Hallo zusammen
Gestern Mittag war gab es eine kleine Exkursion in einen nahegelegenen Mischwald auf Kalk.
Man stolpert richtiggehend über Pilze. Entsprechend schwierig war es, da die Spreu vom Weizen zu trennen.
Hier einige Funde:
1: Clitocybe amarescens
Nach Ludwig wäre es wohl die var. nitrophila, da geht es aber nur um eine Farbunterscheidung.
Wuchs in einer grossen Gruppe auf Pferdedung.
2: Hebeloma crustiliniforme (s.str.)
Unter einer Birke. Auffallend sind die gewundenen Cheilozystiden. Sporen kaum dextrinoid.
3: Gomphidius maculatus
Nichts besonderes, aber diese prächtigen Zystiden machen immer wieder Freude.
Er hielt sich streng an die Vorschriften, es gab eine einzelne Lärche und Goldröhrlinge in der Nähe.
4: Lyophyllum semitale
Eigentlich hatte ich im Feld Lyophyllum deliberatum erwartet, den habe ich letztes Jahr etwa 100 Meter entfernt gefunden, makroskopisch kaum zu unterscheiden.
Aber die Sporen sprechen eindeutig für L. semitale.
5: Phellodon niger confluens
Denke ich - oder? Ph. niger sollte eher einzelne FK bilden. Duplex-Struktur im Stiel deutlich, im Hut kaum.
Danke Pablo
6: Protostropharia luteonitens
Auf einer Viehweide, die wohl zeitweise von Pferden bewohnt ist. Aber nicht direkt auf Dung.
Die soll selten sein, aber ich habe sie diese Woche zweimal gefunden (das andere Mal auf Kuhdung). Wird vielleicht oft makroskopisch verwechselt.
Keine Chrysozystiden, keine Pleurozystiden, normale Kaulozystiden nur am Stielapex vorhanden.
7: Tricholoma rapipes
Da wäre ich froh wenn mir einer der Ritterlings-Experten nochmal drüber schauen könnte.
Die Art wurde ja vor nicht allzu langer Zeit umkombiniert, daher gibt es ausser FNE4 nur wenig verlässliche Literatur zur Bestätigung.
Es scheint aber alles zu passen (Farbe, glatter Hut, Geruch, Verfärbung im Stielfleisch, Sporengrösse, spindeliger Stiel).
Standort: Bei Fichten und Weisstannen, auf Kalk. Ein paar Laubbäume (Birken, Flaumeichen, Ahorn) gab es auch in einiger Entfernung.
Fotos in freier Wildbahn, etwas überbelichtet:
Fotos zu Hause, leider bei Kunstlicht. Jobbedingt bin ich selten bei Tageslicht zu Hause.
Hier sieht man gut, wie der Hut bei Berührung rötet:
Die FK sind schon etwas trocken, aber mit ein paar Tropfen Wasser konnte man sie motivieren, sich im Stiel noch etwas zu verfärben:
Sporen:
Viele Grüsse
Raphael