Alter von Steinpilzen?

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 9.487 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel224.

  • Liebe Pilzfreunde,


    ich war in den letzten Tagen im Schwarzwald und habe dort - v.a. am Waldrand, teils sogar auf Wiesen direkt am Weg - viele Steinpilze gefunden, einige ältere FK, größtenteils Leichen, mit weit über 20cm Durchmesser. Hat jemand eine Ahnung, wie lange solche FK schon stehen können? Sind das eher Tage, oder gar Wochen? Überraschen würde mich eigentlich beides; wenn die Exemplare auf den Bildern nur einige Tage alt sind, dass sie so schnell vergammeln; aber wenn die schon Wochen alt sind, dass sie so offensichtlich auf der Wiese stehen, wo viele Menschen vorbeigehen, und wo ich viele Pilzsammler getroffen habe, aber gar nicht angerührt wurden?

    ich hänge ein paar Bilder an, es handelt sich um FK in verschiedenen Verwesungsstadien. Würde mich freuen, wenn jemand eine Einschätzung geben kann.


    Liebe Grüße

    Alejandro


  • Hallo Alejandro, das hängt zum Teil von der Temperatur ab, je wärmer, desto schneller läuft alles ab. Die sehen hier noch ganz ordentlich aus, noch nicht matschig oder gar schon zerfallend. Ich würde so auf 3-4 Tage tippen.

    LG, Bernd

  • Konsistenz kommt ja auf den Bildern nicht so gut rüber. Der Aufgeschnittene z.B. war tatsächlich noch in einem ganz guten Zustand, bspw. Bild 5,6,8,9,10 waren doch schon arg matschig. Das überrascht mich schon wenn dieser Status nach 3-4 Tagen erreicht wird.

  • Die sehen hier noch ganz ordentlich aus...

    Nicht einer davon wäre bei mir im Korb gelandet. Die sind zwar noch nicht verwest, aber "genießbar" scheint dann doch Geschmackssache zu sein.

    So groß ist die Not dann doch nicht, dass man die mitnehmen müsste.

    Gruß

    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Ich habe in den letzten Wochen das gleiche Waldstück aufgesucht, heute zum sechsten Mal. Einige Steinpilz-Leichen, die bei meinem ersten Besuch schon viel zu alt waren, standen auch 7-10 Tage später noch. Deshalb würde ich die Frage gerne nochmal aufwerfen und stark an den 3-4 Tagen zweifeln, die hier aufgeworfen wurden.

    Die eingestellten Bilder waren von FK aus dem Schwarzwald, das sind mindestens 8 verschiedene, und teilweise fielen sie beim berühren auseinander. Die waren definitiv älter als 3-4 Tage, auch wenn Fotos täuschen können.
    Andererseits habe ich an einigen Stellen, wo ich schöne, knackige Steinpilze entnommen habe, noch ganz junge Babypilze im Boden gesehen, die selbst 2 Tage später noch nicht so groß waren, dass ich sie mitgenommen hätte. Auch das spricht gegen die 3-4 Tage.
    Quintessenz: würde mich wirklich interessieren, wie lange so ein Pilz +- X im Wald steht, bis er eine gute, essebare größe hat, bis er überständig ist, bis er völlig in sich verfällt?

    Meine eigenen Beobachtungen würden so Richtung 2-3 Wochen gehen.


    Gruß Alejandro

  • Ich glaube, dass das total unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig ist. Mein PSV hier im Ort erzählte mir von Pilzen, die über Nacht geschossen sind, wo also nachweislich abends keine waren, morgens dann aber schon. Wenn die Anlagen vollständig sind und nur noch beispielsweise ein Regenguss fehlt oder eine Temperaturerwärmung, können Pilze sehr schnell wachsen. Unter anderen Bedingungen wachsen sie eben sehr langsam oder gar nicht oder bleiben tagelang unverändert stehen.

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Hallo Alejandro, ich erlebe das sehr unterschiedlich. Stehengebliebene winzige Steinpilze waren nach 3 Tagen perfekt. Als ich eine Woche später erneut an der Stelle war, standen 7 überständige Exemplare da, obwohl es in der Woche zuvor keine weiteren kleinen Pilze gab. Andererseits gammeln die überständigen Steinpilze mitunter noch 2 Wochen Vor sich hin, bis sie völlig vergehen. Niederschlag, Temperatur und Jahreszeit mitentscheidend.

    Lieben Gruß


    Claudia


    ...leben und leben lassen... ;)


    Hier im Forum gibt es grundsätzlich keine Verzehrfreigaben.

    Pilzsachverständige findest du hier.

    Einmal editiert, zuletzt von Wutzi ()

  • Pilze können sehr schnell wachsen. Wie oben schon beschrieben, müssen die Faktoren (Wasser, Temperatur u.a.) stimmen.

    Wenn ich mich recht eine eine entsprechende Vorlesung erinnere, dann sind alle "Zellen" im Fruchtkörper schon angelegt und können sich rasend schnell vergrößern, ähnlich einem schrumpeligen, plattgedrücken Schwamm, dem man Wasser zuführt.

    Gruß

    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Ist dann eigentlich auch schon vorab angelegt, wie groß ein Pilz wird? Oder sind kleinere Pilze an gleicher Stelle grundsätzlich einfach jünger?

