Ich wohne im Ruhrgebiet und habe alle Baumärkte in einem Umkreis von 100km abgeklappert (B1, Toom, Hornbach, Obi, Hagebaumarkt, Hellweg, Bauhaus und die ganzen kleinen, Sonderposten, usw. haben sowieso nichts). Auf 200km und 300km wiederholen sich die Läden hier einfach nur.
Toom hatte "Flamenco Hartholzbriketts" (2018). Leider ist es ein Fake. Es riecht stark nach Fichte und die FSC Zertifikate des Herstellers listen auch viele Nadelhölzer auf. Die Charge von 2019 sieht identisch aus, heißt jetzt aber nur noch "Holzbriketts".
Dann gibt es noch "Hartholzbriketts" von Bauhaus. Allerdings hier scheinbar dasselbe Spiel: Die älteren Verpackungen werben mit "reine Buche", die neueren haben nur noch "Hartholz" im Titel. Denn jedes Holz ist ja irgendwie hart... könnte man vielleicht so behaupten. Kein FSC Zertifikat. Das müsste man also vielleicht mal kochen und einen Geruchstest machen. Allerdings bin ich auch kein Experte was Holzsortengeruch angeht und leider noch nicht mal in der Pilzzucht. Ob es nun tatsächlich Hartholz ist oder nicht ist für mich kaum zu bestimmen.
Was ich aber aus meinen bisherigen Experimenten nur bestätigen kann ist, dass die Pilze wirklich grottenschlecht auf Nadelholzspänen wachsen. Es dauert viel länger, also auch mehr Kontamination, niedriger Ertrag, es macht keinen Spaß. Bei der Heu/Hartholzmischung aus dem Pilzshop die ich einmal hatte war es ganz anderst.
Man kann also sagen, dass es keinen in NRW bzw. deutschlandweit gängigen Baumarkt gibt der wirklich Hartholz verkauft, außer *vielleicht* Bauhaus?
Ich habe auch noch 2 Säcke Sägespäne vom Schreiner, angeblich Hartholz unbehandelt, etc. Ich glaube aber, der hätte mir jede Frage mit "ja" beantwortet damit ich seinen Müll mitnehme und er sich Kosten zur Entsorgung sparen kann. Sonderlich vertrauenswürdig sind so Kleinbetriebe erstrecht nicht.
Das Problem ist wirklich, dass heutzutage fast ausschließlich Nadelhölzer verarbeitet werden. Denn die meisten Harthölzer sind fast 10x teurer. Es ist zur Luxusware geworden, ähnlich wie es früher Tropenhölzer waren. So bestehen auch die Holzabfälle wie die Ware zu 95% aus Kiefer, Fichte oder Lärche.
Klar kann man auch im Internet kaufen. Aber das Risiko immer wieder nur Fakes zu erwischen ist ziemlich groß. Dafür will ich auch nicht jedes mal 7 Euro Versandkosten zahlen. Bei 3 Euro pro 10kg Späne für den Heimbedarf ist es sowieso total unwirtschaftlich mehr als doppelt soviel für Versand auszugeben.
Genauso haben die meisten Pilzshops für Substratmischungen eher Apothekenpreise. Es sind eben auch keine großen Spieler. Wenn die anfangen 10kg Heizbriketts zu verkaufen dann ist deren Einstandspreis schon bei gefühlten 10 Euro, plus Versand, etc. Für den Endkunden wird es einfach nur unwirtschaftlich.
Könnt ihr eure Erfahrungen teilen, wo man mittelgroße Mengen Hartholz zu niedrigen Preisen kaufen kann?
Kleie ist auch schwer zu beziehen, finde ich. Die meisten Tierläden haben keine Kleie und wenn doch mal einer Kleie hat, dann ist es gleich mindestens 10x teurer wie Mehl (Mehl kostet pro kg 35ct und im Sonderangebot sogar 19ct). Dabei ist die Kleie eigentlich das Abfallprodukt. Im Supermarkt das gleiche: genauso teuer wie im Tierladen.
Klar kann man auch mal als Notlösung das 20-30x vom Marktwert zahlen, wenn die Mengen sehr klein sind und der Preis ist ja auch sehr niedrig. Aber vernünftig ist sowas gar nicht auf dauer. Ich glaube es geht auch anderst.