Pilztour auf Birkenporlinge in Ramstein-Miesenbach und Schwedelbach (Rheinland Pfalz) mit Videos

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.341 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarcoE.

  • Hallo zusammen,


    bisher habe ich hier jedes Jahr nur Fotos gepostet, dieses Jahr habe ich meine ersten beiden Videos aus der Pfälzer Gegend hier gedreht, mein erstes zum Fliegenpilz mit kleiner Pilztour in Schwedelbach und ein zweites wesentlich Ausführlicheres zum Birkenporling in Ramstein-Miesenbach. Bei Letzterem habe ich auch ein paar schöne Steinpilze und Edelreizker gefunden. Birkenporling-Tee Verkostung inkl. :)


    Bitte um etwas Nachsicht für die Qualität, es waren meine aller ersten Videos, Potential ist also noch viel da :)


    Mein erstes Video zum Fliegenpilz:


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    und mein Zweites zum Birkenporling mit Überraschungsfunden.


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    Viel Spaß!

    LG

    Marco

  • Hallo Marco,


    habe mir soeben das BiPo-Video zu großen Teilen angesehen.

    Gut gemacht!:thumbup:

    Bei 13:45 fragtest Du nach Steinpilz oder Marone.

    Die Antwort lautet 100% Marone!


    Weiter so!

    Das "Fliegen-Video" schaue ich mir später noch an.


    LG, Nobi

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    Chips: 72

  • Servus Marco,


    woher hast du, dass Ibotensäure lebertoxisch wirkt? Davon habe ich noch nie etwas gehört oder gelesen. Ich kenne auch keinen Fall von Fliegenpilzvergiftung mit Leberproblematik.


    Wenn du Fliegenpilz und Täublinge vergleichst, dann sollte dir klar sein, dass es auch Täublinge mit weichen Lamellen gibt. Die haben nicht die Hutfarbe, aber gerade die gern gesammelten Speise- und Frauentäubling haben weiche Lamellen. Ring und Velum universale sind doch schon beste Trennmerkmale. Das Geräusch beim Durchbrechen knackte im Video auch beim Fliegenpilz. Kannst du sie wirklich mit verbundenen Augen unterscheiden? Ist es nicht eher die Form der Bruchkante, auf die es ankommt?


    Fliegenpilze wachsen bei Birke, aber nicht nur - genauso wächst er bei Nadelbäumen (Fichte und Kiefer).


    Zu den Todesfällen - nicht entdeckt heißt nicht, dass es keine gibt. Ich habe eine Vergiftung betreut (über den Giftnotruf), bei der der Patient ins Koma gefallen ist. Wäre tödlich gewesen, wenn er nicht intensivmedizinisch behandelt worden wäre (aber auch ohne Befund in Bezug auf die Leber).


    Ich habe das Video jetzt nicht komplett angesehen, sondern bin ein bisserl gesprungen (hab ca. 50% angeschaut), bin aber ehrlich gesagt nicht sehr angetan. Die Mühe, die darin steckt, ist sicher groß. Aber wenn ich von Heilwirkung lese... Wie soll der Fliegenpilz heilen? Ich weiß auch von keinen Fällen, in denen Muscimol in die Psychotherapie eingesetzt würde. Und wenn, dann doch eher zur Diagnose (wie LSD) und nicht als Heilmittel?


    In Japan kommt ein Fliegenpilzstamm vor, der giftfrei ist und sogar auf dem Markt verkauft wird (ob in ganz Japan, weiß ich nicht, aber auf einer der Inseln ist er Marktpilz). Das kann man nicht auf Europa übertragen, obwohl auch bei uns giftfreie Fliegenpilze vorkommen - aber nur kleinräumig.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo nobi,


    vielen Dank für deine positive Kritik und danke für die Marone :)


    Hallo Christoph,


    ich bin auf die leberschädigende Wirkung durch diesen Artikel von wikipedia gekommen: Fliegenpilz – Wikipedia


    Zitat "Neben Ibotensäure bzw. Muscimol sind im Fliegenpilz noch weitere, bisher nicht erforschte Pilzgifte enthalten, darunter mit Sicherheit auch ein leberschädigendes"