    Alle meine Bestimmungshilfen sind nur als Anregung zu verstehen. Für eine sichere Bestimmung sollten Pilze einem PSV vorgelegt werden. Eine Essensfreigabe gibt es im Forum grundsätzlich nicht.

  • Das ist 30 Jahre her, dass mein Prof das erzählt hat...

    Erst mal sollen die Experten bestätigen, dass es wirklich so ist.

    ich würde die erste Frage mit Ja beantworten und würde sagen, dass nicht jeder Fruchtkörper an gleicher Stelle gleich groß wird.

    Die Profis wissen das sicher genau.

    Gruß

    Bernd

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Hallo,


    vorab: Ich bin kein PSV.


    Bei mir im waldnahen Garten wachsen jedoch einige Pilze: Parasol, Anischampignon, Falscher Pfifferling, Schwefelkopf, Hallimasch und ein paar andere die ich nicht kenne. Meine Beobachtungen deuten auf eine Lebensdauer der FK von 5-10 Tagen hin. Das kommt, wie schon von anderen Mitgliedern erwähnt, auf die Witterungsverhältnisse an. Steinpilze habe ich leider noch keine im Garten. Den Parasol könnte ich selbst hier angepflanzt haben. Die Putz-Abfälle von guten Speisepilzen verteile ich schon seit etwa 15 Jahren bei mir im Garten.

    Neuester Test ist Riesenbovist.


    Beim Steinpilz schätze ich daher ebenfalls 5-10 Tage FK-Lebensdauer.


    Gruß,

    Dirk

  • Hallo Alejandro,


    die Lebensdauer der Fruchtkörper hängt im Wesentlichen von den Wetterbedingungen ab. Bei kühlem Wetter können solche Röhrlinge auch mal eine Woche durchhalten. Bei Wärme und Luftfeuchtigkeit manchmal nicht einen Tag.

    Das was da in deinem Beitrag zu sehen ist, scheint mir ziemlch überaltert wenn nicht sogar schon gesundheitsschädlich zu sein.

    Guter Tipp, auch von anderen Forianern: wenn du auf die Huthaut drückst und die Fingerabdrücke stehen bleiben ist der Pilz nicht mehr einwandfrei. Bei Steinis auch noch die Farbe des Hutfleisches - wenn es rosa wird - weg damit. Mag sein, dass du ihn noch schadlos verzehren kannst. Die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung nimmt aber stetig zu. Für mich wäre der Geruch noch ein gutes Kriterium. Wenn die Steinpilze frisch und nussug riechen, ist alles OK. Deine sicher nicht. Ist so ähnlich wie mit Fisch. Wer mag schon einen Saibling verspeisen, der Waschlappenaroma verbreitet.


    Grüßlis Ingo

  • Hallo Alejandro,

    für Steinpilze kann ich dir keine Angaben machen; für einen Fransigen Wulstling (Amanita strobiliformis) habe ich es einmal genau dokumentiert: VON DER WIEGE BIS ZUR BAHRE...Amanita strobiliformis Damals war das Wetter allerdings spätsommerlich warm. Die Geschwindigkeit des Pilzwachstums und -Zerfalls war zeitweise jedenfalls erstaunlich! ==Gnolm11 Obwohl - bis zum totalen Zerfall waren es dann immerhin auch 13 Tage...

    Gnnnnihihiiii !

    Gnüni/Kagni Lilahex  :gklimper:


    105 Pilzchips


    (Stand Nov. 2021=117 -15 Einsatz APR 2021 +4 1000. Beitrag APR +4 Ü200 Punkte im APR +4 Segmentwette =114 (Stand Nov. 2022) -15 Einsatz APR 2022 =99 +5 Gewinn aus Wette mit Suku =104 +5 9.Platz APR 2022 =109 +3 Gnolmkultur-Bonus APR 2022 =112 +7 Zieleinlaufswette APR 2022 =119 -15 Einsatz APR 2023= 104 +4PC Plazierungswette APR23 +3PC Platz 11APR23 +Teamwork-Phahl 3PC +Landungswette APR23 3PC +Gnolmgeschichtenbonus 3PC = 120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC)


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  • Hallo,

    weils ja um Steinpilz ging. Hier ein polnischer Zeitraffer dazu, der umfasst insgesamt 9 Tage.

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    LG, Bernd

  • Hallo

    Ich weiß das hier ist ein paar Jahr alt aber genau das Thema (nicht die Ursprungsfrage, sondern die Diskussion um "noch essbar / zu alt" suche ich.


    Also ich habe folgendes "Problem".

    Steinpilz noch fest, Geruch einwandfrei, Hut noch schön Halbkugelig, aber Röhren eben nicht mehr so ganz 😉 reinweiß.


    Würdet ihr den noch essen?


    Danke und Gruß


    Stefan


  • Geschmackssache

    Ich würde die Röhren entfernen, weil ich die Konsistenz nicht mag.

    Ich bin kein PSV, also gibt es von mir auch niemals eine Freigabe zum Verzehr! Wenn ich "essbar" schreibe, dann bezeichnet das eine Art im idealen Zustand, das lässt sich anhand von Fotos niemals beurteilen!

  • Hallo Stefan,


    für mich sieht der noch so frisch aus, dass ich den auch frisch zubereiten würde.


    Aber da ich Steinpilze ohnehin meistens trockne, wäre der für mich top, solange er fest ist.


    Beste Grüße

    Sabine