Pluteus sp. ?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.934 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Hallo zusammen,


    am 18.09.2020 konnte ich im Pappelwald eine Pluteus sp. finden.

    Ich dachte erst es wäre eine Pluteus podospileus, aber dafür sind die Sporen viel zu klein.

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3. HDS


    4.HDS


    5. Cheilozystiden


    6. Cheilozystiden


    7. Pleurozystiden


    8. Pleurozystiden


    9.


    Kaulozystiden konnte ich nicht finden.


    Hat jemand von euch eine Idee welche Pluteus das sein könnte ?


    VG : Thorben

  • thorben96

    Hat den Titel des Themas von „Pluteus sp. ? Pluteus podospileus“ zu „Pluteus sp. ?“ geändert.
  • Hallo Björn,


    ich kenne die 3 genannten Arten auch nicht, aber mir dazu morgen Literatur zusammensuchen.


    VG : Thorben

  • Vergleich doch mal mit cinereofuscus


    LG Rudi

    aktuell vor dem APR21: 8 Punkte... Eintritt: 8-5= 3 Punkte - inzwischen durch Stummmalus 3-5= -2 Punkte

    Platz12 : +4P, Segmentwette: +4P, Pltzierungswette: +10P= 16 Chips

    wp.markones.de

  • Hallo an alle,


    solche spannenden und gut dokumentierten Pilze motivieren mich immer wieder, an's Bücherregal zu gehen:


    Mein Tipp wäre phlebophorus, weil der Pilz nicht hygrophan zu sein scheint (pallescens und cinereofuscus sensu VELLINGA Flora Agaricina Neerlandica), keine Olivtöne zeigt (cinereofuscus sensu VELLINGA) und keine ballonförmigen Cheilocystiden hat (pallescens sensu GRÖGER).


    Im LUDWIG ist aber ein cinereofuscus abgebildet, der sehr gut zu diesem Fund passt. In der phlebophorus-Gruppe scheinen die drei Autoren die Arten recht unterschiedlich abzugrenzen --> Exsikkat aufheben für eine Sequenzierung!


    Grüße,


    Wolfgang

  • Servus beinand',

    natürlich kann ich nicht ausschließen, dass das P. phlebophorus ist. Ein typischer P. phlebophorus schaut aber makroskopisch schon anders aus. Die Art ist auf finalmorschem Buchentotholz in den buchendominierenden Wäldern auf unseren Jungmoränen regelmäßig anzutreffen.

    Die aufreißende Huthaut ist total untypisch und hier wohl kein Trockenartefakt. Auch der relativ kurze stämmige Stiel passt ned wirklich, auch wenn er weiß ist. Und der Hut sollte doch ganz regelmäßig feinaderig sein, nicht nur so auf die Mitte begrenzt. Aber wenn die Mikros nichts anderes zulassen....dann ist er zumindest total untypisch.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Pluteus pallescens oder aber bei Pluteus phlebophorus bzw. Pluteus nanus.

    Hallo zusammen,

    bei diesem 3 Arten lande ich auch mit 2 anderen Schlüsseln. Jetzt kommt das übliche Drama in dieser Gruppe, weil oft ein Merkmal nicht so richtig passt. Immerhin sollte P. phlebophorus raus sein, da zumindest ein Teil der Cheilos besonders aber die Pleuros mehr spindelig und die Sporen mehr rundlich sein sollten. :kaffee:.
    Bei P. pallescens sollten die Sporen mehr rundlich und etwas kleiner sein. Für P. nanus passen die Sporen besser, was aber noch nicht viel heißen muss.

    Die Zystiden sind nach den Mikrobildern nicht eindeutig zu beurteilen. thorben96 färbe mal mit Kongorot an und quetsche etwas mehr. Die Cheilos sind meist so zahlreich, dass dann ein größerer Teil frei liegt etwa wie hier bei einer älteren Bestimmung von P. pallescens.

