Mittagsausflug 20.10.2020

Es gibt 1 Antwort in diesem Thema, welches 1.698 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo zusammen


    Gestern Mittag war gab es eine kleine Exkursion in einen nahegelegenen Mischwald auf Kalk.

    Man stolpert richtiggehend über Pilze. Entsprechend schwierig war es, da die Spreu vom Weizen zu trennen.

    Hier einige Funde:


    1: Clitocybe amarescens

    Nach Ludwig wäre es wohl die var. nitrophila, da geht es aber nur um eine Farbunterscheidung.

    Wuchs in einer grossen Gruppe auf Pferdedung.


    2: Hebeloma crustiliniforme (s.str.)

    Unter einer Birke. Auffallend sind die gewundenen Cheilozystiden. Sporen kaum dextrinoid.


    3: Gomphidius maculatus

    Nichts besonderes, aber diese prächtigen Zystiden machen immer wieder Freude.

    Er hielt sich streng an die Vorschriften, es gab eine einzelne Lärche und Goldröhrlinge in der Nähe.


    4: Lyophyllum semitale

    Eigentlich hatte ich im Feld Lyophyllum deliberatum erwartet, den habe ich letztes Jahr etwa 100 Meter entfernt gefunden, makroskopisch kaum zu unterscheiden.

    Aber die Sporen sprechen eindeutig für L. semitale.


    5: Phellodon niger confluens

    Denke ich - oder? Ph. niger sollte eher einzelne FK bilden. Duplex-Struktur im Stiel deutlich, im Hut kaum.

    Danke Pablo :)


    6: Protostropharia luteonitens

    Auf einer Viehweide, die wohl zeitweise von Pferden bewohnt ist. Aber nicht direkt auf Dung.

    Die soll selten sein, aber ich habe sie diese Woche zweimal gefunden (das andere Mal auf Kuhdung). Wird vielleicht oft makroskopisch verwechselt.

    Keine Chrysozystiden, keine Pleurozystiden, normale Kaulozystiden nur am Stielapex vorhanden.


    7: Tricholoma rapipes

    Da wäre ich froh wenn mir einer der Ritterlings-Experten nochmal drüber schauen könnte.

    Die Art wurde ja vor nicht allzu langer Zeit umkombiniert, daher gibt es ausser FNE4 nur wenig verlässliche Literatur zur Bestätigung.

    Es scheint aber alles zu passen (Farbe, glatter Hut, Geruch, Verfärbung im Stielfleisch, Sporengrösse, spindeliger Stiel).

    Standort: Bei Fichten und Weisstannen, auf Kalk. Ein paar Laubbäume (Birken, Flaumeichen, Ahorn) gab es auch in einiger Entfernung.


    Viele Grüsse

    Raphael

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen, Raphael!


    Schöne Funde und Dokumentationen.

    Der Duftstacheling ist >Phellodon niger<. Ineinander verwachsene Fruchtkörper bilden alle Arten der Gattung (es sei denn, man würde Bankera zu Phellodon stellen); aber >confluens< hat zwar manchmal dunkelfleischige Formen, jedoch nie mit so satt blauschwarzem Fleisch im Schnitt und - wenn man dem Haibtus Beachtung schenkt - eher noch chaotischer in der Wuchsform.


    Tricholoma rapipes ist ausgerechnet eine Art, die ich nicht kenne. Deine Bestimmung erscheint mir allerdings durchaus plausibel.



    LG, Pablo.