    Ich habe die Ibotensäure darauf bezogen, vor allem weil die Leber diese ja auch abbauen muss und bei zu hoher Menge vielleicht deswegen bei einigen Betroffenen Probleme auslöst. Anscheinend ist es ein anderer Stoff, kennst Du diesen? Wenn ja würde ich das direkt unter dem Video ergänzen. Ich bin froh wenn sich jemand wie Du mit soviel Fachkenntnissen meldet, da kann ich was lernen. Das mit den Lamellen und den Täublingen wollte ich nur auf die Sorten mit roter Hutfarbe beziehen. Ein Frauentäubling (den ich auch gerne sammle) hat weiche Lamellen, aber der ist wirklich farblich viel zu weit vom Fliegenpilz weg. Da kommt ein Apfel oder Heringstäubling schon näher, aber bei denen brechen die Lamellen meines Wissens leicht. Beim Knackgeräusch erkenne ich schon einen Unterschied ja, ich habe an dem Tag noch Täublinge geknackt:-)


    "Fliegenpilze wachsen bei Birke, aber nicht nur - genauso wächst er bei Nadelbäumen (Fichte und Kiefer)" Das stimmt, wobei für Neulinge die unbedingt Fliegenpilze suchen die Birke die beste Anlaufstelle ist. Bei Fichten habe ich sie in unserem Raum nur 1-2 Mal gesehen, bei Kiefern noch nie. Das wusste ich gar nicht das Fliegenpilze auch Kiefern mögen.


    "Zu den Todesfällen - nicht entdeckt heißt nicht, dass es keine gibt. Ich habe eine Vergiftung betreut (über den Giftnotruf), bei der der Patient ins Koma gefallen ist. Wäre tödlich gewesen, wenn er nicht intensivmedizinisch behandelt worden wäre (aber auch ohne Befund in Bezug auf die Leber)."


    Das finde ich besonders interessant, weißt Du wie viel der Patient gegessen hatte oder ob er vorgeschädigt/evtl. krank war? Ich kenne drei Leute die ab und zu Fliegenpilze einnehmen, mir persönlich ist das zu heikel, deswegen warne ich lieber davor das man damit niemals leichtfertig umgehen sollte.


    In der Psychotherapie wurden sowohl mit LDS was damals verboten wurde als auch mit Psilos erhebliche erfolge erzielt. Er gibt inzwischen sogar börsenotierte Unternehmen die daraus Medikamente und Präperate für diese Gebiete herstellen. Mind Cure Health und COMPASS Pathways sind solche Firmen. Ich war selbst Mal wegen einem schweren Burnout in einer Fachklinik für Hypnose. Das was dort unter anderem gemacht wird ist zwei Stunden holotropes Atmen, um in einen anderen Bewusstseinszustand zu kommen. Früher wurde das mit LSD und anderen Wirkstoffen erreicht. Hauptsächlich um zum Kern bzw. den Ursachen der psychischen Probleme, Traumata und Ängste usw. zu kommen. Es gab aber auch genug Fälle in denen die positiven Effekte und Erkenntnisse daraus zu veränderten Einstellungen zu sich selbst und zum Leben und somit zur Heilung beigetragen haben. Extatische Phasen, Glücksgefühle und ein Perspektivwechsel und das ausschalten ständiger negativer Gedankenkreise sind eine der Wirkungen die ein Fliegenpilz haben kann. Ich habe vor längerer Zeit ein Video auf YouTube gesehen in dem ein älterer Mann versehentlich Fliegenpilze gegessen hatte und über den Notarzt im Krankenhaus gelandet ist. Dieser war jahrelang stark depressiv, lag durch die hohe Dosis sehr lange auf Station und dachte erst er muss sterben. Als er wieder aufgewacht ist fing für ihn ein neues Leben an. Der veränderte Bewusstsseinzustand muss ihm einiges offenbart haben und dies zu be-/verarbeiten.


    "In Japan kommt ein Fliegenpilzstamm vor, der giftfrei ist und sogar auf dem Markt verkauft wird (ob in ganz Japan, weiß ich nicht, aber auf einer der Inseln ist er Marktpilz). Das kann man nicht auf Europa übertragen, obwohl auch bei uns giftfreie Fliegenpilze vorkommen - aber nur kleinräumig."


