Steinpilze überschätzt??

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 6.211 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pilzfreund_muenster.

  • Ich bin verwirrt, regelrecht in der Sinnkrise...


    In den letzten Tagen habe ich zweimal Pilzrisotto zubereitet, einmal hauptsächlich mit Maronen, einmal mit Steinpilzen (allerdings schon etwas älteren). Das Risotto mit Maronenröhrlingen hatte eindeutig den intensiveren Pilzgeschmack. Lag es am Zustand der Pilze? Das wollte ich heute testen...


    Ich habe einige verschiedene Pilzarten gefunden, diesmal alle in sehr frischem Zustand. Von denen habe ich einen kleinen Teil jeweils separat gebraten. Mein (natürlich etwas subjektives) Ergebnis:


    - Maronen: Herrlich intensives Pilzaroma

    - Steinpilze: Naja. Ehrlich gesagt hatte ich mir mehr erwartet. Zumindest im Vergleich zu den Maronen ziemlich lasch.

    - Rotfußröhrlinge: Nicht der Hit, aber das war mir vorher schon klar. Aber man konnte sie essen, nicht so säuerlich, wie ich erwartet hatte.

    - Körnchenröhrlinge: Durchaus würzig. Ein bisschen zäh vielleicht, aber vom Geschmack her prima.

    - Der Stiel eines Birkenpilzes: Auch ganz gut, hat meine Erwartungen übertroffen.

    - Flaschenstäublinge: Eine Delikatesse! Sicherlich von etwas ledriger Konsistenz, aber der Geschmack war umwerfend.


    Ähnliches habe ich schon einmal mit Rotkappen probiert. Rotkappen finde ich auch hervorragend.


    Wie sehen das andere? Könnt ihr mein Geschmackserlebnis bestätigen oder ist jemand anderer Meinung?

  • Hallo Menedemos.

    Der Steinpilz hat ein eher mildes Aroma.

    Der muss leicht zubereitet werden (nicht zu lange braten, nicht überwürzen).

    Wenn Du auf ein schönes Waldpilzaroma stehst (wie bei der Marone) solltest Du mal den Flockenstieligen Hexenröhrling probieren.

    Der ist noch dazu bissfester als die Marone.

    ==Gnolm20

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
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    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Hallo,


    Mein Mann liebt auch lieber die Maronen als Steinpilze. Die sind wirklich sehr fein im Geschmack. Steinpilze eher separat braten in butter, im Mischpilzgericht schmeckt man sonst kaum was davon.


    Schönen Gruß Bärbel

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    Pilzchips nach Gewichtsschätzung : 123 :D (minus 10 Einsatz für Gesamtfundliste des Nordtreffens)
     
    Neuer Stand: 113 -2 Chipse für FPPR 2021 Neuer Stand 111 -2 fürs Blumenrätsel von Wolfgang ,neuer Stand 109 Chipse, +1 Trostchip im Blumenrätsel =110 Chipse

  • Hallo Mene., ich sehe das wie Hans. Es kommt auf die Zubereitung an. Junge Steinpilze verdienen es, in Scheiben geschnitten und nur von jeder Seite in Butter oder gutem Olivenöl von jeder Seite hellbraun gebraten zu werden. Nicht zu scharf braten, weil sie sonst bitter werden und nur etwas salzen. Sonst nichts. Ich gestehe, dass ich die zur Zeit fast täglich genieße, allerdings mit wechselnden Beilagen.

    Pilzragout oder -Gulasch aus Röhrlingen mag ich gar nicht - egal ob nun aus Steinpilzen oder Maronen. Eine herbstliche Mischpilzpfanne aus vielen verschiedenen Arten hingegen schmeckt mir wiederum sehr gut. Das ist halt auch viel subjektives Empfinden im Spiel. Ein paar gute essbare Lamellen-Pilzarten sollte man natürlich kennen und finden.


    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

  • auch bei uns standen die Steinpilze nicht sehr hoch im Kurs. Allerdings hatte ich sie am Montag frisch vom Grill. In ca 1cm dicke Scheiben geschnitten, mit einer Marinade aus Olivenöl, Knoblauch, Salz und Petersilie bestrichen in der Grillschale auf dem Gasgrill. Wir waren alle geflashed wie gut Steinpilze doch schmecken können :)

  • Danke für eure Antworten und die Zubereitungstipps! Vielleicht kommt es wirklich auf die Zubereitungsart an.


