Entspannte Eifeltour Teil 2

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  • Hallo zusammen,


    nach Entspannte Eifeltour Teil 1 jetzt die Fortsetzung

    Risspilze haben es ja bestimmungstechnisch oft in sich, aber aufdringlich süßlicher Geruch und grüne Hutmitte in Kombination dürfte eindeutig sein.

    Grüngebuckelter Risspilz (Inocybe corydalina)


    Mit ähnlichem, sehr starkem Geruch und für einen Risspilz sehr kräftig werdend.

    Birnen-Risspilz (Inocybe fraudans)


    Auch Schleierlinge waren schon am Start


    Gelbgegürtelter Schleimkopf (Cortinarius cliduchus) oft noch als Cortinarius olidus bezeichnet



    Letzte Woche noch ein kleines Einzelexemplar und diesmal so toll entwickelt. Wer mag kann die Huthaut kosten :giggle:

    Bitterer Schleimkopf (Cortinarius infractus agg.)




    Eine Art aus der Gruppe, deren Fleisch sich mit KOH gelb färbt (Variecolores) im Laubwald.

    Auffallend ist die lange beständige, violette Farbe unter der Huthaut. Da muss ich noch gründlicher nachforschen

    Cortinarius cf. largus


    Erfreulicherweise zeigten sich auch einige Täublinge. Von den zahlreichen Weißtäublingen aus dem R. delica/chloroides - Aggregat, habe ich diesmal die Finger gelassen. Es gibt wohl 10 oder mehr Sequenzen, die noch Arten und Varietäten zugeordnet werden müssen.


    Auch bei den Schwärztäublingen gibt es wohl noch unbeschrieben Arten. Man findet immer mal wieder eine Kollektion deren Merkmale nicht komplett mit den bisher bekannten Arten übereinstimmen. Hier habe ich zum Glück genau hingeschaut und probiert. Sofort in allen Teilen schwärzend ohne vorheriges Röten, rosa Reflex in den Lamellen, Geschmack absolut mild, Sporenornament netzig. Extrem magerer Kalkboden mit Eichen und Hainbuchen.

    Russula atromentosa




    Auch von der nächsten Art gab es in der Vorwoche nur ein Einzelexemplar. Sehr dunkles Sporenpulver IV d-e, Geschmack scharf, Stiel bei Verletzung grauend, Guajakreaktion schnell und stark kennzeichen

    Weinroter Dottertäubling (Russula decipiens)



    Auch so kann er aussehen Weinroter Dottertäubling (Russula decipiens)


    Sehr hartes Fleisch in Hut und Stiel und ein Geschmack der nach längerem Kauen an Bleistiftholz erinnert, Sporenpulver blass creme

    Harter Zinnobertäubling (Russula lepida) oft falsch als R. rosea bezeichnet (auch in Wiki)


    Noch ein roter Täubling. Ohne Sporenabwurf ist diese Art kaum zu bestimmen. Die Lamellen bleiben sehr lange hell und man würde nie Sporenfarbe IV b erwarten, Geschmack mild.

    Ockerblättriger Zinnobertäubling (Russula pseudointegra)



    Einen roten hab ich noch. Geschmack sehr scharf, Sporenpulver weiß, bei Verletzung deutlich gilbend

    Gilbender Speitäubling (Russula luteotacta)


    Ähnlich kann R. persicina sein, Fleisch bei Verletzung leicht gilbend, etwas weniger scharf, aber Sporenpulver creme


    Von dem nächsten Täubling gibt es wohl auch mehrere Sequenzen und er ist nicht auf Artebene bestimmbar. Die Hutfarbe ist sehr variabel und enthält oft olivliche Töne kann sogar fast völlig oliv sein. Bestes Merkmal ist eine weinrote Phenolreaktion auf dem Stiel.

    Rotstieliger oder Wechselfarbige Leder-Täubling (Russula olivacea agg.)


    Die Röhrlinge sollen natürlich nicht zu kurz kommen, auch wenn die echten Raritäten inzwischen in eine unansehnliche Masse übergegangen waren. Bei einer entspannten Tour kann man sich auch mal Zeit für einen häufigen Massenpilz nehmen.

    Einfach nur schön. Goldröhrling (Suillus grevillei)


    Ein mächtiger Bronze Röhrling (Boletus aereus) ließ sich auch noch blicken


    Und zum Schluss noch ein recht ansehnlicher Satansröhrling (Rubroboletus satanas) von einem neu entdeckten Standort



    LG Karl