Wanderung im Regen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.950 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Craterelle.

  • Gestern zog es mich mal wieder in meine Lieblingswälder, auf eine lange, lange Tour durch für Brandenburger Verhältnisse relativ vielfältige Biotope.


    Ziemlich zu Anfang, als es noch nicht so stark regnete, erfreuten mich diese hier mit rötlichen Tönen in der Innenseite, die ich für Eselsohren halte:

    (das Bild ist leider nicht so sehr scharf, sie standen ziemlich dunkel)


    In den buchendominierten Gebieten kam eine Schleierlingsart häufig vor. Ich habe ja herzlich wenig Ahnung von denen und keine Makrochemie, insofern ist fraglich, ob sie einen Namen bekommen werden, aber vielleicht geht es bis zur Sektion? Nicht schleimig, kein auffälliger Geruch.



    Dann verstärkte sich der Regen, so dass sowohl der Bär als auch die Kamera im Rucksack verschwanden. Zu gucken gab es viel, Zwergerlfeuer, Korallen, eine einzelne Lorchel, Unmengen Ockertäublinge, Fliegenpilze und gelbe Knollenblätterpilze, Perlpilze und Panther eher vereinzelt und Röhrlinge fast gar nicht außer einige Filzröhrlinge, von denen ich die ganz jungen, ganz festen gern mitnehme (ohne sie näher zu bestimmen). Die Nebelkappen starten jetzt auch durch, ebenso wie wollige Milchlinge, und ein einsamer, aber wunderhübscher violetter Rötelritterling fand sich auch. Die drei häufigen Schwefelkopfarten waren ebenfalls anzutreffen, und die rauchblättrigen zwar an wenigen Stellen, aber doch so viele, dass mein Korb nicht ganz leer blieb.


    Gefreut habe ich mich auch über die Anistrichterlinge, die ich länger nicht mehr gefunden habe und nun mal separat probieren will. Und noch mehr über die Grünspanträuschlinge, die ich erst seit Christophs (Tricholompsis) Schwärmerei davon überhaupt sammle. In meinem Korb sah es dann ziemlich bunt aus und die Anistrichterlinge dufteten mit den Knoblauchschwindlingen um die Wette. Merkwürdige Kombination...



    Als ich die offeneren Flächen mit vereinzelten Kiefern erreichte, konnte ich noch feststellen, dass es bei den Butterpilzen einen neuen Schub gibt, aber in dem Bereich ließen sich keine Reizker blicken, und bei nochmals stärkerem Regen wurde es mir dort zu ungemütlich, um noch weiterzulaufen.


    Zwei Porlinge einer Art, die ich vorher noch nie bewusst gesehen habe, nahm ich auch noch mit. Extrem fest und zäh, der jüngere gelbbraun, der ältere eher braun, mit feinen Poren und schwarzem Fuß. Könnte das der löwengelbe Stielporling sein, bei dem ich gerade kürzlich in Hans' Rätsel danebenlag?



    Vielen Dank fürs Mitkommen, ich teile mal Handtücher aus :gzwinkern:


    LG, Craterelle

  • Hallo Cratie,

    das sieht doch ganz appetitlich aus in deinem Körbchen. Die Grauen Schwefelköpfe gab es hier noch nicht in diesem Jahr. Hoffentlich bist du nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs gewesen. Mich haben sie mal angesehen, wie eine potenzielle Kindermörderin, weil ich neben bunten Pilzen (und sogar roten!) zwei kleine Kinder im Schlepptau hatte.

    Auf die Soloverkostung der Anistrichterlinge bin ich gespannt. Im Mischgericht find ich ihn gut. Den Löwengelben hatte ich erst einmal beim Pilzkurs und er sah genauso gammelig aus wie deiner==Gnolm7. Da weiß sicher jemand besser Bescheid.

    Die verflixten Schleierlinge. Cortinarius anomalus ist ein Chamäleon, was so ähnlich daherkommt==Gnolm22. Aber Gewissheit, nee. Da bin ich die Falsche. Aber wenn du eine Putzhilfe gefunden hast, würde ich mir die gern ausleihen.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


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  • Ahoj,


    für den Porling würde ich den hier vorschlagen:

    Polyporus badius...


    LG

    Peter

    Link zu Pilzlehrwanderungen: Pilzschule Rhein-Main

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Ok, ok,


    ich habe verloren.


    Der Löwengelbe erscheint mir doch wahrscheinlicher.

    Maaaal wieder schön zu sehen, wie ein Einzelbild in die Irre führen kann...

    ...oder war's doch ein anderere Einfluß?...


    Besos

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  • GriasDi Craterelle,

    mit dem Eselsohr solltest Du richtig liegen.

    Der Cortinarius schaut sehr nach C. torvus aus, Buche würde auch passen. Ältere Semester riechen stark nach Birnenkompott oder Obstler.

    P. varius ist klar.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • der Vorschlag von Werner mit C. torvus passt perfekt, so finde ich sie bei mir auch

    Entferntstehende Lamellen, deutlich abgesetzte Ringzone und etwas blau im Stielfleisch bei frischen/jungen Exemplaren
    Der beschriebene Wohlgeruch ist für mich normalerweise kaum wahrnehmbar, deshalb kann ich mich mit dem deutschen Namen "Wohlriechender Gürtelfuss" nicht richtig anfreunden

    Gruss

    Uwe