Hallo miteinander
Ich weiß jetzt gerade nicht, war es hier oder im Nachbarforum. Egal, jedenfalls wollte ich unbedingt mal Ohrförmige Seitlinge finden und Pablo gab mir den Tipp, es mal im Schwarzwald zu versuchen. Also machte ich mich letzten Montag früh morgens auf den Weg, einmal quer durch Deutschland.
Der Blick vom Hotel aus - einfach nur traumhaft. Die ganze Woche gab es ideales Wetter bei Sonnenschein und Temperaturen knapp an die 20 Grad. Lediglich der Freitag war etwas verregnet. Glücklicherweise regnete es aber nur dann stärker, wenn wir nicht gerade unterwegs waren.
Die Ohrförmigen Seitlinge waren eigentlich gar nicht der Hauptgrund für meinen Aufenthalt im Ortenaukreis. Vielleicht erkennt ja jemand meinen Aufenthaltsort der letzten Woche schon am obigen Bild.
Das hier war der eigentliche Grund meiner Reise. Ein Fortgeschrittenenkurs bei Björn Wergen in Hornberg. Hornberg - ein ruhiger, gemütlicher Ort im Gutachtal mit freundlichen Menschen, herrlicher Umgebung, guten Lokalen, in denen man wirklich ausnahmslos überall sehr gut und in Anbetracht der Qualität auch preiswert Speisen kann. Und natürlich pilzreichen Wäldern! Unter anderem gab es zahlreiche Helmlinge, Risspilze - und jede Menge Cortinarien.
Nur gut, dass auch diese an einem Tag Schwerpunkt waren. So konnte ich jetzt zumindest ein bisschen besser in die Materie hinein finden.
Auch die Wiesen werden zum großen Teil noch beweidet, das kenne ich aus meiner Gegend fast gar nicht mehr. Das Ergebnis der Viehweiden sind natürlich auch pilz- und artenreiche Wiesen. Saftlinge, Ellerlinge, Düngerlinge und weitere Arten ließen sich finden.
Wie immer hatte ich mir vorgenommen, ausreichend Bilder zu machen. Doch es ist immer das gleiche. Ein Pilz wird gefunden, betrachtet, der Versuch der Bestimmung im Feld(Wald), bei Unsicherheit wandern einbisdrei Exemplare zur Bestimmung im Seminarraum in den Korb. Erst einige Schritte später kommt dann immer der Gedanke, 'den hättest doch auch fotografieren können...' Naja, dann halt beim nächsten...
Ein paar Bilder sind dennoch zu Stande gekommen. Hier eine kleine Auswahl.
1
Aufgrund der grünen Zonen auf dem Hut, die hier im Bild nicht so gut zu sehen sind, der scheinbar fehlenden Grübchen am Stiel (und auch des Fichtenzapfens rechts im Hintergrund ) ein Fichtenreizker - Lactarius deterrimus.
2
Leider nicht die Krause. Doch auch die Breitblättrige Glucke - Sparassis brevipes - ist immer etwas Schönes, wenn man sie findet.
Fichtensteinpilz, Pfefferröhrlung, Mehlräsling, Fliegenpilz, in den sauren Nadelwäldern waren alle vier häufig anzutreffen.
3 FichtenGemeiner Steinpilz - Boletus edulis, da war wohl schon einer vor mir ganz hungrig...
4 Pfefferröhrling - Chalcioporus piperatus - daneben ein schöner Fliegenpilz - Amanita muscaria, wenn auch schon etwas angenagt
5
Den konnte ich bei mir noch nicht finden, obwohl er auch hier vorkommen müsste. Rötlicher Gallerttrichter - Guepinia helvelloides
6
Eselsohren - Otidea onotica, die wiederum gibts auch bei mir.
7
Schopftintlinge - Coprinus comatus, diese kommen jetzt überall massenweise.
8
Zum Schluss noch ein Saftling. Dieser gehört wohl zur Gruppe um den Schwärzenden Saftling - Hygrocybe conica s.l.
Mit den anderen Seminarteilnehmern verstand ich mich erwartungsgemäß gut, sind halt auch Pilzler. Schnell bildete sich eine gefestigte Gruppe, bei der uns lediglich das Virus etwas auf Distanz hielt. Ich bin mal gespannt, vielleicht sehen wir uns ja irgendwann mal wieder.
Eines gibts noch, das will/kann/möchte ich nicht verschweigen.
Manch einer wird wohl wissen, dass ich mich viel bei den Rätzlern hier herumtreibe. Damit verbundenen sind doch zwangsläufig gewisse masochistische Züge.
Was lag dann näher, als nach dem 5-tägigen Seminar noch einen weiteren dran zu hängen und die Möglichkeit der Prüfung zum Pilzsachverständigen wahr zu nehmen. Diese konnte ich mit Erfolg abschließen.
LG Matthias