Liebe Fories,
gut zehn Tage ist es nun her, dass uns reichliche Regenschauer verwöhnten.
Und wie jedes Jahr haben wir bis dahin ob der Trockenheit gestöhnt.
Aber natürlich gibt es, allen Unkenrufen zum Trotz, auch in diesem Jahr wieder Pilze!
Also, Pilze gibt es natürlich immer, ich rede hier von Großpilzen.
Doch gehen wir ein paar Tage zurück, bevor der Regen kam. Da fand ich gerade mal zwei Rostpilze.
Einen davon an Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), die an sonnigen Wegrändern meines Hauswaldes nicht selten ist.
Hier sehen wir schön den „Befall“. Blattoberseite und Blattunterseite.
Cronartium flaccidum (Kiefern-Blasenrost), welcher durch die säulenartigen Telien recht auffällig ist.
Die Schwalbenwurz wurde vom Acker-Windenknöterich (Fallopia convolvulus) „umgarnt“, eine Pflanze, die ich bis dahin nicht kannte.
Auch hier konnte ich sowohl an den Blättern als auch an vereinzelten Stängeln einen Rostpilz entdecken. Gesamtansicht mit noch unreifen Früchten und den schwarzbraunen Telien.
Es handelt sich um Puccinia polygoni-convolvuli, den Storchschnabel-Windenknöterichrost. Hier die Teliosporen.
An Pferdedung fand ich mit Coprinellus heterosetulosus, dem Verschiedenhaarigen Tintling sogar noch einen, wenngleich winzigen, Pilz mit Hut und Stiel.
Und so präsentieren sich gegenwärtig große Teile „meines“ Waldes. Kahlschlag, wohin man schaut.
Verursacher ist der Borkenkäfer, der große Baumbestände befallen hat und vor allem in den Fichtenmonokulturen optimale Bedingungen findet.
Hier ein typisches Rindenstück mit den charakteristischen Fraßgängen und Brutkammern.
Und hier habe ich tatsächlich einen der ca. 6 mm kleinen Käfer vor die Linse bekommen, welcher sogar noch als „Milbentaxi“ fungiert.
Doch wenden wir uns Erfreulicherem zu, denn nach dem Regen (am 30. und 31. August immerhin 63 l/m²) wagten sich nun endlich auch einige größere Pilze hervor.
Den Anfang machten Geweihförmige Schleimpilze (Ceratiomyxa fruticulosa), deren zarte Tentakel aus gut durchfeuchtetem Totholz ans Licht drängten.
Auch die Zwergerlfeuer (Calocera viscosa) leuchteten nun wieder unübersehbar.
Kommen wir nun zu den im Titel angekündigten Steinen. Gemeint ist damit natürlich der Fichtensteinpilz (Boletus edulis), der ziemlich genau eine Woche nach den erwähnten Niederschlägen seine Fruchtkörper aus dem Erdreich streckte. Musste man anfangs noch genau hinschauen, um sie in ihren Verstecken zu entdecken
kann man sie momentan kaum noch übersehen.
Die beiden soeben rechts im Bild zu sehenden Steinpilze entpuppten sich nach dem vorsichtigen Ernten sogar als eine richtige Familie!
Tagesernte.
Und hier ein Teil, den ich zum Einfrosten vorbereitet habe. Wird natürlich vorher noch gegart.
Heute ist der Korb sogar voll geworden. Es gibt hier zur Zeit Steinpilze, wohin man schaut. Die Leute tragen sie körbeweise aus dem Wald. Da frage ich mich mal wieder, auf welchem Weg sie als „besonders geschützt“ in die Bundesartenschutzverordnung gelangt sind? Aber ich denke, diese Frage wird mir wohl niemand beantworten können.
Liebe Grüße vom Nobi