    Du bist wissenstechnisch der absolute Hammer auf dem Gebiet, finde ich super! Hast Du dafür eine Quelle wegen den japanischen Fliegenpilzen. Wenn ich mehr Erfahrung habe mach ich in einem Jahr wohl ein neues besseres und längeres Fliegenpilzvideo.


    Vielen lieben Dank für den Input!

    GLG

    Marco

  • Servus Marco,


    es freut mich, dass du den Input positiv aufnimmst (so ist es ja auch gemeint - soll ja konstruktive Kritik sein).


    Zu Japan - das habe ich aus dem Sonderband "Amanita" des Bollettino del Gruppo Micologico G. Bresadola 43(2) - ich bin noch am Auspacken (wegen Umzugs), sonst hätte ich die Seitenzahl nachgesehen. Da ist ein Foto eines Japaners mit Korb voller Fliegenpilze - es stammt aus dem Vorwort von Tulloss für diese Sonderausgabe.


    Zur Leberschädigung - da wäre ich vorsichtig. Die Quelle, die Wikipedia dafür angibt, erscheint mir nicht seriös: Wolfram Leonhardt: Über Rauschzustände bei Pantherpilzvergiftungen. In: Integration. Zeitschrift für geistbewegende Pflanzen und Kultur. Band 2/3. Bilwis-Verlag, 1992


    Das ist sicher kein medizinisches Journal. ;) Ich habe leider nur einen Artikel aus der Ausgabe auf die Schnelle finden können - das Inhaktsverzeichnis klingt teils etwas schräg, auch wenn manche Artikel seriös erscheinen. Ich müsste das Paper von Leonhardt aber erstmal lesen, aber so erscheint es nicht als medizinisch seriös.

    Auch das Zitat von der Frau, die an "Tropenleber" leidet und deshalb nicht mehr Fliegenpilze probieren will. Dass die "ganze Magen-Leber-Gegend" geschwollen ist, erscheint mir auch nicht sehr genau zu sein.


    Ich hatte damals die Pilzvergiftung als Pilzsachverständiger betreut - man erfährt nicht sehr viel von den Ärzten. Ich weiß nicht, wie viel er gegessen hat, aber es muss eine ordentliche Portion gewesen sein (stark überdosiert). Er hatte vorher eine Pilzmahlzeit verzehrt und die Ärzte vermuteten, dass es eine Intoxikation davon sei. Ich hatte entsprechend nach Scleroderma oder Amanita pantherina gesucht, aber nichts dergleichen gefunden. Als der Patient wieder aufwachte, gab er selber an, später am Abend Fliegenpilze gegessen zu haben - da ich den Mageninhalt nicht untersucht hatte, sondern die Reste des Pilzgerichts vorher, habe ich das nicht verfizieren können. Ich hatte damals die Rückmeldung über die Fliegenpilze von dem behandelten Arzt erhalten, was sonst selten ist. Es muss eine sehr große Menge gewesen sein... Das mit den Leberwerten wusste ich wegen der beschriebenen Symptomatik - da war wie gesagt nichts auffällig. Bei so schwer betroffenen Patienten erhält man auch Infos zu Blutbild - damit man anhand der Symptomatik besser nach einem potentiellen Auslöser suchen kann. Der Fall war in München.


    Dass du an rote Täublinge gedacht hast, ist klar (der Speisetäubling kann rötlich daherkommen, aber nicht so leuchtend). Wenn du das mit erwähnst, dass so rote Täublinge neben dem fehlenden Ring immer deutlich brüchige Lamellen haben, finde ich es absolut richtig. Das sagt dann auch nicht, dass alle Täublinge brüchige Lamellen hätten. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Danke für die Rückmeldung, das sind alles tolle Infos die ich dann in meinen nächsten Fliegenpilzbeitrag einbauen kann. Es war halt der erste und ich war auch etwas nervös :) Im Nachhinein dachte ich auch "Du kannst noch Das oder Das aufnehmen"... aber wenn man dann am Drehen ist, dann vergisst man es manchmal. Ich mache mir ab sofort mini Scripte. Der Punkt mit den Täublingen hatte ich in der ersten Aufnahme drin, die war dann verwackelt, in der zweiten war es dann allgemein gehalten mit den Täublingen. Aber das wird schon noch alles werden :)


    LG

    Marco