Gelöst: Unverschämter Ritterling, Tricholoma lascivum

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.030 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von TheWrestler.

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    den folgenden Fund konnten wir gestern in einem Mischwald mit Buchen, Eichen, Kiefern & Lärchen machen. Wegen des extrem welligen Hutes bei alten FK, der auffälligen Spuren am Stiel und einem deutlichen Geruch nach Grukenschale waren wir uns sicher, dass wir den Fund ohne Sporenabruck etc. irgendwo einordnen und höchstwahrscheinlich auch zweifelsfrei bestimmen können. Weit gefehlt. Wir konnten uns bisher leider nicht mal annähern und jetzt bereuen wir es nicht wenigstens einen FK mitgenommen zu haben. Die Sporenpulverfarbe würds deutlich leichter machen den Fund einzugrenzen. Aktuell ist unsere Hoffnung, dass wir irgendwas übersehen haben und hier vielleicht jemand eine Idee zum Fund hat?


    Fakten zum Fund:

    Habitat: Mischwald mit Buche, Eiche, Kiefer & Lärche, wobei Eiche und Lärche nur vereinzelt zwischen den Buchen & Kiefern standen

    Besonderheiten: Bei zwei älteren FK jeweils etwas aufgerissener Stiel mit orangerötlichen Verfärbungen, Junge Fruchtkörper mit gleichmäßig gerade geformten Hut, ältere Fruchtkörper extrem wellig

    Geruch: Bei allen Exemplaren durchgängig nach Gurkenschale

    Hutgröße selbst bei ausgewachsenen Exemplaren bei nicht mehr als 6-8cm

    Farbe: Fast komplett weißlich, wobei der Hut etwas schmutzigweißlich (weißgräulich / beigeweißlich) gefärbt war. Der Farbunterschied zwischen Hut und restlichem FK kommt auf den Bildern fast etwas deutlicher rüber als in der Natur.


    Bilder zum Fund:





















    Vielen Dank und viele Grüße


    Melanie, Julian, Leon und Michael

  • TheWrestler

    Hat den Titel des Themas von „Mistakes were made - jemand eine Idee?“ zu „Gelöst: Tricholoma album“ geändert.
  • Servus beinand,


    für mich ist das Tricholoma lascivum. Der kann auffallend nach Gurke riechen - hatte ich genau so letzte Woche. Tr. album kenne ich nur ohne Gurkenkomponente.

    An den Sporen und der Schnallenhäufigkeit kann man die Bestimmung leicht überprüfen. Tricholoma lascivum ist bei Buche häufig Tricholoma album bevorzugt die Eiche.


    Liebe Grüße ,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Bei den stark mehartig riechenden (und gar nicht nach Gas / schimmeliger Bahnhofstoilette / Pinkelstelle am U-Bahnhof) richenden Tricholoma lascivum kann man sich auch fragen, ob das nicht nochmal eine eigene Art ist...


    Interessante Frage: Auf was beruft sich Gröger hinsichtlich der Anzahl der Lamellen, die den Stiel erreichen? Also auf welche Studien - oder sind es die eigenen Funderfahrungen? Bei Bon steht da glaube ich nichts dazu, FNE4 müsste nach Grögers Bestimmungsschlüsseln veröffentlicht sein, und bei Riva steht glaube ich auch nichts dazu (müsste ich aebr nachgucken).



    LG; Pablo.

  • Servus Pablo,

    der aromatische "Duft" kommt später nach. Ich hatte eine erst nur nach Gurke riechende Kollektion, die ich wegen des Geruchs im Gelände nicht ansprechen konnte. Am Abend kam dann, als die Fruchtkörper etwas trockener und wärmer wurden, das typische Aroma zum Vorschein. Der Geschmack war typisch - gasartig mit Mehl gemischt, später etwas scharf.


    Da die Mehlkomponente bei Tricholoma lascivum zumindest im Geschmack immer da ist, glaube ich nicht, dass ein stärker vorhandener Gurkengeruch taxonomisch bedeutsam ist. Man kann aber nie wissen.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    Tja, keine Ahnung. Fragen kann man ihn nicht mehr.

    Nein, leider nicht.

    Interessiert hätte es mich, vielleicht weiß es ja jemand zufällig.
    Entscheidend ist es ohnehin jetzt nicht, woher es kommt, also werde ich wohl einfach nachzählen müssen.

    Wenn ich eh noch ein paar von den mehlartig riechenden Kollektionen einsammeln muss um den geruchsverlauf zu beobachten... :thumbup:



    LG; Pablo.

  • TheWrestler

    Hat den Titel des Themas von „Gelöst: Tricholoma album“ zu „Gelöst: Unverschämter Ritterling, Tricholoma lascivum“ geändert.