5.Maiengrün Rundgang

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.260 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Adi Meyer.

  • Guten Tag

    Auf der Suche nach neuen Pilzen für meine Fotosammlung habe ich gestern im gleichen Maiengrünwaldteil erneut diverse fotogene Pilze entdeckt. Hier meine Ausbeute. Zum Teil bin ich mir, wie immer, nicht ganz sicher bei den Bestimmungen, aber "Übung macht den Meister", jedes mal sind die Bestimmungsversuche wieder eine schöne Herausforderung!

    Besten Dank für Eure Hinweise oder Bestätigungen

    Gruss aus der Corona Schweiz


    Adrian


    1) Kammkoralle Clavulina coralloides

    2) Zungenkernkeule, ich denke es ist nicht nur einfach eine Holzkeule, der Pilz hat eine auffällige Maserung und war etwa 5-6cm lang und ganz alleine auf dem Waldboden


    3) Schöner junger Parasol

    4) Da bin ich mir unsicher, eventuell 2 kleine Gift-Schirmlinge, sie waren recht klein und hatten einen weissen Stiel ohne sichtbaren Ring

    5) Stinkmorchel Hexenei, da hätte ich noch eine Frage dazu. Dieses Hexen-Ei hat sich sein fast 3. Wochen noch nicht geöffnet, kann dies Temperatur abhängig sein? Manche Eier hatten sich in der Vergangenheit schneller geöffnet!

    6) Rehbrauner Dachpilz ein recht grosses Exemplar an einem Baumstumpf

    7) Bitterer Saftporling Amaropostia stiptica, hier bin ich mir auch unsicher, er überwucherte einen grossen alten liegenden Stamm


    8) Gurkenschnitzling er roch aber nicht recht nach Gurke

    9) Eiszitterpilze


    10) Da habe ich nichts passendes dazu gefunden, es waren recht viele Pilze von jung bis alt, mit auffälliger "Wurzel"


    11) Bei diesem flachen recht grossen Baumstrunkpilz habe ich auch keine guten Ideen


  • GriasDi Adrian,

    wenn Du bei Nr.3 nicht M. procera s.str. meinst, geh ich mit.

    Bei Nr.7 müsste man wissen ob Laub- oder Nadelholz. War er denn eher trametenzäh oder sicher ein Saftporling? An Oligoporus stipticus glaub ich nicht. Die hab ich noch nie mit so vielen dünnen trametenartigen Fruchtkörpern gesehen. Leider sieht und weiß man zu wenig über Poren und Fruchtkörpergröße.

    Nr.10 ist bestimmt Gymnopus peronatus.

    Bei Nr. 11 könnt ich mir Physisporinus vitreus vorstellen, aber da sind auch keine Informationen da und das Foto zu wenig aussagekräftig.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Guten Tag Werner

    Nr. 7 war sehr zäh, aber weich und formbar, etwa wie Gummi, ich konnte mit den Fingern kaum ein Stück abreissen. Er roch auch eher unangenehm. Ich fand keine Guttationstropfen, welche man doch bei Saftporlingen finden könnte. Die Pilzüberwucherung des sehr alten vermodernden Baumstammstückes, ich denke es war eher ein Laubbaumstück, weil in der Gegend vor allem Mischwald vorherrscht, eventuell Buche. Ich werde den Pilz heute nochmals untersuchen.

    Bei Nr. 3 bin ich mir anhand des genatterten Stieles eigentlich zu 100% sicher, dass es ein normaler

    Macrolepiota procera ist, was genau bedeutet dein Zusatz zu M. procera ..." s.str." , ich habe dazu nichts Abschliessendes gefunden, es muss eine Bezeichnung einer Unterart sein , oder?

    Besten Dank , wie immer schätze ich deine tollen Hinweise sehr!


    Gruss von

    Adrian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Adrian!


    Einige der Pilze sind als Anfragen auch im Nachbarforum aufgetaucht, kann das sein?
    In dem Fall: Siehe meine Einschätzungen dort.

