Ein paar Schleierlinge vom Wochenende

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.259 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hi zusammen,


    hier hätte ich vier wie ich finde recht schöne Kollektionen von Schleierlingen aus einem sauren Fichte-Kiefernwald mit einigen Birken drin. Kenne das Gebiet seit meiner frühesten Kindheit, habe die Schleierlinge dort aber noch nie konsequent bearbeitet, was ich gerne nachholen würde. Dieses Jahr fanden sich dort außergewöhnlich viele Arten, es wären locker 20 Kollektionen möglich gewesen, allerdings nahezu sämtliche Arten waren Telamonien, was das Bestimmen ja nun nicht gerade leichter macht. Kleine Arten habe ich noch ignoriert, vielleicht nächstes Jahr.

    Ein paar der größeren stelle ich kurz vor, vielleicht lässt sich mit Erfahrung mehr dazu sagen. Habe zwar jeweils eine Vermutung dazu, aber mangels Überblick bleibt immer eine gewisse Unsicherheit.


    Sporen habe ich im Schnellverfahren gemessen, also nach Augenmaß ca. 10 Sporen ausgesucht und gemessen, denke für eine Einschätzung reicht das erst mal, genauer messen kann ich bei Bedarf natürlich auch noch.

    Auffällige Cheilozystiden gab es bei keiner Art.

    Mykorrhiza ist bei allen Kollektionen mit Birke, Fichte und Kiefer möglich.


    Nr. 1:

    Mit den rundlichen Sporen wohl klar anomalus-Gruppe. Bräunliche Bänder wie beim jungen Exemplar zu sehen hatten alle, was nicht so toll auf dem Foto rüberkommt. Insofern könnte es noch anomalus s.str. sein, allerdings sind die optisch wohl ziemlich variabel.

    Hutdurchmesser: 3,6-6 cm, Sporen 6,5-8 x 5,5-6,8 µm; Geruch besonders bei älteren Exemplaren stark wie Reifpilz.

    Vermutung: Cortinarius anomalus s. str.




    Nr. 2:

    Hut bis ca. 4 cm Durchmesser, Gesamthöhe bis 8 cm, Geruch unauffällig. Sporen 7,3-8 x 4,3-5 µm. Vor lauter Begeisterung hab ich ein Schnittbild vergessen, naja.

    Vermutung: Cortinarius subbalaustinus, für armeniacus sind mir die Sporen zu schmal




    Nr. 3:

    Sehr große Gruppen, da hätte es noch viel mehr gegeben.

    Hut 3,5-6 cm Durchmesser. Geruch unauffällig, Sporen 7-8 x 4,5-5 µm.

    Vermutung: Cortinarius quarciticus, wobei mir die sehr dunkel vorkommen.






    Nr. 4:

    Die standen nicht weit von Nr. 3 entfernt, makroskopisch würde ich eine andere Art vermuten als bei Nr. 3. Die Mikromerkmale stimmen aber wieder gut überein.

    Hut mind. bis 5 cm, Geruch unauzffällig, Sporen 7-8 x 4,5-5 µm.

    Vermutung: wieder Cortinarius quarciticus oder das was Nr. 3 eben ist mit makroskopisch etwas anderem Aussehen. Kann aber genauso gut wieder was anderes sein, was ich nicht kenne.





    Für jegliche Kommentare bin ich dankbar, versuche mich gerade etwas in diese unüberschaubare Gattung einzuarbeiten.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias!


    Krass schöne Dokumentationen. :thumbup:

    Bei diesen Telamonien muss ich mich zurückhalten. Den ersten hätte ich mit den Velumbändern makroskopisch schon immerhin als "anomalus s.l." angesprochen, aber der Rest - Hui, die kenne ich nicht.
    Ich winke mal Cortinarius zu, vielleicht hat er noch ein paar Ideen?



    LG; Pablo.

  • GriasDi Matthias,

    den dritten würd ich auch in der Malachiusgruppe verorten, obwohl, wie Du schon schriebst, die Hüte a bissl arg dunkel sind. Der keulige Stiel mir dem hellen Velum und die Fleischfarbe im oberen Stielteil passt aber ganz gut. Der vierte wär scho arg untypisch.

    Die Nr.1 würd ich auch als C. anomalus agg bestimmen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo zusammen,


    danke für eure Rückmeldungen. Dann lag ich ja bei 1 & 3 schon mal nicht so weit daneben. WObei die anomalus-Gruppe ja recht einfach zu erkennen ist, aber dann geht es los.

    Zur Nr. 4 hab ich nach wie vor keinen Schimmer was das sein soll. Aber dass der identisch mit Nr. 3 ist glaub ich auch nicht mehr wirklich, sonst könnte man die Farben bei der Bestimmung ziemlich vergessen. Vielleicht aber eine atypische Erscheinung einer anderen Art ungleich Nr. 3.

    Schleierlinge eben, leicht ist was anderes, aber das macht ja gerade den Reiz aus.


    Viele Grüße,

    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.