Verbogener Milchling - Lactarius flexuosus?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.706 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo,


    ich hätte gern eure Meinung zu folgedem Milchling, der mich seit Jahren beschäftigt.


    - Gefunden bei Fichte, Kiefer, Buche auf saurem Boden - Begleitpilz Lactarius helvus
    - Milch bleibend weiß, mit KOH keine Reaktion

    - Geschmack der Milch: Nach wenigen Sekunden deutlich bitter, zusammenziehend und auch scharf, aber keineswegs extrem scharf

    - Geruch: Wenig charakteristisch

    - Hut: Angedeutet zoniert am Hutrand

    - Lamellen: Realtiv entfernt stehend

    - Stiel: festfleischig


    24.09.20



    Gleiche Stelle vor über 3 Jahren (15.08.17)



    Sporen aus Abwurf in MELZER (x1000[Öl])

    Unter 8 Mikrometer Länge: ~6-8x 5-6, mit unvollständigem Netz, Ornament maximal ~1 Mikrometer





    Lamellenfläche mit Pleuros in SV (x400)


    Pleuros in Wasser (x1000[Öl])

    Fusiform ~70x9 Mikrometer


    Einzelne Pleuro in SV (x1000[Öl])


    Ich sehe keine wirkliche Alternative zum Verbogenen Milchling. Nur der nicht sehr scharfe Geschmack irritiert mich. Gibt's noch andere Ideen?


    LG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Thiemo


    Ich habe den neulich auch gefunden (hier). Die Milch fand ich auch deutlich scharf, aber nicht extrem scharf, da gibt es schlimmere Milchlinge.


    Wenn sich die Milch auch nach längerer Zeit nicht verfärbt, kenne ich keine Alternative zu L. flexuosus.


    Gruss Raphael

  • GriasDi Thiemo,

    ich kenne L. flexuosus nur von einem Standort bei Fichte und Buche auf Tertiär im Dachauer Landkreis.

    Ich weiß noch, wie ich nach einer Hasel gesucht hatte, weil ich makroskopisch L. pyrogalus vermutete, dem auch Deine Kollektion sehr ähnlich sieht. Da war aber keine Hasel zu finden. Wenn also auch bei Dir eine Haselmykorrhiza ausgeschlossen ist, hab ich makroskopisch keine Zweifel an der Bestimmung.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo,


    danke für eure Antworten. Ich bin auch eher nach dem Ausschlussprinzip vorgegangen. ;)


    Eine Hasel/Hainbuche/Birke (allg. Betulaceae) war weit und breit nicht zu sehen. Den Beißenden Hasel-Milchling kann ich aber schon allein deshalb ausschließen, weil dessen Milch mit KOH gelb anläuft, wie ich erst bei einem kürzlichen Fund eigens verifiziert habe. Ansonsten hast du schon recht, der ähnelt makroskopisch durchaus dem gezeigtem, ist tendentiell aber auch zerbrechlicher, gerade im Stiel.


    LG Thiemo

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