    Das Kürzel "s.str." steht für "sensu stricto" = "im strengen Sinne".
    Das meint, es ist ganz exakt und genau die beschriebene Art. Was man eben meistens dann dazu schreibt, wenn man hinter einem Namen eher eine Gruppe von mehreren, teils schwer trennbaren und / oder strittigen Arten vermutet. Will man dann auf eine konkrete Art aus dieser Gruppe hinweisen, dann würde man "s.str." hinten an den Namen setzen. Würde man die Zuordnung weiter fassen, und ausdrücken wollen, daß man "irgendeine Art aus dieser Gruppe" meint, dann schreibt man hinten dran ein "s.l." oder "s.lat." = "sensu lato" = "im weiteren Sinne".
    Beim "Parasol" ist es eben auch so, daß man damit eine ganz konkrete, relativ eng gefasste Art meinen kann (Macrolepiota procera s.str.), oder man kann auch diverse unter dem Taxon teils als Formen (teils aber auch als eigene Arten) beschriebene Taxa zusammenfassen (zB. Macrolepiota permixta, Macrolepiota fuliginosa usw.). Schreibt man dann "Macrolepiota procera s.l." sind diese Formen / Varietäten / nahe verwandten Arten mit eingeschlossen.

    Dein Fund oben ist aber auch nicht "Macrolepiota procera s.l.", sondern gehört in eine andere Gattung, nämlich Chlorophyllum (Safranschirmlinge).



    LG; Pablo.


  • Dein Fund oben ist aber auch nicht "Macrolepiota procera s.l.", sondern gehört in eine andere Gattung, nämlich Chlorophyllum (Safranschirmlinge).

    GriasDi Pablo,

    ich denke schon, dass das eine Macrolepiota ist. Aber nur Hut von oben ohne Zusatzangaben...

    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Werner!


    Recht hast du. :thumbup:
    Die Stielnatterung ist bei Pilz 3 ja gut zu sehen. Da war ich wohl gedanklich verrutscht und schon bei den Safranschirmlingen unter 4).



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo und Werner

    Jetzt bin ich bei Nr. 4 etwas verwirrt!

    Findest ihr wirklich, dass Nr. 4 ein Safran Schirmling ist? Diese sind doch im Stiel auch etwas brauner und die Hüte sind mehr bräunlich! Ich dachte weil die Pilze recht klein waren und die Hüte sehr hell waren mit den braunen Schuppen, könnten es nicht eher Gift-Riesenschirmlinge also Chlorophyllum venenata sein!


    Gruss

    Adrian

  • Hallo Pablo und Werner


    Habe noch einige Tage später weitere neue Fotos von Nr.4 , den kleinen Schirmlingen und von Nr. 7, den vermeintlichen Bitteren Saftporlingen gemacht. Vielleicht kann man so mehr Informationen zur Bestimmung erhalten.


    Besten Dank für weitere Hinweise

    Gruss

    Adrian


    Hier die Bilder:

    Nr.4

    Nr. 7

    Bei den neuen Fotos sieht man Schleimtropfen, den Totholzstamm ist so stark vermodert, da habe ich keine Chance die Baumart zuerkennen, rundherum hat es jedoch mehr Laubbäume

  • GriasDi Adrian,

    die Nr.4 ist wohl eine Lepiota. Mehr trau ich mich da ned sagen. Vllt kann den zuehli makroskopisch eingrenzen.

    Die Porlinge würd ich von der Weite am ehesten für Trametes pubescens halten.

    An liabn Gruaß,

    Werner

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Hoppla... Also nein, auf den zweiten (bzw. dritten) Blick ist das natürlich kein Safranschirmling. :thumbup:

    Die verfärbung ist aber schon markant, für einen Schirmling (Lepiota) würde ich es aber auch nicht halten.
    Darum neue Idee: Können wir da >Leucoagaricus americanus< draus machen? Wächst normalerweise etwas büschelig, muss aber wohl nicht.


    Der weiße, weiche Porling erscheint mir oberseits viel zu haarig für Trametes pubescens. Die ist ja (auch jung) nur filzig, aber eben nicht behaart. Die groben Poren wären auch etwas komisch. Also wenn das nicht Climacocystis borealis wäre, dann doch eher ein Saftporling (Postia s.l.). Das müsste man echt mikroskopieren, fürchte ich.



    LG; Pablo.

  • Guten Tag

    Climacocystis borealis ist wahrscheinlich wirklich eine gute Idee. Vor 2 Jahren im September und Oktober habe ich unweit davon (etwa 100m) im gleichen Waldteil die unten abgebildeten Porlinge fotografiert, welche ebenfalls als Climacocystis borealis bestimmt wurden. Die anfängliche Gelbfärbung und der zu Beginn wulstige Rand dieser Pilze haben mich nicht auf diese Idee gebracht.

    September 2018

    gleicher Pilz im Oktober 2018, fast weiss und die Ränder sind flacher fast spitz

    Dieses Pilzstadium lässt sich doch recht gut mit den Bildern von 2020 vergleichen (siehe oben).


    Besten Dank an Werner und Pablo für Eure stets lehrreichen Hinweise


    Gruss


    Adrian