Am Rande des Weinbergs

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.677 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo zusammen


    Heute durfte/musste/wollte ich meinen Schwiegereltern bei der Weinernte helfen.

    Ist eine schöne Arbeit, allerdings gehören chemisch behandelte Weinberge zu den wohl pilzfeindlichsten Orten der Welt.

    Zum Glück war mein zweijähriger Sohn dabei, und wollte beschäftigt werden. Es gab also einen kurzen Ausflug in das angrenzende Wäldchen.

    Bei garstiger Trockenheit in glühender Hitze mit angrenzender, pilzvernichtender Chemiekeule erwartete ich keine Pilze, aber man kann ja nicht wegschauen.

    Aber tatsächlich trotzten diese drei den unwirtlichen Bedingungen:


    1) Agaricus cf. xanthoderma

    Ich hab die Babys nicht mitgenommen, aber sie stanken und gilbten. Das reichte mir.


    2) Leucopaxillus gentianeus

    Anderswo ist der angeblich selten. In der Region hier findet man ihn dauernd.

    3) Gomphidius glutinosus

    Da war ich wirklich überrascht, dass ein so feucht-klebriger Pilz in einem ausgedörrten Fichtenwald existieren kann.

    Die FK sind etwas klein geraten, waren aber absolut frisch. Das Foto ist misslungen.

    Schmierlinge machen unter dem Mikroskop Spass, darum durfte er mitkommen. Ach ja, man könnte ihn ja auch essen...


    Danke fürs Teilnehmen an der Weinernte.


    Lg, Raphael

  • Hallo Raphael,


    hast du beim Gomphidius die Amyloidität der Lamellentrama überprüft? Damit lassen sich nämlich Chroogomphilus rutilus (G. viscidus) und C. mediterraneus trennen.


    Björn


    Hallo Björn,


    Ne, Amyloidotät habe ich nichz kontrolliert.

    Chroogomphus hatte ich gar nicht in Betracht gezogen, wegen des weiss-gelben schleimigen Stieles.

    Allerdings habe ich mich nicht mit den neusten Entwicklungen in der Gattung beschäftigt. Könnte das trotzdem ein Chroogomphus sein?


    Gruss Raphael

  • Hallo Clavaria,

    und beim Leucopaxillus gentianus hast du die Bitterkeit geprüft?

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • 2) Leucopaxillus gentianeus

    Anderswo ist der angeblich selten.

    GriasDi,

    ja, das kann man so sagen.

    Hier im Münchner Umland z.B.

    L. gentianeus ist mir noch nicht untergekommen, wir hatten ihn auch noch nicht auf unserer Ausstellung.

    Ich hab schon viele Pilzarten gesehen, den aber noch nicht.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner,

    die einzige Kollektion, den ich bisher gefunden habe, stand in einem ausgesprochen sandigen Kiefernwald (Gesellschaft: Rhizopogon vulgaris, Russula cessans, Tricholoma albobrunneum, Hygrophorus hypothejus). Vielleicht gibt es in deiner Gegend so etwas, z. B. in der Isaraue?

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!