Oberfranken - ein mir fremdes Gebiet

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 7.781 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rhinopithecus.

  • Servus zusammen,


    was ich zuerst loswerden muss: Dieser Herbst hat mich ganz schön frustriert. Aber von Anfang an.


    Ich bin im letzten Jahr aus der Nähe von Regensburg nach Bayreuth gezogen. "Daheim" kannte ich natürlich alle Plätze und habe auch immer wieder respektable Mengen an wunderschönen Schwammerln gefunden. Daher wollte ich in meiner neuen Heimat auch mal suchen gehen. Nur: ich finde hier *nichts*! Die Wälder sind komplett ungewohnt, nicht mehr meine geliebten oberpfälzer Mischwälder, sondern nährstoffarme Kiefernwälder dominieren hier. Und während ich auf einem Heimatbesuch wieder Körbeweise Steinpilze, Rotkappen, Maronen etc. finden konnte, war meine Ausbeute in Oberfranken ein paar Tage später mehr als mager.


    Was ist das Problem? Gibt es in Oberfranken keine Pilze (das bezweifle ich)? Bin ich akut blind geworden? Oder hatte ich einfach nur Pech?


    Für Vorschläge bin ich natürlich sehr dankbar, eventuell kann mir wer eine ungefähre Ecke zum Sammeln sagen (nach genauen Plätzen/Wäldern fragt man nicht, das ist ungeschriebener Pilz-Kodex :S). Wie gesagt, das Gebiet wäre alles rund um Bayreuth.



    Viele Grüße und frohes Sammeln,


    der gerade ziemlich verlorene LostOne.

  • Hallo und (welcome)mit uns, LostOne!.

    Ich bin zwar kein Oberfrankener, verbringe allerdings jährlich die ein oder andere Woche im Fichtelgebirge.

    Vorrangig in der Gegend um Weißenstadt und Vordorfermühle.

    Von Bayreuth nach Weißenstadt sind es übrigens gerade einmal 40 km.


    Wir sammeln in den Wäldern des Fichtelgebirges seit Jahren Pilze und wurden noch nie enttäuscht!

    Unsere beliebtesten Sammelgebiete sind das Zeitelmoos bei Wunsiedel, der Vordorfer Forst, das Gebiet rund um den Waldstein und die Wälder beim Fichtelsee.

    Vor zwei Wochen waren wir erst wieder in der Region und haben soviele Speisepilze gefunden wie seit langem nicht mehr.

    Vor allem Rotkappen gab es in solchen Mengen, wie ich es noch nie gesehen habe.

    Da ich in diesem Jahr keine Bilder gemacht habe, zeige ich Dir im folgenden drei Sammelkörbe aus dem Fichtelgebirge von 2018/19.





    Ich möchte Dich nicht neidisch machen, sondern lediglich anregen, Dir diese Gegend einmal vorzunehmen.

    Soweit weg von Dir ist es ja nicht.


    Viel Spaß in den neuen Gebieten,

    Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo LostOne,


    ich nehme das mal zum Anlass mir endlich einen Account zuzulegen. Mir geht's andersrum: wohne seit vielen Jahren in Bayreuth, beschäftige mich aber erst seit letztem Herbst mit Pilzen.


    Momentan sieht es hier in der näheren Umgebung in der Tat ziemlich mau aus (erst zu trocken, dann wohl zu kalt), aber das ist nicht immer so. Letztes Jahr um diese Zeit gab es auch in den Kiefernwäldern ganz gute Mengen an Maronen. Dieses Jahr im Sommer waren die Parks voller Netzhexen. Wenn man sich ein bisschen umschaut findet man auch in den Kiefernwäldern immer wieder Abschnitte mit Misch- oder Fichtenwald – da habe ich Anfang September schon ganz ordentlich Steinpilze, Goldröhrlinge, Fichtenreizker und Flockis gefunden. Den Heinersreuther Forst kann man auf jeden Fall mal probieren. Mit dem Auto wohl am besten von Oberwaiz aus der Schotterstraße zur "Waldhütte" folgen – da kann man mitten im Wald legal gut parken und am Wochenende mit etwas Glück nachher sogar noch einkehren. Wenn man halbwegs fit ist, ist das auch mit dem Rad zu machen. Ansonsten einfach mal auf GoogleMaps die Satellitenbilder einschalten: Die aktuellen Bilder für das Bayreuther Umland sind offensichtlich Anfang Herbst gemacht worden, da kann man die Laubwälder ganz gut erahnen.


    Wenn du hinreichend mobil bist würde ich dir aber auch unbedingt mal das Fichtelgebirge an's Herz legen. Anfang Septemer muss es da die Steinpilze wohl kiloweise gegeben haben. Oder mal in Gegenrichtung in die Fränkische Schweiz runter, da sind die Laubwaldanteile erheblich größer?


    Ich habe aber den Eindruck, dass es auch vor Ort langsam wieder etwas besser wird: In der Stadt trauen sich die Champignons und Kahlen Kremplinge wieder hervor, in den Wäldern lassen sich die Täublinge wieder blicken, Schwefelköpfe und Knollenblätterpilze sind allgegenwärtig. Das sah vor zwei Wochen noch anders aus. Leider (noch?) keine Spur von Maronen, aber am Sonntag habe ich immerhin einen großen Steinpilz, Semmelstoppelpilze und ein paar Pfefferröhrlinge gefunden. Ganz aktuell kann man auf den fetteren Wiesen auch mal die Augen nach Schopftintlingen offen halten.


    Hoffe das hilft ein wenig.


    Beste Grüße,

    Rhinopithecus

  • Rhinopithecus = Stumpfnasenaffe.

    Seltsamer, aber lustiger Nick!:) Wie kommt man darauf?


    Das Fichtelgebirge hatte ich ja auch schon empfohlen, die Wälder sind noch +/- verschont vom Borkenkäfer und enorm pilzreich.

    Und die Fränkische Schweiz ist natürlich auch pilztechnisch gesehen spannend, da hat es vielerorten Kalk und interessante Arten.

    Da lohnt es sich, bereits im Frühjahr auf Morcheljagd zu gehen.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Danke für deinen tollen Bericht! Lg

  • Vielen Dank für die tolle Hilfe! Scheint so, als hätte ich bisher einfach nur Pech gehabt.. aber naja, ich probiers weiter und hoffe eventuell auf einen guten Saisonabschluss oder die nächste Saison.

  • Hallo nochmal,


    mein Beitrag von letzter Woche hatte sich leider sebstzerstört. Aktuell sieht's gar nicht so schlecht aus, wenn man sich von den trockeneren, blaubeerreichen Kiefernwäldern fernhält. Die Röhrlinge sind zurück, wenn man nur die richtigen Ecken findet: Birkenröhrlinge, Steinpilze, sogar Maronen. Trompetenpfifferlinge gibt es lokal auch in größeren Mengen.


    Grüße, Rhi

  • Hallo nochmal,


    mein Beitrag von letzter Woche hatte sich leider sebstzerstört. Aktuell sieht's gar nicht so schlecht aus, wenn man sich von den trockeneren, blaubeerreichen Kiefernwäldern fernhält. Die Röhrlinge sind zurück, wenn man nur die richtigen Ecken findet: Birkenröhrlinge, Steinpilze, sogar Maronen. Trompetenpfifferlinge gibt es lokal auch in größeren Mengen.


    Grüße, Rhi

    Super! Freut mich fuer euch!