Wiesenchampignon

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.642 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tricholomopsis.

  • Hallo,

    beschäftige mich erst seit Kurzem mit dem schönen Thema Pilze und habe diesen als Wiesenchampignon oder Wiesenegerling identifiziert. Kann aber falsch liegen. Wäre super, wenn mir jemand sagen könnte, ob ich richtig oder falsch liege. Die Pilze riechen angenehm. An einem größeren sind aber am Rand einige unscheinbare gelbliche Flecken. Vielen lieben Dank im voraus!

  • Hallo Flaschenmango,

    willkommen im Forum. Hier kannst du gewiss viel lernen.

    Zum Beispiel, dass Champignons gar nicht so einfach zu bestimmen sind.

    Darf ich fragen, wie du auf den Wiesenegerling gekommen bist?

    Weitere Kommentare werden gewiss folgen

    viele Grüße

    Alis

  • Hallo Alis,

    vielen Dank für die schnelle Rückmeldung. Wir haben alle Merkmale anhand einer Pilzbestimmungsseite (aus Google-Suche) gecheckt: Standort (am Wiesenrand unter einem Baum), Lamellenfarbe (rosa bis braun bei älteren Exemplaren), Manschette am Stiel auch die Art, wie Lamellen mit dem Hut zusammengewachsen sind, stimmte. Die Pilze sonderten keinen Tinten-/Karbolgeruch ab, sondern rochen angenehm. Ich merke schon - alles ziemlich laienhaft. Auch die Fotos, die abgebildet waren, stimmten in allen Punkten mit unserem Fund überein.


    Habe inzwischen einige Threads hier im Forum durchgelesen und die "gleichen" Pilze als Wiesenchampignon bzw. -egerling gefunden. Allerdings auch Erwähnung, dass es ein Karbolchampignon sein könnte. Der "gekrümmte" Fuss gibt mir etwas zu denken.


    Was ist dein Urteil?


    Beste Grüße

  • Mein Urteil? Ohne meinen Anwalt sage ich nichts...

    Nee, ich tue mich schwer damit. Aber das sind sicher keine Wiesenchampignons.

    Du hast schon einige wichtige Merkmale zusammen, aber eines nicht: Fleischverfärbung.

    Und ein gilben schließt Wiesenchampignons aus. Und für die Abgrenzung der Karbolegerlinge ist es wichtig, die Stielbasis anzuschneiden um zu sehen, ob dort eine deutliche chromgelbe Verfärbung zu sehen ist.

    Scheint bei dir ja nicht der Fall. Bei Geruch wär statt angenehm z. B. Anisartig ein Merkmal.

    Dann könnte man das mit dem Schiefknolligen Anisegerling vergleichen.

    Ansonsten verweise ich hier mal ausnahmsweise auf eine sonst eher unterschiedlich beurteilte Pilzseite:

    Wiesenchampignon, Maichampignon, Feldegerling, Wiesenegerling (AGARICUS CAMPESTRIS)

    soweit mal mein Beitrag dazu

    Alis

  • Vielen Dank für deinen Beitrag, Alis. Sehr interessant und facettenreich. Was mir gerade aufgefallen ist, als ich den Stil halbiert habe (längsseitig) - es riecht ganz, ganz leicht ähnlich einem Desinfektionsmittel. Anisartig riecht der Pilz ganz und gar nicht. Habe die Stilbasis angeschnitten - sie verfärbt sich leicht gelblich. Ansonsten lässt sich die Haut der Kappe leicht abziehen. Das Fleisch der Kappe und die Lamellen verfärben sich beim Anschneiden nicht.

  • An einem größeren sind aber am Rand einige unscheinbare gelbliche Flecken.

    Servus Flaschenmango,


    unscheinbar? Leuchtend chromgelb würde ich sagen. Alles, aber auch wirklich alles weist klar auf den Karbolegerling hin. Die chromgelbe Verfärbung am Hutrand, die sicher auch in der Stielbasis auffallen dürfte, die Hutform und auch die Huthaut mit dem glatten, mittleren, schwach bräunlichem Bereich mit den Radialrissen (Bild 2), auf Bild 3 noch deutlicher. Dann der deutliche Ring, der nicht wie beim Wiesenegerling abfällt/hinfällig ist und auch die Form der Stielbasis, die nicht verjüngt ist.


    Ob der Geruch angenehm ist, ist sehr subjektiv. Frisch riecht der Karbolegerling nach gar nichts. Das Tintenaroma entwickelt er erst beim längeren Liegen.


    Der gezeigte ist eindeutig ein Karbolegerling ;) - ergo giftig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • ... Die chromgelbe Verfärbung am Hutrand, die sicher auch in der Stielbasis auffallen dürfte, d

    Hallo Christoph,

    ich wäre auch am ehesten beim Karboli gewesen. Aber da meinte ich, man sollte mehr gilben selbst im abgebrochenen Stiel sehen. Nun, war nicht gerade scharf das Bild an der Stelle.

    In meiner Umgebung finde ich den eher kaum. Auf einem Friedhof im Schwabenland sah ich die diesen Herbst in großen Hexenringen.
    Sind Karbolis auf Kalk angewiesen?

    Gruß Alis

  • Servus Alis,


    die meisten Egerlinge bevorzugen basenreiche Böden, jedenfalls nördlich der Alpen. Ob aber Agaricus xanthodermus nur auf Kalk vorkommt? Da bin ich ein bisserl überfragt. Hier im oberbayerischen Kalk ist die Art recht häufig, im bodensauren Bayerischen Wald habe ich wiederum noch nie Karbolis gesehen. Kann also schon sein.


    Liebe Grüße,

    Christoph