Gestern zog es mich mal wieder in meine Lieblingswälder, auf eine lange, lange Tour durch für Brandenburger Verhältnisse relativ vielfältige Biotope.
Ziemlich zu Anfang, als es noch nicht so stark regnete, erfreuten mich diese hier mit rötlichen Tönen in der Innenseite, die ich für Eselsohren halte:
(das Bild ist leider nicht so sehr scharf, sie standen ziemlich dunkel)
In den buchendominierten Gebieten kam eine Schleierlingsart häufig vor. Ich habe ja herzlich wenig Ahnung von denen und keine Makrochemie, insofern ist fraglich, ob sie einen Namen bekommen werden, aber vielleicht geht es bis zur Sektion? Nicht schleimig, kein auffälliger Geruch.
Dann verstärkte sich der Regen, so dass sowohl der Bär als auch die Kamera im Rucksack verschwanden. Zu gucken gab es viel, Zwergerlfeuer, Korallen, eine einzelne Lorchel, Unmengen Ockertäublinge, Fliegenpilze und gelbe Knollenblätterpilze, Perlpilze und Panther eher vereinzelt und Röhrlinge fast gar nicht außer einige Filzröhrlinge, von denen ich die ganz jungen, ganz festen gern mitnehme (ohne sie näher zu bestimmen). Die Nebelkappen starten jetzt auch durch, ebenso wie wollige Milchlinge, und ein einsamer, aber wunderhübscher violetter Rötelritterling fand sich auch. Die drei häufigen Schwefelkopfarten waren ebenfalls anzutreffen, und die rauchblättrigen zwar an wenigen Stellen, aber doch so viele, dass mein Korb nicht ganz leer blieb.
Gefreut habe ich mich auch über die Anistrichterlinge, die ich länger nicht mehr gefunden habe und nun mal separat probieren will. Und noch mehr über die Grünspanträuschlinge, die ich erst seit Christophs (Tricholompsis) Schwärmerei davon überhaupt sammle. In meinem Korb sah es dann ziemlich bunt aus und die Anistrichterlinge dufteten mit den Knoblauchschwindlingen um die Wette. Merkwürdige Kombination...
Als ich die offeneren Flächen mit vereinzelten Kiefern erreichte, konnte ich noch feststellen, dass es bei den Butterpilzen einen neuen Schub gibt, aber in dem Bereich ließen sich keine Reizker blicken, und bei nochmals stärkerem Regen wurde es mir dort zu ungemütlich, um noch weiterzulaufen.
Zwei Porlinge einer Art, die ich vorher noch nie bewusst gesehen habe, nahm ich auch noch mit. Extrem fest und zäh, der jüngere gelbbraun, der ältere eher braun, mit feinen Poren und schwarzem Fuß. Könnte das der löwengelbe Stielporling sein, bei dem ich gerade kürzlich in Hans' Rätsel danebenlag?
Vielen Dank fürs Mitkommen, ich teile mal Handtücher aus
LG, Craterelle