    Ich dachte aber bisher immer, Steinpilze hätten das intensivste Pilzaroma von allen, das scheint wohl tatsächlich nicht so zu sein. Aber das "intensivste" muss ja nicht unbedingt das feinste sein. Unter diesem Gesichtspunkt werde ich mich den Steinis nun wieder nähern, mit anderer Erwartungshaltung.

  • Hi,


    ich finde für ein Risotto sind getrocknete Steinpilze ( haben dann ein sehr intensives Aroma) besser geeignet.

    VG


    Timo


    Pilzchips 95 (+ 10 aus dem EM-Tippen)- 10 für APR 2018= 85+ 20 APR`18-Coins (10 Stk. schnellste Jokereinlösung + 5 Stk. Platzierung+ 5 Stk. Schnapszahl 111) =105

  • Hallo Menedemos,

    meiner Erfahrung nach haben von allen "gängigen" Speisepilzen der Parasol und der Wald-Safranschirmling das intensivste Pilzaroma. Z. B. ein Mischgericht aus faden "Beifang-Arten" wie Rotfußröhrlingen, Kuhmäulern oder Schnecklingen lässt sich mit einem kleingeschnitten hinzugefügten Paukenschlegelhut bestens aromatisieren. Auch der Flockenstielige Hexenröhrling oder die Marone bieten mehr Waldpilzaroma als der eher fade-süßlich schmeckende Steinpilz. Damit frische Steinpilze so etwas wie Magie entfalten, muss man sie so anbraten, dass sie leicht goldbraun werden. Das schmeckt dann schon exklusiv.

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Die letzten Jahre hab ich den Steinpilz sehr bevorzugt. Sowohl beim sammeln als auch in der Pfanne. Jetzt versuche ich aber soviel verschiedene Arten wie möglich zu finden und daraus eine bunte Mischpfanne zu machen. Das schmeckt mir momentan am besten.

  • Hi!


    Marone ist auch mein Lieblingspilz für Risotto! :thumbup:

    Die Steinpilze trockne ich lieber, dann sind sie optimal und dazu noch praktisch unbegrenzt haltbar.

    Ich würde meine nächsten Steinpilze aber auch gerne scharf angebraten probieren, nach vielen Empfehlungen hier im Forum. Steinpilzscheiben vom Grill schmecken mir auch ganz gut. Aber für Risotto oder Mischpfanne ist der Maronenröhrling mein bevorzugter Geschmacksspender, nicht der Steinpilz.

  • Was haltet ihr denn von Schopftintlingen?


    Angeblich sollen es sehr schmackhafte Pilze sein und in der Tat habe ich vor langer Zeit (gefunden in Schweden) welche gegessen, die mir sehr gut geschmeckt haben.


    Die letzten paar Mal habe ich sie aber überhaupt nicht gut gefunden, fast widerlich. Naja, widerlich ist etwas übertrieben, aber sie hatten keinen richtigen Pilzgeschmack, sondern waren irgendwie eigenartig. Ich wollte sie nicht aufessen.

    Es waren übrigens ganz frische, ohne den Hauch einer Verfärbung ins Schwarze.


    Kann es am Standort liegen?

  • Hallo Mene, ich kenne die geschmacklich eher neutral. Obwohl ich das noch nicht erlebt habe halte ich es für vorstellbar, dass das Substrat, dass sie zersetzen, eine Rolle spielt für den Geschmack. Man soll ja Schwefelporlinge auch nicht von Giftbäumen oder Eiche nehmen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Hallo Menedemos,

    vielleicht war es gar nicht der Schopftintling, der dir da nicht geschmeckt hat, sondern ein Doppelgänger. Viele wissen nicht, dass der Schopftintling mit Coprinus sterquilinus einen seltenen Doppelgänger hat. Er wächst auf Dung und nimmt möglicherweise die dortigen "Aromastoffe" auf.

    FG

    Oehrling

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  • vielleicht war es gar nicht der Schopftintling, der dir da nicht geschmeckt hat, sondern ein Doppelgänger

    Nein, es war mit Sicherheit ein Schopftintling. Leider.


    Habe ich schon erwähnt, dass ich auch Rotkappen und Sandröhrlinge sehr zu schätzen weiß??


    Besonders der Sandröhrling wird m.E. geschmacklich total unterschätzt. Vielleicht hat man ihn früher einfach nicht sauber von Kuhröhrlingen etc. unterscheiden können. Oder ein einflussreicher Pilzbuchautor hat sich das Urteil "geschmacklich minderwertig" für ihn ausgedacht, damit niemand anderer ihm den Pilz wegschnappt. Anders kann ich es mir fast nicht erklären. Im Übrigen ist der Sandröhrling auch farblich für jedes Mischpilzgericht eine echte Bereicherung.