    Etwas Erfahrung gehört natürlich auch dazu. Auf den ersten Blick, knallen einem die riesigen Ballons ins Auge und man übersieht leicht, dass oben im Bild auch schlankere Zystiden zu sehen sind. Fahre auch mal größere Bereiche einer Schneide ab, ob die Cheilos eventuell stärker variieren.

    Makroskopisch soll P. nanus nur in der Mitte (manchmal) runzlig sein, aber das hilft bei einem Frk. nicht wirlich entschedend weiter. Mal abwarten, ob Du noch was ermitteln kannst.

    LG Karl

  • Hallo zusammen,


    Wolfgang:

    Im LUDWIG ist aber ein cinereofuscus abgebildet, der sehr gut zu diesem Fund passt. In der phlebophorus-Gruppe scheinen die drei Autoren die Arten recht unterschiedlich abzugrenzen --> Exsikkat aufheben für eine Sequenzierung!

    Ein Exsikkat wird auf jeden Fall aufgehoben. Ich habe 3 getrocknete Frk., vielleicht finde ich noch ein paar Frk. am Fundort, aber das kann ich erst Morgen sicher sagen.

    Falls also irgendwann mal die Gattung oder bestimmte Arten sequenziert werden sollte, dann kann ich mein Material gerne zum Sequenzieren zur Verfügung stellen.


    Karl:

    . thorben96 färbe mal mit Kongorot an und quetsche etwas mehr. Die Cheilos sind meist so zahlreich, dass dann ein größerer Teil frei liegt etwa wie hier bei einer älteren Bestimmung von P. pallescens.

    Ich habe gerade 3 Lamellen Mikroskopiert und folgendes gesehen.

    Hier sind die Bilder dazu:

    10.


    11.


    12.


    13.



    Werner:

    Ein typischer P. phlebophorus schaut aber makroskopisch schon anders aus. Die Art ist auf finalmorschem Buchentotholz in den buchendominierenden Wäldern auf unseren Jungmoränen regelmäßig anzutreffen.

    Eine P. phlebophorus kenne ich auch leider noch nicht. Was ich definitiv ausschließen kann ist, dass der Pilz auf Holz wächst.


    VG : Thorben

  • Hallo Thorben,

    es ist wie so oft in dieser Gruppe, was Wolfgang P. ja auch schon zum Ausdruck gebracht hat. Ich habe mir wie schon häufiger Flora Agaricina Neerlandica (Velinge), Ludwig, Funga Nordica, Gröger und eine alter Literaturanalyse von Meusers angesehen und komme für Deine Art zu keiner Bestimmung.
    Die Funga Nordica greift zu allem Überfluß für P. pallescens jetzt den Namen P. satur Kühner & Romagn. (Syn. P. pallescens P.D. Orton) wieder auf, obwohl die Autoren zwei Arten unter diesem Namen beschrieben haben (pallescens und nanus), worauf auch Meusers und Görger hinweisen.
    Eine auf molekularen Ergebnissen basierende Arbeit über die Gattung hilft in keiner Weise weiter.
    (PDF) Species recognition in Pluteus and Volvopluteus (Pluteaceae, Agaricales): Morphology, geography and phylogeny

    LG Karl

  • Hallo zusammen,


    ein paar Meter weiter von diesem Fund konnte ich weitere Funde machen.

    Interessant war, dass das größte Exemplar (Hutdurchmesser 2 cm, sonst 1 cm) an einem Baumstumpf wuchs und bei einem anderen Frk. kleine Holzstücke zu finden waren.

    Ich habe leider vergessen gehabt Bilder zu machen :haue: und jetzt ärgere ich mich natürlich, denn diese Frk. haben an der Stielbasis eine leichte schwarze Farbe.

    Leider kann ich nicht mehr genau sagen, ob das bei meinem Fund von Bild Nr.1 auch der Fall war.

    Vielleicht finde ich morgen noch weitere Frk.


    VG : Thorben