APR-Exkursion Elsbergsiepen 12.10.2020 Teil 1

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.476 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Clavaria.

  • Hallo zusammen,


    am letzten Tag des Hilchenbachwochenendes, also am Montag, ging es noch zu einer relativ kurzen Exkursion nach Krombach in den Elsbergsiepen. Dort erwartete uns eine regelrechte Pilzschwemme, entsprechend gibt es auch hier wieder zwei Teilbeiträge.


    1. Rhytisma acerinum ex Acer platanoides


    2. Eine Melanoleuca mit Sporen von (7.9-9.3) µm x (4.4-5.3) µm, Q=1.6-1.9 bzw. (8.4+-0.5) µm x (4.9+-0.3) µm, Q=1.7+0.1. Das Fleisch war im Schnitt weiß, rötete aber nach längerer Zeit. Mit Guajak gab es nur eine langsame Blaufärbung (wenn man da mal die üblichen 8-Sekunden von den Russulas als Bezug nimmt). So richtig will da mit Gröger nichts passen, aber wen wundert das schon in dieser Gattung...

    Lamelle

    Huthaut

    Lamelle: Cheilozystiden

    Sporen in Wasser

    Sporen in Melzer


    3. Eine Lepiota um die sich Jan-Arne kümmert.


    4. Leratiomyces squamosus var. squamosus

    Huthaut

    Lamelle

    Sporen in KOH


    5. Pholiotina arrhenii mit Sporen von (6.5-7.9) µm x (3.1-3.7) µm, Q=2.0-2.5 bzw. (7.5+-0.4) µm x (3.4+-0.2) µm, Q=2.2+-0.1

    Lamelle

    Huthaut

    Sporen in KOH


    6. Cordyceps militaris


    7. Triphragmium ulmariae ex Filipendula ulmaria


    8. Um diesen Becher auf Pappel kümmert sich ein anderer Pilzfreund


    9. Clitocybe houghtonii mit Tomatengeruch


    10. Inocybe geophylla

    Huthaut

    Lamelle

    Stiel


    11. Lepiota grangei mit Sporen von (10.3-12.3) µm x (3.1-4.4) µm, Q=2.6-3.6 bzw. (11.5+-0.5) µm x (3.8+-0.4) µm, Q=3.0+-0.3

    Sporen in Wasser

    Sporen in Melzer

    Huthaut

    Lamelle


    Björn

  • Hallo Björn


    Zu der Melanoleuca: Das Exemplar links hat einen auffallend kurzen Stiel, der aufgeschnittene FK eher einen normal langen Stiel.

    Hast du die anderen FK angeschaut? Wenn die öfter einen kurzen Stiel haben, würde M. brevipes recht gut passen, auch Zystiden und Sporen.


    Mit langem Stiel (im Mittel länger als der Hut breit) und diesen Zystiden wird es dann schon schwieriger.

    Am ehesten noch G. grammopodia, aber auf dem Bild wirkt der Stiel nur faserig und nicht nicht rillig-gestreift.

    Wenn der Stiel nur faserig ist, kommen laut FN nur noch M. excissa und M. schumacheri in Frage, aber die sind nie so intensiv braun gefärbt.


    Aber eben... bei dieser Gattung bleibt man halt oft im Ungewissen.


    Gruss Raphael

  • boccaccio

    Hat den Titel des Themas von „APR-Exkursion Elsbergsiepen 12.10.2020“ zu „APR-Exkursion Elsbergsiepen 12.10.2020 Teil 1“ geändert.
  • Hallo Raphael,


    die Kurzstieligkeit ist uns im Feld auch aufgefallen. Den Fruchtkörper, den ich mitgenommen habe, ist auf dem Foto gar nicht zu sehen. Der war aber auch deutlich kleiner als die anderen. Jan-Arne hat da aber auch was mitgenommen und kann vielleicht auch zur Erleuchtung beitragen.


    Björn

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich kam tatsächlich mit Kombination der Merkmale bei Melanoleuca brevipes raus, wobei es selbstverständlich neben anderen Dingen witzlos ist, Arten nach Stiellänge zu schlüsseln, wenn die Funde einer einzigen Kollektion schon so stark variieren. Dieser Bestimmungsschritt zeigt wohl im Kleinen das Gattungsproblem an sich.


    Bei Melanoleuca-Bestimmungen fahre ich aber tatsächlich die Taktik, sie nach bestem Wissen und Gewissen zu bestimmen, anstatt sie unbestimmt zu lassen. Wenn sie irgendwann bestimmbar sein sollten, weiß man, dass alle Altbestimmungen ohnehin mit Vorsicht zu genießen sind. Und so kann man zumindest einige der Merkmale der benamsten Pilze rekonstruieren bzw. erfährt etwas über die Verbreitung der Gattung allgemein.


    Die Lepiota war Lepiota pseudolilacea.


    Beste Grüße

    Jan-Arne


    Im Forum gibt es keine Verzehrfreigaben, nur Hilfestellungen zu eigenständigen Vergleichen!


    Meine Homepage mit Kurzportraits von Pilzen und Tieren: fungaundfauna

  • Bei Melanoleuca-Bestimmungen fahre ich aber tatsächlich die Taktik, sie nach bestem Wissen und Gewissen zu bestimmen, anstatt sie unbestimmt zu lassen. Wenn sie irgendwann bestimmbar sein sollten, weiß man, dass alle Altbestimmungen ohnehin mit Vorsicht zu genießen sind. Und so kann man zumindest einige der Merkmale der benamsten Pilze rekonstruieren bzw. erfährt etwas über die Verbreitung der Gattung allgemein.

    Ja genau, so mache ich es auch. Von den meisten Kollektionen lege ich ein Herbar an, in der Hoffnung dass irgendwann eine Monographie erscheint.

    Könnte eines Tages sehr spannend sein, die alle nochmal zu untersuchen.


    Lg, Raphael