Champignons in einem Neuköllner Friedhof?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.938 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Servus Thomas,

    du kannst deine Bilder ganz einfach mit der Uploadfunktion direkt ins Forum laden (Anhangklammer unten, hochladen, Auswahl bestätigen), dann ist es einfacher, sie anzuschauen.

    Nun zu deinem Pilz: riecht er denn nach Anis? Ich vermute nicht, da ich keine gilbenden Flecken auf den Fruchtkörpern sehen kann.

    Und ein ganz wichtiges Merkmal, die Stielbasis, hast du weggeschnitten. Die würde wohl chromgelbe Farben zeigen. Vergleich deinen Fund mal mit dem Karbolegerling agaricus xanthodermus.


    Viele Grüße und willkommen im Forum

    Ahemi

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    auf jeden Fall Champis und aufgrund von Schwermetallbelastung und "neuen" eingewanderten, giftigen Champiarten (sie können z.B. sehr leicht mit dem Wiesenchampi verwechselt werden), die sich in Deutschland ausbreiten geben zumindest die ostsächsischen PSV keine Champis mehr zum Verzehr frei.


    l.g.

    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hi Ahemi, danke und sorry, bin neu. Das Foto soll jetzt hier erschienen.

    Eigentlich ist ein Geruch von Anis/Marzipan zu erkennen besonders beim Nasswerden. Der Hut färbt sich hellgelb beim Schnitt (aber nur mit den jüngeren Exemplaren), die Stielbasis färbt sich leicht braun/rot, allerdings definitiv nicht chromgelb.

    Wir haben einige von den gebraten da wir gelesen haben, dass die Karbolegerlinge schlimmer beim Kochen riechen -- aber die haben ganz normal gerochen. Habe sogar ein klitzekleines Stück verkostet, war wie ein Champignon aus der Supermarkt aber noch starker...

  • Zitat von Stefan

    "neuen" eingewanderten, giftigen Champiarten (sie können z.B. sehr leicht mit dem Wiesenchampi verwechselt werden), die sich in Deutschland ausbreiten


    Was sollen denn diese eingewanderten Pilze sein? Ist das nicht einfach der Karbolegerling?

    So wie ich verstanden habe, lassen sich alle giftigen Egerlinge am Geruch erkennen?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Stefan

    "neuen" eingewanderten, giftigen Champiarten (sie können z.B. sehr leicht mit dem Wiesenchampi verwechselt werden), die sich in Deutschland ausbreiten


    Was sollen denn diese eingewanderten Pilze sein? Ist das nicht einfach der Karbolegerling?

    So wie ich verstanden habe, lassen sich alle giftigen Egerlinge am Geruch erkennen?

    Lesen bildet. ;)


    Achtung Pilzberater (und Sammler)! Stielbasisregel bei Egerlingen gilt bei uns nicht mehr zu 100%

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Servus Huldiho,


    er wär schön, wenn’s so einfach wär. Dann bräuchten wir dieses Forum nicht, und jeder könnte mit seiner App in den Wald. Ist es aber nicht. Zum einen ist der Karbolgeruch nicht immer deutlich wahrnehmbar, zum anderen gibt es eben diese neuen Einwanderer. Schau mal bei agaricus pseudopratensis. Und dann ist da noch die Sache mit den teilweise extrem hohen Cadmiumgehalten. Da kannst du dir u.U. mit 20 g Frischpilzen schon mehr als die maximale Wochendosis abholen. Cadmium reichert sich im Körper an, mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren. Und Champis sind nicht das einzige belastete Lebensmittel. Daher keine Verzehrfreigabe von Champis bei der Pilzberatung mehr.


    Viele Grüße

    Ahemi

  • Hallo ThomasNK,

    mit ein paar Sachen komme ich bei deiner Anfrage nicht klar:

    1) sehe ich auf deinem Bild mindestens einen unerkennbaren Pilz, der keine rosa Lamellen hat und infolgedessen kein Champignon ist. Da er weiße Lamellen hat, könnte es alles mögliche sein (ich schreibe jetzt mal bewusst keinen Artnamen hin). Wieviele andere dieser weißlamelligen Pilze gab es noch?

    2) bei etlichen deiner Pilze wurde die Stielbasis weggeschnitten oder der Stiel ganz entfernt. Bei all diesen Pilzen ist eine Beurteilung anhand des Fotos, ob es Karbolchampignons sind, unmöglich

    3) wenn du sagst: der Hut färbt sich hellgelb im Schnitt - das klingt nun aber gar nicht nach Champignon. Ich kenne keine Champignons, die sich hellgelb im Schnitt färben.

    4) wenn du sagst: "eigentlich" riecht er nach Anis oder Marzipan - was ist dann uneigentlich Sache? Wir sind hier auf deine wörtlichen Aussagen angewiesen, und das ist bei der Begutachtung eher schlecht

    5) du sagtest, du hast ein "klitzekleines Stück" schon verkostet (hoffentlich nicht von dem Weißlamelligen) - wozu dann überhaupt die Anfrage, wenn der Pilz doch schon im Bauch ist? Man isst doch nicht erst und fragt dann an, sondern umgekehrt. Oder hast du die Kostprobe restlos ausgespuckt?

    In Anbetracht von alledem kann ich nur abraten, diese Pilze zu essen (falls dies nicht doch schon geschehen ist, was ich nicht hoffe).

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    6 Mal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Oehrling, die Lamellen waren alle rosa/braunrosa, manche aber viel heller als andere. Da wir die Amanitas vom Geruch/Aussehen ausgeschlossen haben, dachte ich mich, ein winziges Stück konnte mich im schlectsten Fall nur zum Erbrechen bringen (was nicht passiert ist) aber ja, nicht die beste Pilzpraxis.

    Mit 'eigentlich' meinte ich wahrscheinlich 'doch'. Pardon my Deutsch.

    Tja, am Ende haben wir alles weggeschmissen wegen der Unsicherheit sowie der Schwermetallbelastungsgefahr. Ich bleibe bei den Schopftintlingen, die im selben Friedhof massenhaft wachsen ;)

  • Hallo Thomas,

    zu dieser Entscheidung sage ich nur :daumen:

    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!