Nun habe ich tatsächlich festgestellt, dass ich mir vor etwa 20 Jahren in einem damaligen Anfall von "Täublings-Manie" Einhellinger (1994) "Die Gattung Russula in Bayern" besorgt hatte, mit Farbtafeln von H. Marxmüller und dem Schlüssel von A. Bresinsky - man begegnet offenbar immer wieder denselben Leuten . Es stand noch im Regal.
Diese Heringstäublinge, gestern im Kiefernwald auf Sandboden unter Kiefern gefunden, sollten wohl R. xerampelina sein:
Heringsgeruch, grünliche FeSO4-Reaktion, Rotfärbung mit Anilin, Spp IIIc.
Allerdings führt Einhellinger nur R. erythropoda auf und synonymisiert den mit R. xerampelina. Bresinsky im selben Heft unterschiedet die beiden, wobei bei R. erythropoda der Stiel wie der Hut tiefrot bis purpurrot sein soll (Standort vorwiegend unter Kiefern, gelegentlich auch Fichten), R. xerampelina (in der 1994er Ausgabe noch als R. amoenipes) nur mit rosa Stiel, Standort ebenfalls unter Kiefern (u. Fichten?).
Alle, die ich bisher gefunden habe, hatten nur stellenweise rosa getönte Stiele, manchmal sah man es auf den Fotos kaum (im Gelände alleridings schon).
Demnach wäre ich nach dem Bresinsky-Schlüssel bei R. xerampelina (=R. amoenipes). In der niedersächsichen Atlaskartierung ist alleridings weder R. amoenipes noch R. erythropoda aufgeführt, sondern nur R. xerampelina agg. - also sollte ich es wohl auch dabei belassen.
Auf jeden Fall eine sehr schöne Art!
G=Guajak, A=Anilin, K=KOH 3%, F=FeSO4