch in BWB ohne Ornamente. Könnte gut die Art sein, das ist bei mir hier eine der häufigeren Arten der Gattung.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.