Moin liebe Pilzfans,
jetzt hat es auch bei uns genug geregnet, um in meinem Garten endlich wieder Pilze sprieĂen zu lassen! Deshalb mĂśchte ich hier seit langem mal wieder eine Bestimmungsanfrage posten.
Bei einem Rundgang durch meinen Garten vorgestern fand ich, auf mehreren Plätzen auf der ganzen Wiese verteilt, diese netten Kleinen. Den ersten fand ich eher zufällig - er wuchs nah am Weg, und mit dem darĂźberscharrenden Gartenschlauch wurde der hĂźbsche FruchtkĂśrper direkt vor meine FĂźĂe expediert.
Daraufhin suchte - und fand - ich seine Artgenossen. Es gab kleine und grĂśĂere, und einen FK, der etwas anormal liegend mit langem Stiel gewachsen war. (siehe Bild Nr.1)
Heute habe ich nochmal einige Exemplare am Standort fotografiert, die schon grĂśĂer aufgeschirmt sind, und auch noch einen der GrĂśĂeren entnommen und ein Schnittbild gemacht.
Nach Buchrecherchen und meiner Beschreibung/Augenschein wage ich jetzt mal die Vermutung eines Weichritterlings (Melanoleuca spec.). Einige Merkmale passen, aber nicht alle. Makroskopisch am besten paĂte eigentlich FrĂźhlings-W., aber es ist ja Herbst!?!
Bei anderen Vermutungen (zB ein RĂźbling spec.) die ich noch hatte, paĂten wieder andere Merkmale nicht. (Kein hohler Stiel, nicht glänzender Hut, kein Rettichgeruch etc.)
Bitte um Bestimmungshilfe! Liege ich einigermaĂen richtig, oder ist das vĂślliger BlĂśdsinn?
Pilzbeschreibung (FruchtkĂśrper)
WUCHSORT: Naturnaher Garten im Wohngebiet.
WUCHSFORM: Einzelne FK in kl. GrĂźppchen.
WUCHSZEIT: Herbst
SUBSTRAT: Lehmiger Gartenboden, sehr bemoost.
GEHĂLZE IN DER NĂHE: versch. GehĂślze wie Kirsche/Wildkirsche, Fichte, Hasel.
HUTFORM (Dm, BESCHAFFENHEIT): Hutrand glatt, Dm zw. 2 und 6 cm, jung rundlich-kegelfÜrmig, dann gebuckelt, später ausbreitend etwas flacher, Buckel bleibt aber. Leicht radialfaserig, nicht glänzend.
HUTFARBE: Mitte braun, nach auĂen heller werdend, leicht radialfaserig, matt.
STIEL (LĂNGE, BESCHAFFENHEIT): 3-6cm, Dm 1-1,5cm, gefĂźllt, faserig, kein Ring.
STIELFARBE: WeiĂlich, teilw. bräunlich Ăźberhaucht, zur Basis hin leicht bräunlich.
STIELBASIS: rund, ganz leicht verdickt bzw. bei manchen jungen Exp. fast keulig, ohne Wurzeln, Knollen, Volva o.Ă.
ART UND BESCHAFFENHEIT DER FRUCHTSCHICHT: Lamellen, mitteldicht bis dicht, untermischt, Ansatz ausgebuchtet bis angeheftet, ganz feine Andeutung von Herablaufen.
ANSCHNITT: Hutfleisch hellbräunlich, Huthaut braun, Stiel weiĂ, Hut- und Stielfleisch verwachsen, faserig.
VERFĂRBUNG: Nach einigen Stunden keine, erst beim Eintrocknen gelblich-bräunlich.
SPORENPULVER: CrèmeweiĂ
GERUCH: Pilzig, vllt. leicht mehlig (Geruchsangaben ohne Gewähr!)
GESCHMACK: nicht getestet.
1.-3.: Die Funde am Standort:
1.
2.
3.
4.-7.: Die Funde (vorgestern) in Nahaufnahmen
4.
5.
6.
7.
8.: Schnitte durch 2 versch. FruchtkĂśrper
9. Sporenabwurf der beiden oben angeschnittenen Exemplare: crèmeweiĂ
10.-11.: Fund von heute, weiter aufgeschirmtes Exp.
10.
11.
12.: Das Exp. von heute im Anschnitt, mit dem gestrigen Sporenabdruck der anderen Exp.