Servus beinand',
ich hab mich grad mit meinen Bildern der letzten Zeit beschäftigt.
"Obwoi's ja koane Schwammerl gibt" waren doch einige schöne Funde dabei, die ich Euch gerne zeigen möchte.
Nectriopsis violacea, Violetter Pustelpilz, parasitierend auf einer Fuligo, Lohblüte
Ich hoffe, dass es da keine Verwechslungsart gibt.
Coprinopsis (atramentarius var) acuminatus, Spitzhütiger Faltenschirmling
Neben der dunklen abgesetzten Papille wird der Hut auch fast nicht faltig und auch das hutfarbene "Knötchen" im unteren Stielteil vom normalen Faltentintling ist hier praktisch nicht auszumachen.
Wuchsort war auf blanker Erde neben einem Waldweg zwischen Brennnesseln.
Eine auffällige Psathyrella büschelig an Laubholz. Entsprechend dem, was ich im Forum schon nachgelesen hab, waren auch meine drei, vier Funde immer zusammen mit Stockschwämmchen.
Psathyrella maculata, Fleckiger Saumpilz/Mürbling
Ein Cortinarius, eine rel. leicht bestimmbare große Telamonia aus dem Buchenwald mit auffälligem Velumgürtel am Stiel und zumindest ausgewachsen
deutlichen Geruch nach Birnenkompott, ganz ähnlich dem C. traganus.
Manch einer, der kein Kompott ist, verbindet den Geruch auch mit einem Stamperl Williamsbirn, weshalb die beiden im Münchner Verein auch Obstlerdickfüße genannt werden
Cortinarius torvus, Wohlriechender Gürtelfuß
Ein resupinater Porling, der auffallend weite Poren hat und aerophil an noch berindeten Kiefernästen wächst und dann am Boden liegend bald vergeht.
Obwohl der eigentlich recht selten sein soll, finde ich ihn beim absuchen geeigneter Kiefernäste regelmäßig.
Antrodia / Cartilosoma ramentacea, Münzentramete
Hydnum albidum, Weißer Semmelstoppelpilz
Um eine Verwechslung mit Albinoformen von H. repandum auszuschließen ist das prüfen der Sporen wichtig. H. albidum hat die mit Abstand kleinsten Sporen der Gattung.
Die Art wächst regelmäßig und an mehreren Standorten in einem Münchner Lohwaldrest, wobei dort immer ein paar Fichten beisammen stehen.
Auf einer Brandstelle standen dann neben massenhaft Pholiota highlandensis Fruchtkörpern auch diese relativ zierlichen nabelartigen Pilzchen.
Die Hüte sind zwar etwas hell, die dehnbare, komplett abziehbare Huthaut und die fadenartig abziehbare zähschleimige Lamellenschneide lässt aber keine andere Bestimmung zu.
Myxomphalia maura, Kohlennabeling
In einem Graben mit Schwarzerlen dann diese Naucoria, Erlenschnitzling, die noch auf eine mikroskopische Bestimmung wartet.
Tipps werden gerne entgegengenommen
Eine Mycena bei Kiefern, die oft als Verwechslungspartner zu M. rubromarginata gehandelt wird, was ich nicht ganz verstehen kann.
Mycena purpureofusca, Lilaschneidiger Helmling.
Durch die purpurnen Farben, auch an den Schneiden, in Verbindung mit Kiefern eigentlich leicht kenntlich.
M. rubromarginata wächst meist an Fichte, ist zierlicher, kurzstieliger und ganz anders gefärbt.
Geastrum triplex, Halskrausenerdstern.
Die Fruchtkörper waren mit Durchmessern von 13cm so groß, dass ich sie fotografieren musste.
Man sieht den Halskrausenerdstern in verschiedenen Entwicklungsstadien und dass sich die "Halskrause" erst beim Zurückbiegen der dicken Peridie bildet.
Hymenochaete carpatica, ein Borstenscheibling, der nur auf den Innenseiten noch am Stamm anhaftender Rindenschuppen von Bergahornen wächst.
Die gezielte Suche ist mühsam. Meist reiß ich an drei, vier infrage kommenden Stämmen ein paar Schuppen ab.
Wenn das nicht von Erfolg gekrönt ist, lass ich's.
Der Borstenscheibling ist gar ned so einfach zu erkennen, da die Rindenschuppen ähnlich gefärbt sind.
Wenn man ihn aber mal gehabt hat, erkennt man ihn doch ziemlich leicht.
Entlarvend ist das felderige Aufreißen. Die herausragenden Seten sind bereits mit der Handlupe zu erahnen.
Zwei auffällige Rötlinge, die auf nackter Erde unter Giersch wild durcheinander gewachsen sind und noch nicht mikroskopiert sind, mMn aber schon makroskopisch so eindeutig sind, dass wohl nichts anderes rauskommen sollte.
Zuerst Entoloma araneosum, Silberfaseriger Rötling
Und Entoloma incarnatofuscescens, Lilagrauer Nabelrötling
Und zuguterletzt von gestern ein Erstfund für mich, der mich besonders gefreut hat.
Schon auf dem Forstweg zurück zum Auto fielen in einiger Entfernung kräftige weiße Schwammerl im Buchenlaub auf.
Erst rechnete ich mit einer erneuten Kollektion von Elfenbeinschnecklingen, wurde aber dann doch neugierig undd ging nochmal die 10m in den Wald hinein.
Schnell entpuppten sich die Schwammerl als kräftige weiße Ritterlinge ohne die so typische graue Scheibe des T. lascivum, der in dem Habitat zu erwarten wäre..
Kein auffälliger Geruch. Kein Problem, der kommt schon noch, war mein Gedanke.
Tricholoma album kann also doch auch mit Buchen, dachte ich.
Eigentlich nur deshalb wollte ich ein Foto machen und die Schwammerl mitnehmen.
Zum fotografieren am Standort schon zu dunkel verfrachtete ich die Teile an eine hellere Stelle.
Beim Trapieren fiel dann auf, dass die Fruchtkörper an allen berührten Teilen fast chromgelb anliefen.
Tricholoma sulphurescens, der Gilbende oder Salzige Ritterling!
Im Nachhinein fällt auf, dass T. sulphurescens eindeutig weißer ist als die Stinker und auch im Habitus kräftiger als T. album.
Der Geruch durchaus angenehm, etwas süßlich sogar.
Das hier ist etwas zu dunkel geraten.
Man sieht aber trotzdem, dass die Verfärbung am Stiel am stärksten ist.
Das Gelb ist sehr ähnlich der Verfärbung der Karbolegerlinge.
So...jetzt reichts.
An liabn Gruaß,
Werner