Hallo zusammen!
Ende Juni bekam ich einen Anruf von einer Mitarbeiterin der Stadt Dillenburg, die voller Sorge über Pilzfunde auf dem Kita-Spielplatz war. Nach kurzer Belehrung (sinngemäß: ich bin zwar kein PSV, schaue mir das aber gerne an) sind wir so verblieben, dass ich benachrichtigt werde, sobald es wieder Funde gibt.
Gestern war es soweit, schon am Montag hatten Kita-Mitarbeiter die Wiese komplett geräumt und mir heute einen Plastikbeutel mit den Überbleibseln ausgehändigt.
Dementsprechend sieht das aus:
Soweit ich das überblicken kann, sind das neben den paar Stäublingen wohl Feld- bzw. Nelkenschwindlinge gewesen, der Bittermandel-Geruch ist noch deutlich wahrnehmbar. Richtige Giftpilze kann ich in diesen Resten nicht entdecken, allerdings könnte sich dazwischen durchaus eine Inocybe verstecken.
Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie ich denen an besten vermittele, wie mit dem "Problem" zukünftig umzugehen ist.
Die Funde vom Montag sind ja nur eine Momentaufnahme, nächte Woche oder nächsten Monat kann dort was ganz anderes wachsen.
Der Rohverzehr auch von an und für sich ungiftigen Pilzen könnte durchaus Probleme bereiten, gerade bei 2 - 4 Jahre alten Kleinkindern. Wenn zwei Erzieherinnen 15 oder 20 Kleinkinder betreuen müssen, ist nunmal keine lückenlose Kontrolle gewährleistet.
Da die Spielplatzfläche keine 100 qm groß ist und aus kurzem Rasen mit vielen Lücken (blanke Erde) besteht, halte ich die am Montag praktizierte Vorgehensweise - alles abräumen - nicht für die schlechteste Idee. Diese kleine Fläche mit viel blanker Erde kann man in wenigen Minuten räumen. Ortsrandlage, komplett eingezäunt, zwei junge Walnussbäume auf der Wiese.
Wer möchte schon die Verantwortung dafür übernehmen, wenn irgendwann dort eine Inocybe sprießt und - so wie der Teufel es will - genau dieses Exemplar in einem unbeobachteten Moment verspeist wird?
Ich habe mich zu keiner Zeit als PSV geriert oder sonstwie "Bestimmungsdienste" angeboten. Da ich mich aber im Spätsommer 2017 mit den Funden vom Königsröhrling und Sowerbyella rhenana im Raum Herborn und Dillenburg an die zuständigen staatlichen Stellen gewandt hatte, auf diese Raritäten aufmerksam gemacht und um Schutzmaßnahmen gebeten hatte, werde ich immer wieder mit Anfragen konfrontiert.
Zuehli, bitte übernehmen!
Viele Grüße,
Frank